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Re: High-Volume-Backup-Lösung gesucht...



Moin Kristian,

Kristian Rink wrote:

Ersteres. Mit den Daten auf meinen Bastel-Rechnern erreiche ich zum einen
nicht _diese_ Kapazität, zum anderen würd' ich mir dort (daher Bastelecke) über
Backup nicht soo viele Gedanken machen. :)

Wenn Deine Firma ohne die Daten nicht überleben kann und sie sozusagen Bestandteil einer Kundenbeziehung oder des Rechnungswesens oder einer Dienstleistung sind, kann das Backup eigentlich nicht zu teuer sein, weil ein nicht vorhandenes Backup im Zweifel der Firma die Existenz kostet. Darüberhinaus sind rechtlich Vorschriften zu beachten - Es gibt Daten, die sind 10 Jahre lang aufzubewahren - und müssen auch nach 10 Jahren noch lesbar sein.

Der Umfang von 2 Tagen Sicherung auf einem Medium, dass jederzeit komplett den Geist aufgeben kann, ist für einen solchen Zweck mit Sicherheit nicht ausreichend.

Wenn Deine Firma schon keine Geld für eine Lösung à la Tivoli (Vorteil: datenbankbasiert, Unterscheidung Archive und Backup-Sicherung mit konfigurierbarer Anzahl von Versionen/Datei etc.) ausgeben will, sollte die Minimallösung aus Zeitgründen wohl aus einem 2stufigen Backup bestehen:

1) Ein Plattenarray, das zum schnellen Aufnehmen von Datenmengen geeignet ist und außerdem ein gewisses Maß an Sicherheit bietet (RAID 5, SCSI, schnelle Platten)

2) Eine Tapelibary z.B. mit LTO2-Laufwerken mit direkter Anbindung an das Plattenarray. Die neuesten LTO Ultrium2-Laufwerke sichern 200GB (unkomprimiert) pro Band, weshalb ihr mit einer kleinen Libary auskommen solltet. Es ist dabei darauf zu achten, dass die Anbindung schnell genug ist, damit das LTO2 nicht in einen Stop- and Go Betrieb verfällt, denn die LTOs schaffen etwa 30MB/sec (!). Fiberchannel?

Schließt für das Laufwerk zumindest in dem ersten Jahr eine 4-Stunden Bereitschaftsgarantie ab oder legt euch ein zweites Laufwerk in den Schrank. Laufwerke von IBM gelten als im Vergleich robust (es gibt nur 3 Hersteller dieser Technologie: Seagate, HP und IBM) und mein Bekannter, der im Datensicherungsgeschäft seit 5 Jahren tätig ist, schwört aufgrund seiner Erfahrungen auf IBM LTOs, auch wenn die Laufwerke deutlich teurer sind. Aber was nutzen Dir die ersparten Euros, wenn die Datensicherung ausfallen muß, weil die Mechanik versagt? Andererseits: siehe unten.

In der ersten Stufe der Sicherung sichern die Clients ihre Daten auf das Plattenarray. Vorteil: Mehrere Clients (vielleicht 2-3) können gleichzeitig sichern. In der zweiten Stufe kann dann z.B. auch tagsüber die Sicherung von dort auf die Libary erfolgen. Das macht Sinn, weil natürlich ein Bandgerät nur jeweils einem Client zur Verfügung stehen kann.

Die Bänder kannst Du dann wie in jedem DS-Konzept beschrieben entsprechend zu Fuß verwalten.

Aber wie immer ist alles -- und ganz besonders bei diesem Thema, eine Frage der Gewichtung. Und an einer genauen Analyse eurer Anforderungen führt kein Weg vorbei. Schätzt dabei eurer Datenwachstum nicht zu knapp ein.

Sincerely yours,
Mit freundlichen Grüßen,

--
Olaf Scherdin                       Enrique[GP]
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