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Re: Zeilenumbruch in Maillingslisten



Hi Björn,

On Wed, May 06, 2009 at 11:57:14AM +0200, Bjoern Meier wrote:
> Jedenfalls bleibt für mich die Frage, warum überhaupt ein Umbruch in der Mail
> selbst stattfinden muss und die Anzeige des Textes nicht anzupassen ist.
> 
> Beispiel:
> 
> This is paragraph text that is
> meant to be flowed across
> several lines.
> However, the sending mailer is
> converting it to fixed text at
> a width of 72
> characters, which causes it to
> look like this when shown on a
> PDA with only
> 30 character lines.
> 
> geklaut hier: http://www.faqs.org/rfcs/rfc2646.html

Ebenfalls von dort:

"A series of one or more flowed lines followed by one fixed line is
considered a paragraph, and MAY be flowed (wrapped and unwrapped) as
appropriate on display and in the construction of new messages (see
section 4.5)."

Soll heißen, dass der MUA die Nachricht entweder so darstellen kann wie
empfangen, oder aber die einzelnen Absätze, bei Format=Flowed erkennbar
an "einer Serie von einer oder mehreren Fließzeilen gefolgt von einer
Festzeile", zur Darstellung neu umbrechen.

Wird kein Format=Flowed verwendet, sondern reiner Text (also ohne
sogenannte Soft Line Breaks), werden wohl in den meisten Fällen einzelne
Absätze durch eine oder mehrere Leerzeilen getrennt. Das ermöglicht es
dem MUA ebenfalls, die Absätze neu umzubrechen. Der obige PDA-MUA hat
das schlicht und einfach nicht gemacht und deshalb ist die Darstellung
schlecht lesbar.

> Ansonsten bin ich auch mittlerweile der Meinung, dass ein
> Missverständnis vorliegt.

Ich denke, dass Missverständnis besteht darin, dass nicht zwischen
Darstellungsformat und Transportformat unterschieden wird. Letzentlich
ist es für die Darstellung völlig unerheblich, wie die Nachricht
transportiert wird, solange der MUA weiss, wie er sie interpretieren
kann. Es ist problemlos möglich, einen MUA zu schreiben, der auch in
reinen Textnachrichten die Absätze erkennt und neu umbricht, wenn der
Benutzer das wünscht und entsprechend konfiguriert. Ob es welche gibt,
die das tun, weiss ist nicht.

Bei deiner Frage bist du ursprünglich davon ausgegangen, dass deine
Darstellungsprobleme darauf zurückzuführen sind, dass die Zeilenlänge
begrenzt ist. Das ist aber nicht der Fall.

Die Zeilenlängen sind nun mal historisch gewachsen und unterliegen auch
aus Gründen des Transports gewissen Einschränken (z.B. max. Zeilenlänge
von 998 Zeichen bei SMTP). Die allgemein üblichen 60-80 Zeichen werden
von den meisten Menschen als leseergonomisch angenehm empfunden.
Terminals hatten früher oft 80 Zeichen. Sprich: es gibt eine Menge
Gründe, warum die Standards diese Länge enthalten (übrigens auch
Format=Flowed!).

Um Dir Zuzustimmen, technisch notwendig sind kurze Zeilen nicht, und ob
es technische Vorteile von einzelnen kurzen gegenüber einer langen Zeile
gibt, mag ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass das gesamte
E-Mail-System, wie wir es heute haben, auf der Annahme dieser
Zeilenlänge basiert. Man kann es sicher so umbauen, dass der Mailinhalt
in einer einzigen langen Zeile übertragen wird. Aber was soll das
bringen? Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Zeiten der Weltwirtschaftskrise?

Welche Frage jetzt beim Schreiben aber noch gekommen ist: was war
eigentlich die Ausgangsbasis? Der Leitfaden für debian-mailinglisten[1],
richtig? Ich finde diesen jetzt, nachdem ich mich etwas damit
beschäftigt habe, in diesem Punkt ungenau. Da steht nicht, ob
Format=Flowed zugelassen ist oder nicht. Bei Format=Flowed werden
die Zeilen regelmäßig ja auch nach max. 80 Zeichen umgebrochen.

So, genug erstmal ;-)
Gruss,
Hans


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