Re: Emacs und LaTeX
On Mon, 12 Dec 2005 22:00:18 +0100
Andreas Pakulat <apaku@gmx.de> wrote:
> Den Fall "Dokumente mit Bildern" habe ich bewusst nicht erwaehnt, weil
> das von "Bewerbung" bis hin zur Doktorarbeit reichen kann und ich
> dahingehend nicht abschaetzen kann ob AUCTex besser oder schlechter
> als vim-latexsuite ist.
Hallo,
die Dokumente mit Bildern haben bei mir einen Umfang von etwas 2 bis 70
Seiten in der letzten Zeit gehabt, wobei oft Handgemaltes und
Eingescanntes in Seitengröße transparent Seitennummern und sonstigen
Text durchlassen muß. Vom Aussehen will ich in Punkto Schrifttype und
Layout keine Kompromisse machen.
Alles was sich an WinWord orientiert, also auch OO, ist für
professionelle Texte denkbar ungeeignet. (Die Programm könnten ganz
anders aufgebaut sein, wie ich aus Erfahrung weiß) Auch mit dem WYSIWYG
ist es da nicht weit her, wenn vor lauter Icons und Toolbars nur noch
drei Zeilen sichtbar sind. (Mein Firefox hat maximiert eine reine
Nutzhöhe von >= 1540 Pixeln)
Das Sympathische an LaTeX scheint zu sein, daß es die Benutzer zu
ihrem Glück zwingt -- durch die Trennung von Layout und Text, den man
erst einmal möglichst weitgehend runterschreibt. Ansonsten gehe ich
"sehr bewußt" mit zu Druckendem um, was vermutlich LaTeX auch nicht aus
dem Rennen wirft. Aber auf dem Gebiet finde ich nichts, zu dem ich sagen
könnte: das isses. Ich kenn' auch Indesign und Co. Es gibt ein Ding
ohne Zukunft und das heißt "Signum!", sonst wäre es das -- inklusive
Vektorgrafik mit überzeugend einfacher Handhabung von Hierarchien und
Vererbungen.
Wegen Lisp: da nimmt doch wohl keiner an, daß ich davon die Finger
lassen könnte, wenn ich emacs wirklich zu benutzen anfangen würde. Das
ist der Fluch eines kreativen Geistes (Vorsicht: Understatement!)
Wegen Kriemhildstr.: da bin ich eine Zeitlang oft vorbeigekommen.
Wegen genau lesen: da erübrigen sich manche Diskussionen. Ich möchte
Andreas in Schutz nehmen, weil er wirklich an keiner Stelle behauptet
hat mehr zu wissen als ist, auch wenn er das nahelegt durch das
Aufführen der Sachen. Ich hab' zum Beispiel keine Ahnung von Gnome, kann
aber einiges begründet vermuten, weil ich mir aus Winzigkeiten
erschließen kann, wessen Kind der Programmierer dieser Stelle ist ...
oder so ähnlich ...
> > >> Für welche Versionen von Emacs, AUCTeX, vim-latexsuite, LaTeX und
> > >> vim gilt denn Dein Rat jetzt speziell?
> > >
> > > Was hat das jetzt genau mit den bestimmten Versionen zu tun?
> >
> > Wenn Du sagst, daß Du Emacs nicht magst, daß man mit Emacs nicht
> > umgehen kann etc,
>
> Ich habe nur gesagt das _ich_ mit Emacs nicht umgehen kann. "Man" kann
> alles, "man" muss es nur lernen.
>
> > dann wäre es schon angebracht zu wissen, um welche Version es dabei
> > geht. Immerhin hat Emacs in den letzten Jahren erheblich an
> > Features und Benutzerfreundlichkeit zugelegt.
>
> Die erste Begegnung war 2002 bei SuSE - keine Ahnung was fuer ne
> Version. Das letzte Mal 2004 mit XEmacs von AIX5 (IIRC). Genaue
> Versionen kann ich nicht nennen, weil ich die nicht weiss.
>
> > >> >> Mit anderen Worten: Es ist mit Emacs leichter als mit anderen
> > >> >> Editoren.
> > >> >
> > >> > Wenn man Emacs schon kennt vllt. ansonsten vllt. auch nicht.
> > >Aber > > ich bin schon "vorgepraegt" als vim-Nutzer und kann
> > >deshalb da > > keine objektiven Aussagen machen, genausowenig wie
> > >du denke ich. >
> > >> Nun, ich denke es macht schon einen Unterschied, ob man die
> > >> Software, über die man schwabuliert, tatsächlich auch selbst
> > >nutzt.
