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Re: [Debian]: Werbung



>>>>> In article <[🔎] 36D0315D.F483BDEF@stud2.tuwien.ac.at>, Herbert Haas
>>>>> <e9125433@stud2.tuwien.ac.at> writes:

>>> Linux vorinstalliert (bei Rechnerkauf (gibt es wirklich schon,
>>> wenn auch selten!) oder durch Freunde/Bekannte), dann etwas wie
>>> KDE draufgepackt (oder halt einen anderen Windowmanager,
>>> hauptsache mit einem Frontend für die Konfig, im Notfall nimmt man
>>> halt webmin) und damit kann jeder Anfänger genauso gut oder
>>> schlecht arbeiten, wie mit Windows.

Herbert> Das wage ich zu bezweifeln. Ich wünschte es wäre so, aber da
Herbert> ichtatsächlich vielen Anfängern oder MS-Umsteigerm Linux
Herbert> installiert habe bin ich mitlerweile zum
Herbert> Turnschuh-Servicemann geworden.

Eben, genauso gut oder *schlecht* wie Win. Ich gebe VHS Kurse u.a. für 
Windows und EDV-Einsteiger. Was glaubst du wohl, wie oft ich in jedem
Kurs gefragt werde, wo man 24h vor Ort Service kriegen könne? Die sind 
bereit richtig Geld dafür hinzulegen, dass ihnen jemand mit Win hilft.

Insofern kommen Anfänger mit *beiden* Systemen halt mehr schlecht als
recht klar.

Aus Konfigurationssicht ist es um Linux nur ein klein wenig schlechter 
bestellt, die Softwareseite (Lexika, Telefon-CDs,... halt dieser ganze 
Kleinkram) ist da schon eher ein Problem.

Herbert> Was machst Du nach der Installation? Du hast ein ZIP-Drive,
Herbert> einen Drucker,ein Modem usw.  Kernel kompilieren wird

Zum einen denke ich, dass es auch für Anfänger mit ein wenig Anleitung 
nicht nennenswert schwieriger ist, einen Kernel zu compilieren als bei 
Bedarf im Gerätemanager (-> Soundkarten) rumzupfuschen.

Zum anderen sind das nach der Erstinstallation auch recht seltene
Änderungen, Modem benötigt keinen Treiber und Inet-Zugang geht mit KDE 
mehr oder weniger genauso einfach oder schwer wie unter Win.

Nicht zu vergessen, dass ich nur wenigen meiner Anfänger zutrauen
würde, ohne weiteres einen neuen Drucker unter Win zu installieren.

Und ich bezog mich wie gesagt auch eher auf die tägliche Arbeit mit
einem fertig konfigurierten System.

Herbert> Hier unterhalten sich eben auch Systemadministratoren und
Herbert> Leute die was lernen wollen.

Und das berechtigt zu Arroganz und Beleidigung all derer, die den
Computer eben nicht als Selbstzweck sondern nur notwendiges Übel
sehen?

Herbert> Es mag hier genug Fans von Linux geben, aber das nicht ohne
Herbert> Grund.  Wenn Du Dich für Betriebssystem interessierst, wirst
Herbert> Du einfach einen technischen Unterschied zwischen Windows und
Herbert> Linux erkennen und vielleicht auch mit der Microsoft Politik
Herbert> nicht einverstanden sein.

Hmmm... ich wäre mit derartigen Pauschalierungen sehr vorsichtig. Es
gibt Leute, die einfach neugierig sind und gerne viel
ausprobieren. Oder sie haben mal Enlightment in voller Farbenpracht
gesehen oder... ich denke, deine beiden obigen Gründe sind mehr die
klassischen Gründe der Fachleute. Viele Anfänger, die heute umsteigen
haben durchaus auch andere Gründe, von denen ein weiter auch noch das
Geld sein mag (ja, es gibt durchaus auch noch ehrliche Leute und ich
weise in meinen Kursen auch immer auf die Illegalität und die
Strafbarkeit von Raubkopien hin).

Herbert> Gerade deswegen erscheint vielen von uns Windows als
Herbert> ungeeignet.Ich bin kein Linux-Fanatiker, ich bin nur froh,
Herbert> daß ich sämtliche meiner Arbeiten nicht mehr unter Windows
Herbert> machen mußte.  Wenn Du Software entwickeln sollst, dann
Herbert> können Dir die Langsamkeit sowie die Abstürze beim
Herbert> Kompilieren unter NT auf den Geist gehen.

Du brauchst mir nicht die Vorzüge von Linux vorbeten, die kenne ich
zur Genüge (wenn es doch nur endlich ein vernünftiges
Buchhaltungsprogramm gäbe, dass in der einfachen Bedienung mit
QuickBooks konkurieren kann).

>>> Ein wenig mehr Toleranz und Offenheit täte einigen Linux-Fanatiker
>>> und Extremisten mal ganz gut.

