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Re: [Debian]: Werbung [was: Wann kommt die neue Debian-Version?]



On Fri, Feb 19, 1999 at 12:23:08PM +0100, Herbert Haas wrote:
> Michael Bramer wrote:
> > das ist doch wohl ein Witz?
> >
> > 1.) du moechtest doch wohl ein Debian System nicht mit einen Fernseher
> > oder Handy vergleichen!?
> >
> > Und selbst diese können viele nicht bedienen. Ich kann mit meinen
> > Fernseher gut umgehen, meine Mutter schon nicht mehr. (Ich habe ja auch
> > das Handbuch gelesen..)
> >
> > 2.) wenn du bei Debian jedes Package mit eine Fernseher gleichsetzt,
> > kommt schon einiges an Docu zusammen. Viele Programme kann man ja auch
> > bei Debian mal eben benutzten. Aber die Fuelle der Funktionen (und dann
> > die Vorteile) kommen aber eben erst nach dem RTFM zu Tage.
> >
> 
> Der Vergleich mit üblicher Unterhaltungselektronik war zum Teil provokativgemeint.
> Trotzdem überzeugen mich Deine Argumente nicht. "Fast alle" (nach mathematischer
> Definition;-) KÖNNEN HiFi-Geräte, Fernseher, Handys, Viedorecorder  usw bedienen,
> wenn auch
> nicht vollständig, so aber ausreichend. Wenn diese Geräte manchen Schwierigkeiten
> bereiten, dann sind sie eben nicht gut designed. Es existiert ja auch schon der Trend
> zu smarten Geräten und Applikationen: schlank, einfach, intelligent.

ich verstehe das nicht.
Nehmen wir tin.
wenn man weiss, das tin ein news-reader ist, ruft man einfach mal tin
auf. Dann gibt es 2. Moeglichkeiten:
a.) es laeuft -> alles ist gut
b.) es laeuft nicht, dann macht man tin -h und bekommt eine kurz hilfe
     und man stellt fest, das z.B. rin tin -r oder auch ein 
     tin -g news.provieder.de das richtige ist.

Die grundfunktionen hat man sehr schnell. Wenn man mehr moechte, kann
man die man-page oder auch sonstige Doc's lesen.

Ich kann mit einen Handy telefonieren (habe selber keins) aber ich
koennte nicht mal eben das Handy meines Freundes nehmen und da
Einstellungen vornehmen oder das Telefonbuch sicher benutzen.

Das Problem ist IMHO, 
a.) das Debian (oder auch Linux) 1000 Programme wie tin hat und wenn man 
    sein System kennen moechte, muss man sehr viel lesen
b.) Linux hat den Ruf, das man vieles machen kann. Dann wollen die Leute
    das auch machen und wundern sich, das sie mehr lesen/wissen muessen.
c.) viele nur Windows-Wissen haben. Wenn ich bei der Installation schon
    nach einen Swap-Dev gefragt werde und nicht weiss, was swap ist etc.
    habe ich ein Problem. Ich z.B. kann mit cvs umgehen, aber die Frage
    bei der Installation verstehe ich nicht 100%. Aber an Hilfen an
    dieser Stelle wird ja wohl gearbeitet...

> Wenn schon nicht für Debian dann gilt das ganze zumindest für Linux.
> Wenn Linux nur für Hacker, Entwickler und Administratoren gut sein soll
> dann kann es bleiben wie es ist.
> Ein "normaler" Mensch will für Linux nicht *viel* mehr Zeit bei der
> Einarbeitung/Installation
> aufwenden, als für ein Handy. Wozu auch, Computer sollen nur ein Werkzeug sein.

Aber man muss schon einen Hintergund haben. Und damit meine ich jetzt
kein Win-Hintergrund! Auch ein User sollte wissen was /dev/hda1 ist.
Auch wenn er fuer die Antwort 10 Minuten Zeit hat, 3 Versuche und 
die Systemtools benutzen darf (z.B. man)...
 
