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Re: [Debian] 2.2 Release 2 auf CDs- Wuensche ?



Hallo Jens,

At 20.12.2000, Jens Benecke wrote:
> On Tue, Dec 19, 2000 at 11:20:52PM +0100, Bernd Brodesser wrote:
> > * Jens Benecke schrieb am 19.Dez.2000:
> > Nein, da muß ich widersprechen. Worum geht es denn? Soll Linux das
> > größte, beste, meistverbreiteste Betriebssystem werden? Warum? Was habe
> Frag doch Linus. Weltherrschaft ist doch -sein- Ziel gewesen.

Du hast einen Smily vergessen.

> > ich davon. Sollen die Leute doch Microsoft verwenden. Habe ich nichts
> > gegen.
> Nein, ernsthaft: Was ich sagen wollte, ist das es absoluter Blödsinn ist,
> sich untereinander (unter linux-usern) gegenseitig bekehren zu wollen.

IMHO geht es weniger darum, jemanden bekehren zu wollen. Es geht um eine
offene und auch kritische Diskussion um neue Entwicklungen und keiner
wird wohl behaupten wollen, dass KDE so wie es ist fertig sei.

> Wenn
> man unbedingt bekehren will, dann soll man Windows-User bekehren.

Warum? Viele wollen das garnicht.

> Und selbst du wirst zugeben müssen, daß der Hardware-Support bei _mehr_
> Usern viel schneller besser wird als wenn Linux eine kleine Elitegruppe
> bleibt.

Sicher wird das einfacher. Meiner MEinung nach ist eine entsprechende
Akzeptanz bereits erreicht. Ich sehe keinen Sinn darin, einen
Hersteller, der sein Produkt nur fuer Windows anbieten will, zu
bekehren. Es gibt genug andere und die sind in der Regel besser.

Auch Linux ist nicht der Weissheit letzter Schluss fuer jeden Anwender
und fuer jeden Zweck. Ich halte es fuer falsch, jeden Windows User zu
Linux bekehren zu wollen.

Ganz neue Probleme stellen sich den Linux Usern inzwischen. Das erlebe
ich taeglich. Futjitus (schreib man das so?) Siemens beispielsweise
supportet ihre Hardware _nicht_ fuer Linux. Aber fuer SuSE und Red Hat.
Wir setzen in der Firma aber zunehmend und inzwischen hauptsaechlich
Debian GNU/Linux (neben Solaris) ein.

Wenn dann der Lilo bei einer N70-40 nicht will, fragt der Support, was
denn installier sei. "Debian" sag ich dann und die Gegenseite legt auf.

Das das Problem eine Aenderung im Microcode des SCSI Controllers war,
stellte sich hinterher herraus und SuSE hat einen Patch entwickelt. Aber
wenn Du jetzt meinst, sie haetten mal sie Lilo Entwickler darueber
informiert, hast Du dich geschnitten.

Immer mehr Unternehmen, die auf den Linux Zug aufgesprungen sind,
versuchen sogenannte Alleinstellungsmerkmale auszubauen und sich
unentbehrlich zu machen. Genau das, was Microsoft in Perfektion
abgeliefert hat.

Stellt sich fuer mich die Frage, warum viele Unternehmen (wie mein
Arbeitgeber auch) auf eine Open Source System setzen, welches voellig
offen und frei im Internet entwickelt wird und seine Staerken und auch
Schwaechen unter Beweis gestellt hat, bei der Wahl der Distribution
hingegen auf das alte geschlossene und kommerzielle System setzen und
sich dann auch noch das Maerchen vom Supportgeblubber erzaehlen lassen.

> > Ich sehe durchaus, daß KDE Windows immer ähnlicher wird, und das finde
> > ich ungut. Nichts dagegen einzuwenden, wenn es gute Sachen von Microsoft
> > übernimmt, aber ich habe so den Eindruck, daß einige Programme von Leuten
> > programmiert wurden, die UNIX nicht so ganz verstanden haben und in einer
> > Windowswelt leben.
> Das findest du überall. Die Eigenheiten von Unix, die ich so schätze,
> lassen sich nicht in heute übliche GUIs pressen

Genau das ist doch das Problem. Du kannst nicht eine Komplexe Anwendung
in eine GUI pressen und meinen, dem Anwender damit geholfen zu haben. Zu
verheimlichst in vielen Faellen dem Anwender nur einiges.

> Das war eigentlich ein ziemlich interessanter Ansatz - man verband die
> Fortschritts-Anzeige eines beliebigen Programmes mit seinem Mailprogramm
> und schwupps, hat das Programm begriffen daß man per Mail benachrichtigt
> werden wollte, wenns fertig war. Oder so ähnlich.

Das grenzt ja an KI ;-)

> > Dann bin ich als nicht-Umsteiger, sondern als Alt-UNIXianer auf der
> > Verliererstraße? Klar ich kann bei der Konsole bleiben. Und das tue ich
> > auch. Aber trotzdem hätte ich so manches auch gerne bequem. Die
> > Befehlsergenzung der bash ist ja schon richtig gut, aber da kommt
> > irgendwie nichts mehr.
> Genau die ansicht habe ich doch auch! das bequem, was sinnvoll ist, und die
> Shell dort, wo sie hingehört. Ich benutze KDE eigentlich zu großen Teilen
> wegen der genialen konsole, die übrigens pro Terminal weitaus weniger
> Speicher frisst als ein xterm.

Das nehme ich dir nicht ganz ab. Auch das xterm nutzt Shared Libraries.

Und die Erspranis geht IMO durch den Rest von KDE den Bach runter.

> Ein weiterer Grund ist Konqueror - nachdem
> Netscape sich selbst den Todesstoß gegeben hat, mit der 6er, _braucht_
> Linux einen vernünftigen Browser, und konqueror hat das Zeug dazu.

Nicht nur Linux braucht einen vernuenftigen Browser. Aber was bringt dir
das Ding einegentlich (wenn es denn einen gibt), wenn die Webseiten so
aussehen, wie bei Viag-Interkom. Sicher ist das ein Extremfall, aber es
gibt genuegend aehnliche Beispiele.

Und konqueror ist kein Argument fuer KDE sondern fuer konqueror.

Ich finde es vermessen, einzelne Applikationen an ganze Umgebungen zu
knuepfen. Genau das wird doch bei Microsoft berechtigterweise so oft
kritisiert.

Gruss, Guido
-- 
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