Herbert> Du hast einen falschen Eindruck bekommen. Wir schmähen
Herbert> niemandenund keiner soll nach seinen Computerkenntnissen
Herbert> bewertet werden.  Gerade in dieser Liste werden auch viele
Herbert> Newbie-Fragen gestellt und bereitwillig und höflich
Herbert> beantwortet.  Frederick gab nur seine persönliche Meinung ab.

Ich sagte ja auch mit keinem Wort, dass jeder Linux-Nutzer ein
Fanatiker ist. Und das Verhalten einiger Linux-Verfechter in anderen
Foren spielte bei meinen Bemerkungen sicherlich auch eine Rolle, nicht 
nur die Mail, auf die ich antwortete. Vielleicht liegt es einfach
daran, dass diese Stänker am lautesten schreien, aber ich reagiere
inzwischen recht allergisch auf die Leute, die den Computer
offensichtlich nur als Selbstzweck sehen, riesig stolz auf ihre
Fähigkeiten sind und dabei dann auf alle anderen herabsehen und dies
auch genau so kundtun. Das ist hier auf der Liste sicher die seltene
Ausnahme, da gebe ich dir Recht. Insofern war meine Reaktion hier
vielleicht auch wirklich etwas zu heftig und dafür möchte ich mich
entschuldigen. Aber die Töne in der ursprünglichen Mail waren auch
nicht so ganz ohne.

Frederick> Der DAU, der den Sat1-Familien-Bergdoktor-Multimedia PC
Frederick> kauft, bezahlt einmal die beiliegende Soft, danach kauft er
Frederick> allenfalls mal Norton Antivirus, den Rest kopiert man beim
Frederick> Kumpel.
>> 
>>> Du hast schon eine ziemlich negative Sicht auf deine Mitmenschen, ja?
>>> Wenn am Stammtisch jemand über Ausländer herzieht, dann ist er ein
>>> rechtes Arschloch. Aber wenn hier jemand über Windows-Nutzer herzieht,
>>> kommt er sich besonders cool und wissend vor.
>> 

Herbert> Niemand wird hier diskriminiert. Ein jeder von uns hat

"Der DAU, der den Sat1-Familien-Bergdoktor-Multimedia PC kauf" ist ja
nun zumindest eine sehr eindeutige Stigmatisierung und
Stereotypsieriung. Und die Bezeichnung "DAU", also dümmster
anzunehmender User, ist in meinen Augen durchaus beleidigend und in
Zusammenhang mit dieser Stigmatisierung auch diskriminierend. Hier
werden doch Leute ganz klar völlig indifferenziert in eine Schublade
gesteckt, die so einfach nicht stimmt.

Herbert> wahrscheinlich mehrheitlich Freunde,die Windows-User sind.

Nein, ich reagiere nur allergisch auf Arroganz (wahrscheinlich
deshalb, weil ich selbst manchmal sehr arrogant sein kann und mich
dies sehr stört).

Herbert> Sat1-Familien-Bergdoktor-Multimedia PC ist offenbar eher eine
Herbert> Metapher für einen PC der weniger ein Werkzeug als ein
Herbert> Unterhaltungsgerät sein soll.

Dies so zu deuten ist aber schon recht euphemistisch.

Herbert> Daß 99% der Windows-Nutzer Raubkopien verwenden ist ein
Herbert> offenes Geheimnis.

Ja? Zugegeben, in meinem Freundeskreis ist dies durchaus so -- das
sind allerdings alles fortgeschrittene Nutzer, die teilweise auch
schon mal Linux getestet haben (und gerne viel spielen und somit
wieder hauptsächlich Win nutzen :)). Gerade bei ca. 50% der Anfänger
in meinen Kursen bin ich mir recht sicher, dass sie keine Raubkopien
nutzen -- z.T. einfach aus dem Grunde, dass sie schon mit der Software 
überfordert sind, die auf ihren Rechner bereits vorhanden ist. Und
auch von anderen werde ich durchaus oft und ernsthaft z.B. nach
Shareware gefragt, da viele die übliche Software zu teuer ist, sie
diese also tatsächlich kaufen.

Würden wirklich 99% der Win-Nutzer Raubkopien verwenden, dann wären
viele Softwarefirmen wirklich bereits pleite. Dies ist also zumindest
eine krasse Übertreibung. Wobei wir in diesem Kontext schon wieder
sehr nahe an der Diffamierung sind.

Herbert> Konstruktive technische Vergleiche mit Windows wirst Du hier
Herbert> immer wieder malhören.  Daß dabei Windows schlecht
Herbert> abschneidet liegt in der Natur der Sache.

Das ist mir bewußt und dagegen sage ich auch nichts. Hier ging es aber 
nicht um technische Vergleiche der Systeme, sondern um Vergleiche der
Benutzer. Und das finde ich ein wirklich trauriges Niveau.

-- 
Until the next mail...,
Stefan.
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