> > >
> > > Ich kenne Emacs tatsaechlich ein wenig und nutzte ihn auch 9
> > > Monate lang (zwangsweise), aber moegen tue ich ihn trotzdem nicht.
> >
> > Und? Welche Version? Wie hast Du damit LaTeX-Dateien editiert?
>
> s.o. Ich habe damit keine Latex-Dateien editiert, sondern C-Code.
> Ansonsten wuerde ich AUCTex ja kennen.
>
> > > Haengt vllt. auch damit zusammen das ich "als erstes" mit Emacs
> > > auf der Konsole rumexperimentiert habe und mit diesem Buffer und
> > > dem Speichern desselben auf Platte nicht so richtig zurande kam...
> >
> > Und Du meinst, daß die Arbeitsweise auf der Konsole typisch für
> > Anfänger wäre?
>
> Was fuer Anfaenger? Latex-Anfaenger - gut moeglich. Linux-Anfaenger -
> auch gut moeglich, je nach dem ob/was sie vorher als Betriebssystem
> benutzt haben.
>
> > > Ich bin weiterhin der Meinung das eine Aussage wie von Frank "mit
> > > Emacs ist es leichter als mit anderen Editoren" zum einen zu
> > > pauschal und zum anderen vllt. etwas voreingenommen ist (Frank,
> > > wenn du nicht Emcas als deinen Lieblingseditor bezeichnen
> > > wuerdest, nehme ich letzteres sofort wieder zurueck).
> >
> > Ok, halten wir also fest: Du akzeptierst nur Aussagen zu Emacs von
> > Leuten, die ihn nicht mögen.
>
> Bloedsinn.
>
> > Aussagen von Leuten, die ihn getestet und für den angegebenen Zweck
> > für gut befunden haben, sind hingegen voreingenommen, wohingegen
> > Deine Ansichten, ohne daß Du Dir die Mühe gemacht hättest, ihn auf
> > X11 oder zum Schreiben von LaTeX auszuprobieren, mindestens ebenso
> > qualifiziert sind, weil Du ihn schonmal in unbekannter Version, die
> > natürlich nichts zur Sache tut, unter der Konsole verwendet hast.
>
> Ich kenne auch XEmacs. Ich habe auch geschrieben, das meine Meinung
> ebenso voreingenommen ist weil ich eben nur die Version von Suse 7.2
> und die XEmacs von AIX kenne.
>
> Ich wollte nur anmerken das solche Aussagen von Leuten die einen
> bestimmten Editor schon lange benutzen vllt. (uebrigens ist dir
> aufgefallen, das ich oft vllt. geschrieben habe!) voreingenommen ist,
> weil man sich mit diesem schon gut auskennt. Je nach Background der
> Emacs/Vim Anfaenger finden die vllt. beide gleich schwer zu
> erlernen...
>
> > Hingegen gestaltet Emacs/AUCTeX/RefTeX die Arbeit an LaTeX-Texten um
> > ein Vielfaches _bequemer_ als andere Editoren. Der Quelltext wird
> > lesbar formatiert gehalten,
>
> Das koennen andere Editoren ebenso.
>
> > Menus bieten die wichtigen Umgebungen an,
>
> Ich weiss nicht wie vim-latexsuite das macht, aber auch das kann mein
> persoenlicher Favorit Kile.
>
> > die TeXshell-Funktionalitäten sind praktisch,
>
> Kann ich mir gar nix drunter vorstellen.
>
> > funktional und flexibel, man kann zügig im Dokument navigieren und
> > Querverweise verwalten und nutzen etc etc. Emacs macht LaTeX nicht
> > einfacher, aber handhabbarer.
>
> Hmm, Querverweise ala include? Wenn ich ein Kile-Projekt nutze kann
> ich die Struktur meines Dokumentes (welches aus mehreren Dateien
> besteht) gut sehen.
>
> > Und ein aktueller vim ist ganz sicherlich für den Anwender zunächst
> > erheblich verwirrender als ein sinnvoll vorkonfigurierter aktueller
> > Emacs mit AUCTeX unter einer Grafikoberfläche.
>
> Kann ich nicht wirklich beurteilen, aber (g)vim hat auch eine
> Grafikoberflaeche.
>
> Fuer mich persoenlich war "damals" der Einstieg in vim leichter als
> der in Emacs (jeweils Konsole und X11 Version).
>
> Andreas
>
> --
> You should emulate your heros, but don't carry it too far. Especially
> if they are dead.
>
>
> --
> Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ):
> http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/
>
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