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Re: Datenschutz, Meinungsfreiheit und "Medienkompetenz"



Am Dienstag, den 30.05.2006, 14:19 +0200 schrieb Stefan Padberg:
> Hallo Maximilian!
> 
> Maximilian Wilhelm schrieb:
> > Wann kapiert Ihr Lehrer endlich mal, dass man soziale Probleme nicht
> > technisch loesen kann?!
> 
> Ich will kein "soziales Problem" lösen, ich will und muss die Schüler
> vor alters unangemessenen Fotos etc. schützen. Oder stellst du den
> gesetzlichen Jugendschutz etwa in Frage? Dann hast DU verloren.
> Jedenfalls wenn du Lehrer bist.

Wenn die Schule nur der Zensur unter dem Deckmantel des Jugendschutzes
und der Indoktrination unter dem Deckmantel der Bildung dient hat sie in
einem freien Land nichts verloren und gehört bekämpft.

> Viele von den Schülern wollen definitiv den Dreck nicht sehen. Vor allem
> die Mädchen nicht.

Daraus könnte man auch ein Argument gegen Koeduktion zimmern.

> > Das klappt aber nur, wenn Ihr ein gutes Vorbild seid und sie davon
> > ueberzeugen koennt, was gut, legitim oder eher schlecht ist.
> 
> > Stellt Euch doch einfach mal die Frage, wie jemand lernen soll, dass
> > etwas "schlecht" ist, wenn er nie die Erfahrung gemacht hat, "wie" es
> > "ist."
> 
> Eben genau das ist der Punkt: Ich bin Vorbild dadurch, dass ich zu
> diesem Dreck eindeutig Stellung beziehe und ihn versuche, vom Server
> fernzuhalten. Das ist das, was auf die Schüler Eindruck macht. Alles
> andere ist Geschwätz von Weicheiern, die zu feige sind, Position zu
> beziehen.

Lieber ein Weichei als ein antiliberaler faschistoider Kleinbürger, um
Dir mal auf Deinem Niveau zu antworten.

> Man kann nicht jeden Schüler in jedem Alter alles "ausprobieren" lassen.
> Das ist Blödsinn aus anti-autoritären Zeiten, der pädagogisch längst
> überholt ist. Es gibt eindeutige Grenzen, die im Jugendschutz und durch
> ein allgemein vorhandenes Verständnis von "Anstand" und "Sitte" - so
> schwammig diese Begriffe für uns auch sein mögen, für Juristen sind sie
> durchaus handhabbar - definiert sind.

Weshalb Juristen ja allzuoft weder Anstand und Sitte zu haben scheinen.
Wobei ich meine Hochachtung vor Lawrence Lessig, Jens Berger und anderen
Angehörigen dieses Berufsstandes ausdrücklich betonen möchte, aber eben
nicht jeder Jurist handelt moralisch einwandfrei. Ich argumentiere
übrigens nicht für antiautoritäre Erziehung oder etwas ähnliches, aber
das krasse Gegenteil verabscheue ich mehr.

> Inwieweit ich "Verbotenes" aus pädagogischen Gründen in den Unterricht
> miteinbeziehe, möchte ich als Lehrer selbst entscheiden und nicht dem
> Zufall überlassen.

Der Zufall wird immer Dein Feind sein, ebenso die Schwerkraft und alles,
was Du nicht kontrollieren kannst. Intelligent ist, wer unter
Bedingungen handeln kann, die er nicht kontrolliert, sonst schaltet Euer
Internet ab und macht lieber sowas wie AOL früher.

>  Das ist aber etwas völlig anderes, als Schülern
> augenzwinkernd zu erlauben, Pornos runterzuladen und dann auch noch
> anderen, die vielleicht gar nichts damit zu tun haben wollen, unter zu
> jubeln. Das letztere hat doch mit Pädagogik nichts zu tun!

Vielleicht mal daran gedacht, den Schüler, der sowas runterlädt, zu
belehren? Sag ihm doch laut ins Gesicht -- von mir aus vor seiner peer
group -- was Du davon hälst. Du solltest aber nicht extra selbst Pornos
mit in die Klasse bringen, wenn sich diese Gelegenheit partout nicht von
alleine ergeben will.

> Denk mal drüber nach, bevor du weiter vorgefasste Meinungen abspulst.

Dito.


Viele Grüße
David

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