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swap ueberhaupt? - und wenn ja wieviel? (war: Nano frißt die CPU auf...)



Michelle Konzack wrote:
Am 2004-02-20 17:56:39, schrieb Rüdiger Noack:

<Prügelei einiger Pinguine in meinem Thread>
Ich hoffe, ich zähle nicht zu den Prügelanten. ;-)

Da gibt es aber etwas, was ich nicht verstehe mit der sogenannten Faustformel 2 * RAM = SWAP

Ich verwende Debian GNU/Linux seit 03/1999 sprich, ich habe mit 2.1r2 Slink (Grüße an Heiko Sch.) angefangen. In keinem System habe ich eine SWAP von mehr als 50 MByte gehabt. RAM war stets zwischen 64 und 512 MBytes. Es kam niemals zu Speicherproblemen.
Die Formel ist ja IMHO auch nicht wörtlich zu nehmen und war in dieser Form auf keinem Unix oder Linux je _zwingend_ notwendig.

Ich verstehe sie so: Gönne dir ausreichend RAM - und du brauchst eigentlich keinen swap. Swap ist eine imaginäre Vergrößerung des Hauptspeichers (virtueller Speicher) und ermöglichst es, dass dein System bei Ausschöpfung des RAM ohne funktionelle Einschränkung weiter arbeiten kann. Man hat nur (große) Performanceeinbußen durch Nutzung des swaps, der sich ja auf der HD befindet. Im Normalfall sollte man also für die übliche Arbeit des Systems genügend RAM im Rechner haben, der Pagen (geschweige denn Swappen) unnötig macht.

Im Normalfall - aber wer hat den schon immer? Ausnahmefälle sind z.B. besondere Belastungen des Systems, fehlerhafte Programme... Plötzlich reicht der RAM doch nicht und die Kiste könnte nicht alle Prozesse so ausführen, wie sie eigentlich sollte. Laut Murphy betrifft das natürlich genau diese Programme, die den größten Schaden anrichten. Das will man nicht. Also fängt man diese Ausnahmesituationen mit einer virtuellen Vergrößerung des Hauptspeichers ab - dem swap.

Früher, als RAM noch richtig teuer war, war dies noch viel wichtiger, da man sein System regelmäßig Oberkante Unterlippe gefahren hat. Heute hat man (auch verhältnismäßig) regelmäßig viel Hauptspeicher und man braucht swap eher selten. Trotzdem halte ich mich auch heute noch (bei vernünftiger Dimensionierung des RAM's) an diese Formel. weil ich das ziemlich miserable Speichermanagement des 2.4er Kernels kenne, sich einige Programme (besonders unter X) auch heute noch zu gern verselbständigen, ein paar MB HD-Platz im Verhältnis zu _einem_ einzigen potentiellen System- (oder auch nur Programm-) Absturz kaum weh tun, ...

Kurzum: Man kann (heute) auch auf jeglichen swap verzichten. Man muss nur wirklich genügend RAM in der Kiste haben oder schmerzfrei sein. Beides habe/bin _ich_ aber nicht... (Natürlich kann man bei der Implementierung des Speichermanagements im Kernel auch Fehler machen. Ich beobachte ja selbst die Kapriolen im Kernel 2.4.18...)

Und ich bevorzuge, mir lieber eine Maschine mit 1 oder 2 GByte Ram auszurüsten, als mir ne hunderte von MByte große SWAP einzurichten,

Wie gesagt, wirklich _genügend_ RAM in der Kiste, macht swap natürlich überflüssig und sollte immer die erste Wahl sein (die man aber oft aus meist finanziellen Gründen nicht nehmen kann).

--
Gruß
Rüdiger




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