> > > Dort draußen sind Millionen potentielle Debian User, die entweder von Linux noch
> > > nichts gehört haben oder einfach was anderes vorhaben als Computerexperten zu
> > > werden und mit der Installation ihre Zeit zu vertrödeln.
> > > Die Leute wollen ANWENDUNGEN sehen.
> > > Office, Internet, Grafik, Spiele!
> >
> > dann sollen sie einen Admin (z.B. mich (-: ) nehmen und nur noch
> > arbeiten. Aber auch fuer die Anwendungen braucht man Wissen. Nicht jeder
> > kann von jetzt auf gleich Win98 benutzen, den Explorer verwenden und mit
> > Word Texte schreiben ...
> >
> 
> Stimmt das ist schon schwer genug, aber eine akzeptable Grundvoraussetzung.Was
> wird/soll zur IT-Allgemeinbildung der Zukunft gehören?
> Anwendungen richtig bedienen: ja.
> Basics, wie ein Computer funktioniert: ja.
> 100 Configscripten beherrschen: nein.

warum Config_scripte_? Er sollte aber einen editor bedienen und
damit ein Config_file_ oeffnen koennen und dieses dann bearbeiten.
Wenn er die Komentare und Beispiel versteht, ist das alles kein Problem
mehr.

Ich mache Ostern bei der VHS einen Linux Kurs. (Natuerlich mit Debian).
Die VHS fragte mich:"welche Grundkenntnisse brauchen die Teilnehmer?".
ich: "keine, englisch ist aber nicht schlecht".
IMHO schadet ein grosses Windows-Wissen mehr als es nuetzt.

> Das Hauptproblem ist ja: wie macht man "das Interne" transparent?
> Wer nicht genau weiß wie ein Unix funktioniert, der kann nicht begreifen, wie
> komplex die ganze Sache sein muß. Trotzdem hat der DAU recht, wenn er sagt:
> das interessiert mich nicht.

das Interna muss er nicht wissen.
Er muss nicht wissen, was beim Booten _genau_ passiert. Er sollte aber
die wissen, das es /etc/inittab gibt. Wenn er Probleme mit dem
Boot-Prozess hat, kann es sich mit man inittab etc selber helfen.
Auch muss er die interna von dpkg oder apt nicht wissen.
(die kenne ich selber nicht 100%ig)
 
> >   aber diese Menus kann man selber nicht beeinflussen.
> > Man hat auch unter SuSe schnell ein eingenes .fvwm2rc und dann ist
> > schluss mit Lustig. (oder hat sich das jetzt geaendert?)
> >
> 
> Naja, man kann es selber editieren, wobei ein neuerlicher SuSEConfig
> durchlaufversucht die eigenen Änderungen bestehen zu lassen.
> Funktioniert aber nicht sehr gut.

aber wenn ich dann neue Packages installiere, aendern sich diese selber
editierten Menus nicht mehr....

Nicht schoen. Als ich damals bei SuSe war und das von Debian gehoert
habe, war das der letzte Tropfen, der mir gezeigt hat, das Debian besser
ist. :-)
(Auch wenn ich diese Funktion dann spaeter bei Debian fast nie benutzt
habe. Aber SuSe hatte (damals?) zwei Uhren im fvwm und viele dumme
Muscheln im X. Debian ist da eher leer. Einfach schoen...)

> > Das die Leute immer Gnome und KDE haben wollen... Verstehe ich nicht.
> 
> Es gibt auch Leute, die arbeiten wollen, wenn Du verstehst wie ich es meine.

Glaub mir, ich arbeite ohne Gnome und KDE sehr gut und verdiene auch die
ein oder andere Mark damit.

Ich verfolge KDE und GNOME schon laenger. Benutze auch immer mal das ein
oder andere Programm. Ich selber war Maintainer von kvoice. Und benutze
es heute noch um mal eben ein fax zu senden. 
Aber brauchen tun ich das nicht.

Gruss
Grisu
-- 
Michael Bramer - a Debian Certified Linux Developer        http://www.debian.org
PGP: finger grisu@master.debian.org   --   Linux Sysadmin   --  Use Debian Linux
»Unix  IS  user friendly - it's just selective about who its friends are !«

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