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Re: Datenschutz, Meinungsfreiheit und "Medienkompetenz"



Hallo Maximilian!

Maximilian Wilhelm schrieb:
Wann kapiert Ihr Lehrer endlich mal, dass man soziale Probleme nicht
technisch loesen kann?!

Ich will kein "soziales Problem" lösen, ich will und muss die Schüler
vor alters unangemessenen Fotos etc. schützen. Oder stellst du den
gesetzlichen Jugendschutz etwa in Frage? Dann hast DU verloren.
Jedenfalls wenn du Lehrer bist.

Viele von den Schülern wollen definitiv den Dreck nicht sehen. Vor allem
die Mädchen nicht.

Das klappt aber nur, wenn Ihr ein gutes Vorbild seid und sie davon
ueberzeugen koennt, was gut, legitim oder eher schlecht ist.

Stellt Euch doch einfach mal die Frage, wie jemand lernen soll, dass
etwas "schlecht" ist, wenn er nie die Erfahrung gemacht hat, "wie" es
"ist."

Eben genau das ist der Punkt: Ich bin Vorbild dadurch, dass ich zu
diesem Dreck eindeutig Stellung beziehe und ihn versuche, vom Server
fernzuhalten. Das ist das, was auf die Schüler Eindruck macht. Alles
andere ist Geschwätz von Weicheiern, die zu feige sind, Position zu
beziehen.

Man kann nicht jeden Schüler in jedem Alter alles "ausprobieren" lassen.
Das ist Blödsinn aus anti-autoritären Zeiten, der pädagogisch längst
überholt ist. Es gibt eindeutige Grenzen, die im Jugendschutz und durch
ein allgemein vorhandenes Verständnis von "Anstand" und "Sitte" - so
schwammig diese Begriffe für uns auch sein mögen, für Juristen sind sie
durchaus handhabbar - definiert sind.

Inwieweit ich "Verbotenes" aus pädagogischen Gründen in den Unterricht
miteinbeziehe, möchte ich als Lehrer selbst entscheiden und nicht dem
Zufall überlassen. Das ist aber etwas völlig anderes, als Schülern
augenzwinkernd zu erlauben, Pornos runterzuladen und dann auch noch
anderen, die vielleicht gar nichts damit zu tun haben wollen, unter zu
jubeln. Das letztere hat doch mit Pädagogik nichts zu tun!

Denk mal drüber nach, bevor du weiter vorgefasste Meinungen abspulst.

Gruß
Stefan Padberg



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