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Re: Editorkrieg '05



On 05.Jan 2005 - 00:51:33, Thorsten Haude wrote:
> * Andreas Kneib wrote (2005-01-04 23:02):
> >Seit wann ist es von Nachteil, wenn es ein Programm schon lange gibt?
> 
> An sich ist das kein Nachteil, es ist halt nur an beiden Programmen
> vorbeigegangen, was sich in den letzten ~20 Jahren auf dem Gebiet der
> Benutzerschnittstellen getan hat.

Hmm, guck ich mir mal andere Text-Only Editoren an, z.B. nano - das
hat die UI von Wordstar.... Wie willst du denn ne Riesen-UI auf ne
Konsole kriegen. Davon abgesehen, dass emacs in ner Konsole ein Menü
bietet.
 
> >> Darum haben beide so ungewöhnliche Bedienkonzepte, daß sie ein neuer
> >> Benutzer nur als bizarr beschreiben wird.
> >
> >Beide lassen sich sehr gut mit der Maus bedienen.
> 
> Nein. Stimmt einfach nicht. Hier mal ein paar Dinge, die mit vi
> nicht gehen (Emacs kenne ich kaum):
> - Spaltenweises markieren

Macht nedit nicht von alleine und ich hab in den Menüs nichts
gefunden. Erfordert also IMHO auch Einarbeitung.

> - Verschieben von Textblöcken

Verschieben nicht aber kopieren kann gvim mit nur 1.5 Klicks - erst
Text markieren, dann am Ziel mittlere Taste drücken - et voila.

Ansonsten verschieben auf der Konsole:

v
Zeilen markieren
d
Vor neue Position gehen
y

fertig ;-)

> - Markieren von Text unter Mißachtung angezeigter Zeilennummern

?? Verstehe ich jetzt leider nicht...

> - Direktes Arbeiten mit PRIMARY (Primärauswahl)
> - Arbeiten mit SECONDARY (Sekundärauswahl)

Ebenso :-( 

> - Mausrad

In ner Konsole hast du nichtmal Maussupport (mal abgesehen von
Copy+Paste) und gvim hat Mausradsupport.

> Ich spreche natürlich nicht von so simplen Kram wie Menüs.

Hat der gvim ebenfalls.

> >Sogar VIM, wenn er mit --enable-gui kompiliert wurde. Punkt "Datei"
> >in der Menüleiste von "vim -g":
> 
> Die Option kannte ich noch nicht. Damit ist das Argument natürlich
> hinfällig, daß vi kein X11 braucht. Außerdem dauert das Starten wohl
> zehnmal solange wie bei NEdit.

vi != vim != gvim/kvim/*vim 

vi ist der Vater vom vim und noch hässlicher in der Bedienung als
dieser.
vim ist das was man auf ner Textkonsole benutzt (so wie ich grad diese
Mail schreibe).
vim-gtk oder vimpart (GTK bzw. KDE UI) sind dann jeweils die
X11-Oberflächen dafür.

gvim==vim-gtk dauert beim ersten start ca. 3 Sek (Pentium M 1.4GHz),
nedit ca .5 sek. Beim 2. Start lädt gvim in 0.9sek.

> >Beim Aufruf von VIM ohne GUI lasse ich das Arbeiten unter verschiedenen
> >Modi ja noch als "ungewöhnliches Bedienkonzept" gelten. Aber was ist
> >denn das ungewöhnliche Bedienkonzept beim emacs?
> 
> Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß aber, daß ich nach ein
> paar Wochen verzweifelt aufgegeben habe. Es ist halt *alles* anders
> als bei *jedem* anderen Programm, das der Benutzer schon kennt.

Wohl kaum, 1. kann gar nicht alles anders sein, schliesslich tippt man
immernoch "t" für ein "t".
2. jedem Programm ist auch Blödsinn
3. Woher weisst du welche Programme der Benutzer der vim kennenlernt
schon kennt? Es gibt auch unter Windows Programme da rauft man sich
die Haare aus... 

Und Wochen hab ich nicht gerade gebraucht um "i", "d(l|d|w)" und
"y{y}" zu lernen. Für richtige Arbeiten an Textdokumenten (Code, HTML
Zope-Kram) nehme ich auch sowieso ne IDE...

Andreas

-- 
Troubled day for virgins over 16 who are beautiful and wealthy and live
in eucalyptus trees.



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