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Re: High-Volume-Backup-Lösung gesucht...



On Son, 11 Mai 2003 at 16:38 (+0200), Kristian Rink wrote:
> On Thu, 8 May 2003 14:52:19 +0200
> Toens Bueker <toens.bueker@gmx.net> wrote:
[...]
> Mein Reden (und Drängen). Problem ist halt: Diese Lösung ist
> preislich unschlagbar, und unter meinen $CHEFS ist's, was das
> betrifft, mit Backups so wie mit Virenscannern - solang's uns nicht
> wirklich _erwischt_ hat, wird's nicht als essentiell erachtet.
> Schwierige Sache in einer Firma, die von der Verwaltung und
> Archivierung der Kundendaten _lebt_.

*Daten, von denen kein Backup existiert, sind als gelöscht zu
betrachten*

Mach doch Deinen Chefs mal klar, dass Ihr vertragliche Bindungen
mit den Kunden eingegangen seid. Wenn Datenverluste auftreten, kann
das schon von evtl. Regressforderungen her sehr teuer werden. Ein
nicht vorhandenes / veraltetes Backup würde IMHO jeder Richter als 
*grob fahrlässig* einstufen und entspr. die Schuldfrage klären.

> > > Das Problem dabei ist halt eben, daß wir (a) nur
> > > günstigstenfalls zwei Tage zurückkommen mit unserer
> > > Datensicherung
> > 
> > Das ist arg wenig. Für Revisionssicherheit m. E. viel zu
> > wenig.

Das sind 2 Paar Schuhe. Für die Einhaltung der Aufbewahrungsfristen
/ Revisionen ist ein Archiv zuständig, das Backup hat zuerst mal nur
die Aufgabe, einen möglichst aktuellen Datenbestand wieder
herzustellen. Wie Du in der anderen Mail geschrieben hast,
archiviert Ihr ja auf CD-ROM.

> Full ACK. Dessen ungeachtet Frage: Wie lange haltet Ihr Eure Daten
> backup-technisch vor? Konzeptuell würde ich dort jeweils Sonntag ein
> Full-Backup und die Woche über inkrementelle Backups fahren, und das
> ganze mit mindestens zwei Bandserien, mit denen ich die Datenstände
> bis zwei Wochen zurück nachvollziehen könnte (gegebenenfalls mehr,
> weil manche Daten sehr selten berührt werden und damit Fehler auch
> später auffallen würden).

Die Backups müssen so vorgehalten werden, dass Ihr immer auf einen
möglichst aktuellen Datenbestand zurückgreifen könnt. Ob und wie oft
Ihr inkrementell sichert, hängt davon ab, wie viele Daten anfallen,
wie oft sie sich ändern und wie viel Zeit Ihr für Backup und ggf.
Restore habt.

Prinzipiell würde ich sagen:
- mindestens 2 Datenträger-Sätze (wenn das aktuelle Backup
  schiefgeht, darf das nicht auf dem Datenträger passieren, der die
  einzige andere Sicherung enthält).
- mindestens einen Satz im Tresor außerhalb der Server-Räume
  (möglichst in einem anderen Gebäude)
- Backups immer verifizieren (Backup-Daten mit dem Original
  vergleichen)
- Backups solange zurück, wie noch keine Archivierung existiert

Inkrementelle Sicherungen sind u. a. nach folgenden Verfahren möglich:
- Vollsicherung
  Delta = Änderungen seit der letzten Vollsicherung
  In diesem Fall wächst der Umfang der Delta-Sicherung stetig an,
  zum Restore werden aber nur die Voll- und die letzte
  Delta-Sicherung benötigt.
- Vollsicherung
  Delta = Änderungen seit der letzten Voll- oder Delta-Sicherung
  Die Delta-Sicherungen gehen i. a. schneller, weil immer nur die
  Änderungen eines Tages gesichert werden, das Restore geht
  langsamer, weil die Voll- und _alle_ Deltasicherungen eingespielt
  werden müssen.
- Mehr-Generationen-Prinzip:
  Vollsicherung = Level 0
  Delta seit dem letzten Level 0 = Level 1
  Delta seit dem letzten Level 1 = Level 2
  zum Zurücksichern brauchst Du Level 0, das letzte Level 1 + das
  letzte Level 2, das ist ein Kompromiss zwischen Variante 1 und 2

Jan



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