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Re: Editorkrieg '05



Moin,

* Andreas Pakulat wrote (2005-01-05 01:53):
>On 05.Jan 2005 - 00:51:33, Thorsten Haude wrote:
>> * Andreas Kneib wrote (2005-01-04 23:02):
>> >Seit wann ist es von Nachteil, wenn es ein Programm schon lange gibt?
>> 
>> An sich ist das kein Nachteil, es ist halt nur an beiden Programmen
>> vorbeigegangen, was sich in den letzten ~20 Jahren auf dem Gebiet der
>> Benutzerschnittstellen getan hat.
>
>Hmm, guck ich mir mal andere Text-Only Editoren an, z.B. nano - das
>hat die UI von Wordstar.... Wie willst du denn ne Riesen-UI auf ne
>Konsole kriegen.

Garnicht. Wozu habe ich fette 2MB in meiner Grafikkarte, wenn nichtmal
das Programm eine GUI hat, das ich am häufigsten benutze?


>> >> Darum haben beide so ungewöhnliche Bedienkonzepte, daß sie ein neuer
>> >> Benutzer nur als bizarr beschreiben wird.
>> >
>> >Beide lassen sich sehr gut mit der Maus bedienen.
>> 
>> Nein. Stimmt einfach nicht. Hier mal ein paar Dinge, die mit vi
>> nicht gehen (Emacs kenne ich kaum):
>> - Spaltenweises markieren
>
>Macht nedit nicht von alleine

Ne, man muß es ihm schon sagen. Ist natürlich meistens nicht das, was
man haben will, also nicht der Default. Versuch mal beim Markieren
Strg zu drücken. (Und wo wir gerade dabei sind: Markiere mal zB. die
ersten 40 Spalten eines Absatzes dieser Mail und drücke dann Strg-j.
(Jetzt hoffe ich nur, daß das nicht eines meiner Macros ist.))


>und ich hab in den Menüs nichts gefunden. Erfordert also IMHO auch
>Einarbeitung.

Klar, die kniffligen Funktionen sind nicht immer selbsterklärend.
Steht aber alles in der Onlinehilfe.


>> - Verschieben von Textblöcken
>
>Verschieben nicht aber kopieren kann gvim mit nur 1.5 Klicks - erst
>Text markieren, dann am Ziel mittlere Taste drücken - et voila.

Ach gvim. Jetzt weiß ich wieder nicht, warum es ein Nachteil von NEdit
ist, daß es nicht auf der Konsole läuft.

Jedenfalls ist es schon ein Vorteil, wenn man live sieht, wie der
verschobene Text aussieht. Ich benutze das häufiger mal beim
Formatieren. Ansonsten benutze ich auch meistens PRIMARY.


>Ansonsten verschieben auf der Konsole:
>
>v
>Zeilen markieren
>d
>Vor neue Position gehen
>y
>
>fertig ;-)

Nur Zeilenweise?


>> - Markieren von Text unter Mißachtung angezeigter Zeilennummern
>
>?? Verstehe ich jetzt leider nicht...

Öffne mal eine Datei und gib dann das Kommando ':set nu'. Dann versuch
mal, den Text ohne Zeilennummern zu markieren. (Mit gvim geht's.)


>> - Direktes Arbeiten mit PRIMARY (Primärauswahl)
>> - Arbeiten mit SECONDARY (Sekundärauswahl)
>
>Ebenso :-( 

PRIMARY: Mit der Maus auswählen, irgendwo anders mittelklicken. Das
geht mit gvim so ungefähr, mit Vim überhaupt nicht.

SECONDARY: Öffne mal einen längeren Text in NEdit, setze den
Textcursor an eine Stelle, an der Du etwas einfügen willst, und
markiere dann mit der mittleren Taste den Text, den Du einfügen willst.


>> - Mausrad
>
>In ner Konsole hast du nichtmal Maussupport

Eben.


>> Ich spreche natürlich nicht von so simplen Kram wie Menüs.
>
>Hat der gvim ebenfalls.

Das macht einen guten Editor nicht aus, den meisten Kram holt
man sich eh mit der Tastatur.


>> >Sogar VIM, wenn er mit --enable-gui kompiliert wurde. Punkt "Datei"
>> >in der Menüleiste von "vim -g":
>> 
>> Die Option kannte ich noch nicht. Damit ist das Argument natürlich
>> hinfällig, daß vi kein X11 braucht. Außerdem dauert das Starten wohl
>> zehnmal solange wie bei NEdit.
>
>vi != vim != gvim/kvim/*vim 

Jo, ist klar.


>gvim==vim-gtk dauert beim ersten start ca. 3 Sek (Pentium M 1.4GHz),
>nedit ca .5 sek. Beim 2. Start lädt gvim in 0.9sek.

Hier (Athlon 4/3 GHz) waren es deutlich mehr als 3 Sekunden. (Jetzt
ist es im Cache, und dafür starte ich nicht neu.)


>> >Beim Aufruf von VIM ohne GUI lasse ich das Arbeiten unter verschiedenen
>> >Modi ja noch als "ungewöhnliches Bedienkonzept" gelten. Aber was ist
>> >denn das ungewöhnliche Bedienkonzept beim emacs?
>> 
>> Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß aber, daß ich nach ein
>> paar Wochen verzweifelt aufgegeben habe. Es ist halt *alles* anders
>> als bei *jedem* anderen Programm, das der Benutzer schon kennt.
>
>Wohl kaum, 1. kann gar nicht alles anders sein, schliesslich tippt man
>immernoch "t" für ein "t".

Ich spreche von der Bedienung des Programms, nicht von dem Text, den
man eingibt.


>2. jedem Programm ist auch Blödsinn

Es gibt ein paar Programme, die sich etwas bei Emacs oder vi
abgeschaut haben, aber außer Zeileneditoren nicht wirklich viele.


>3. Woher weisst du welche Programme der Benutzer der vim kennenlernt
>schon kennt? Es gibt auch unter Windows Programme da rauft man sich
>die Haare aus... 

Weiß ich nicht. Ich kann nur raten, daß er wenigtens ein paar der
gängigsten Programme kennt. Schon die Tatsache, daß er den Modus
wechseln muß, um die Cursortasten bedienen zu können, ist ein
schlechter Witz. (Ja, ist bei Debian nicht so, damit wird aber wieder
das Argument geschwächt, daß der vi immer gleich funktioniert.)


Thorsten
-- 
Whenever there is a conflict between human rights
and property rights, human rights must prevail.
    - Abraham Lincoln

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