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Re: smbfs, codepage, iocharset, user



* Rüdiger Noack:

> Und wie kommt dein Dokument auf den vielen Rechnern dieser Welt an, die 
> kein UTF-8 beherrschen? Ihr Pech?

Spontan fallen mir nur User von Netscape 4.x ein, die mit utf8-codierten
Webseiten, Mails und News Probleme haben. Denen brauchst Du aber auch
nicht mit z.B. iso8859-15 kommen. Bei Nutzern von Uraltsoftware kannst
Du also genauso falsch liegen, wenn Du einen Ein-Byte-Zeichensatz
verwendest, mag er auch noch so korrekt sein. Da also darin nicht der
Unterschied liegt, warum nicht gleich utf8?

> Ich kann ja noch nachvollziehen, dass einzelne handverlesene Programme 
> zur Erstellung von Dokumenten UTF-8-fähig sein müssen. Dafür aber ein 
> ganzes System umzustellen, will mir nicht in den Kopf. Nenne mir einen 
> plausiblen Grund, warum Otto-Normaluser irgendwelche altgrichische 
> Hyroglyphen im Dateinamen verwenden sollte.

Und mir will halt nicht in den Kopf, warum ich ein System, das mit 65536
Zeichen umgehen kann, per Konfiguration auf 1/256 davon beschränken
soll. Mit der gleichen Logik könnte man sich für eine Begrenzung auf
7-bit-Namen aussprechen.

Ich hatte doch einige Beispiele gebracht, für die utf8 günstig ist, ohne
daß man gleich unwahrscheinliche Szenarien in Altgriechisch beschwören
muß. Otto Normaluser muß sich einfach keinen Kopf machen, nur weil da
einmal ein Gedankenstrich oder ein Gänsefüßchen in einem Dateinamen
steckt; für ihn sehe ich nur Vorteile. Irgendeine locale muß er ja eh
einrichten, warum nicht die mit der freiesten Auswahl statt der
willkürlichen Beschränkung auf 256 Zeichen? Vielleicht empfindest Du das
nicht als große Einschränkung, aber auch als kleine Einschränkung ist
sie absolut unnötig.

> Eine Systemumstellung auf UTF-8 hat mir Zeichensatzdeklaration absolut
> nichts zu tun. Auch in deinem UTF-8-System solltest du Zeichensätze
> ordentlich deklarieren. 

Wie Du siehst, schicke ich normalerweise iso8859-1, da mir durchaus
bewußt ist, daß utf8 _noch_ nicht überall lesbar ist. Mir ging es aber
um eine Perspektive, von diesem Wust nebeneinander existierender
256-Zeichen-Tabellen wegzukommen, und sie nicht in 20 Jahren immer noch
zu haben. Diesen ganzen Problemkreis irgendwann endlich abzuschaffen,
ist das Potential, das ich in utf8 (besser gesagt in Unicode überhaupt)
sehe.

> Wirklich übel ist nur, dass Systemumgebungen wie Gnome *nicht* 
> vernünftig mit ISO-8859 umgehen können (bzw. wollen).

Also ich noch de_DE.iso885915@euro verwendete, hatte Gnome absolut keine
Probleme damit.

Grüße,
Andreas
-- 
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