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Re: Übersetzung von "shared library"



Stefan Klein <st.kl@gmx.de> writes:

> Ich gebe Dir voll und ganz recht, allerdings finde ich es sehr angenehm 
> wenn in einem Deutschen Text, in dem 50x Device file vorkommt einmal 
> von einer Geräte Datei gesprochen wird, ich würde noch nicht einmal vor 
> Brandschutzmauer zurückschrecken. Wohlgemerkt natürlich nur bei Texten 

Dazu was nebenbei:
Ich bin zwar kein Henning Mankell Leser, aber der Erfolg seiner
Kriminalromane ist im Moment einfach unübersehbar. Das ist geradezu
schon ein Hype.
Ich bin aber wochenlang an seinem Buch "Die Brandmauer" in den Regalen
vorbeigelaufen und fand sogar den Titel ziemlich bescheuert ohne mir
allerdings weitere Gedanken zu machen. Ich hatte wage sowas von
Feuerwehr dabei im Hinterkopf.
Irgendwann habe ich dann mal in einer Zeitschrift ein Bild der
Englischen Version gesehen und dort "The Firewall" gelesen und dann
erst hat es klick gemacht.
Entweder bin ich viel zu einseitig konditioniert und das war jetzt
furchtbar peinlich oder der Verlag hat mit dem deutschen Titel
vollkommen ins Klo gegriffen. Ob der Titel mit seinem Computerbezug
für Laien wohl verständlicher ist, als für Leute mit festgefahrener
Terminologie?
Hätten sie den englischen Titel gelassen, hätten vielleicht wenigstens
computererfahrene Nutzer (und selbst Computerbildleser) das kapiert,
während jetzt vermutlich noch weniger Leute was damit anfangen können
- oder ich bin halt wirklich selten schlafmützig und Durchschnittsmenschen
verstehen das deutlich besser.

> von entsprechender Länge und dann auch nur sehr sehr selten. Ich finde 
> dadurch wird erstens der Text aufgelockert und zweitens kommt es mir so 
> vor als würde die Bedeutung deutlicher.

Das ist aber eine schwierige Balance. Ich würde da vielleicht im
Zweifelsfall eher ein Glossar oder Fußnoten anhängen, auch wenn das
ziemlich aus der Mode zu sein scheint (Anmerkungen des Übersetzers als
Fußnoten kommen in aktuellen Büchern kaum noch vor - vermutlich
glauben viele Übersetzer, das wäre eine Art Kapitulation und
Demonstration beschränkter Fähigkeiten).

> (Zerbrochene Pfeife ist natürlich ein negativ Beispiel, das mit pipe 
> wohl eher "Rohr" gemeint ist.)

Der Klassiker ;-)
Das Rollkugeleingabegerät und andere Spitzenleistungen von IBM sind
aber auch Legende.
 
> Und wie hällst Du es mit "upgedated" vs. "aktuallisiert" ?

Das würde ich fast gleichberechtigt sehen. Kommt aber auf
den Zusammenhang an, wo ich was bevorzuge. Umgangssprachlich und
lockerer formuliert tendiere ich aber vermutlich zu upgedated im
Zusammenhang mit Software.

cu,

marcus

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