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Re: Probleme mit Debian Stretch



Am 03.09.2015 um 09:35 schrieb Sven Hartge:
> Und ich muss sagen: Dafür, dass du gerade hier sehr wenig Wissen über
> den Prozess von Testing und Unstable zeigst, bist du mit deinen
> überzogenen Forderungen bzgl. der Funktion und Bug-Freiheit von Testing
> für meinen Geschmack ein klein wenig zu forsch an der Front.
> 
> Wenn du willst, dass KDE in Testing immer nutzbar ist, dann wäre _jetzt_
> die Zeit, sich zu involvieren, Pakete in Unstable nach einem Upload zu
> testen und ggfls. Bug-Reports einzureichen, damit defekte Pakete und
> Paket-Ketten gar nicht erst in Testing landen.
> 
> Willst du das nicht machen, dann empfehle ich dir, deine
> Forderungshaltung zu überdenken.


Sven,

zunächst mal muss ich klarstellen, dass ich keine Forderungen gestellt habe, sondern das meine Erwartungen enttäuscht wurde. Und das habe ich ausgedrückt.  

Meine Erwartungen basieren auf der langjähriger Nutzung von debian testing. Es ist in diesen vielen Jahren noch nie zu einem solchen GAU gekommen. Ich hatte also angenommen, das die Entwicklungsprozesse in Debian solide sind und GAU's wie ich sie dazumal in aptosid bzw. sidux erlebt habe, nicht vorkommen. Das hat sich leider jetzt als falsch rausgestellt.  
  
Ich finde das umso ärgerlicher weil dieser GAU ganz einfach hätte verhindert werden können. Denn hier hat ja nicht irgendein versteckter Bug zugeschlagen der aus versehen durch die Qualitätskontrolle geschlüpft ist. Hier hat der Prozess versagt. Nach allem was ich jetzt in den diversen newgroups gelesen habe war bekannt, das unstable zur Zeit in weiten Teilen unbrauchbar ist. "utterly broken" wie einige Leute schreiben. Stichwort GCC5 und plasma5 Umstellung. Wie kann man so etwas einfach automatisch nach debian testing schicken? Nur um anschliessend den usern zu sagen das sie damit hätten rechnen müssen, denn es heisst ja schliesslich "testing"? Das kann doch nur ein Scherz sein. 

Das debian wiki (https://wiki.debian.org/DebianTesting) schreibt dazu: 
    "Packages from Debian Unstable enter the next-stable testing distribution automatically, when a list of requirements is fulfilled:
    ...
    The package does not introduce new release critical bugs."
    
und weiter
    "These requirements should assure that the next-stable packages in testing are both reasonably current and in a pretty workable state."

Das Ziel wurde eindeutig verfehlt. Da braucht man gar nicht drum herum zu reden. 

Nun zu deinen Forderungen die du an mich stellst. Ich bin ein normaler user. Ich muss nicht die Entwicklungsprozesse für debian genau kennen um debian testing nutzen zu dürfen oder hier in der user group kritische Fragen zu stellen. Und ich habe auch keine überzogenen Forderungen gestellt. Ich habe noch nicht einmal überhaupt Forderungen gestellt.  

Im Gegenzug forderst du, dass normale user wie ich bug reports schreiben sollen. Eventuell sogar dafür mit debian unstable rumhantieren. Wenn nicht, sollten sie sich besser nicht beschweren. Ich habe zwar schon bug reports eingereicht aber als generelle Forderung halte ich das für überzogen. Es muss für einen normalen user ausreichend sein sich an eine mailingliste wie diese zu wenden. Mehr kann man nicht verlangen. Alles andere ist Sahne auf der Torte. Ansonsten kann man gleich alle normalen user aus debian testing verscheuchen. Dann wäre debian testing nur für aktive Entwickler. Das ist aber nach meinem Verständnis nicht im Sinne des Erfinders. Ich empfehle dazu auch "The Cathedral and the Bazaar" nocheinmal zu lesen.  
  
Ich fasse nochmal zusammen: 

   (1) Ich glaube der Prozess hat "room for improvment". Dafür werde ich aber keinen bug report aufmachen. ;-) 

   (2) Normale user sollten auch in debian testing willkommen sein und sollten sich auch kritisch zu Wort melden dürfen. Und zwar ohne Vorwissen oder Gegenleistungen. Dass gehört dazu und ist alles in allem mehr Segen als Fluch. 


Matthias 



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