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Re: [fast OT] INet Kinderschutz unter Linux



Hallo,

mein Senf noch dazu, vielleicht nix neues:

On Sat, Nov 12, 2005 at 12:18:01AM +0100, Gebhard Dettmar wrote:
> On Friday 11 November 2005 20:37, Gerhard Wolfstieg wrote:

> > *  zuviel Zeit den technischen Medien widmen; dies ist in diesem Zweig
> > der Knackpunkt, auf den sich der Fokus richten sollte.
> > *  Versuche einer Sexualerziehung über Verbote. Verbote bezüglich der
> > Menge des medialen Konsum: ja, auf dem Gebiet der Sexualität: nein. Die
> > Leitung und Führung darf hier nur in positiver Form stattfinden.
> >
> Hmm, schwierig, schwierig. Die Frage ist einfach, ob Kinder und 
> Jugendliche so selbständig denken können, dass sie die Mechanismen, die da 
> eine Rolle spielen, mit diesem Denken durchschauen können. Pornograpie und 
> Sexualität haben, s. oben, nicht viel miteinander zu tun. Um das mit 
> selbständigem Denken rauszukriegen, müsste Kinder ungefähr so drauf sein 
> wie in "Dorf der Verdammten" Hieß der so? Von IIRC Ken Russel, mit 
> hyperintelligenten, dafür aber von keiner Moral beleckten kleinen Monstren 
> (Schrottfilm übrigens, mir fällt nur kein andres Beispiel ein)

Ich fände es toll, wenn man Kinder davor beschützen könnte, und Jugendliche
so daran führen, das sie die darin steckende Menschenfeindlichkeit erkennen
können.

Allein, ich denke, es gibt einfach keine *technische* Möglichkeit dafür, dies
innerhalb eines normalen Internet-Accounts zu tun, die einigermaßen
zuverlässig ist. Dann müßtest Du schon mit whitelists statt mit blacklists
arbeiten.

Selbst wenn Du (der OP) - was beispielsweise mit wwwoffle bequem möglich ist
- alles, was Deine Kinder surfen, speicherst, und Dir hinterher ansiehst,
erfährst Du doch erst hinterher, was sich Deine Kinder angeschaut haben.
Mindestens mußt Du ihnen das vorher sagen, sonst hast Du einen schweren
Stand, wenn Du sie zur Rede stellst. Und wie sich Deine Kinder dabei fühlen,
kontrolliert zu werden und wie sie das beeinflußt, weiß ich nicht, hängt von
Eurer Familienstruktur ab, und kann auch recht nachteilig für den
Erziehungsprozeß sein.

Es gibt weit mehr Gefahren im Internet für die Kleinen. Sie können Dich in
rechtliche Probleme bringen mit Dialern (bei Linux eher nicht) und
Handypayment, vor chat groups wird teilweise gewarnt, sie können jede Menge
persönlicher Daten preisgeben uswusf. Im Web gibt es jede Menge Müll, auf
den sie stoßen werden. Für all das gibt es keine Filter.

Der beste Weg scheint mir, das Internet weitgehend in den Familienalltag zu
intergrieren. Es ist eben keine Wunderbox, die sich die Kids heimlich unter
der Decke angucken (müssen), sondern ein Kommunikations-, Informations-
und Unterhaltungsgerät, auf das man ganz selbstverständlich zugreift, mit
vielen profanen Inhalten, die man problemlos mit der Familie teilen kann,
und ein paar Ecken privater Kommunikation, die man, wie beim telefonieren
auch, führen möchte, ohne das die Eltern (oder die Kinder) alles mitkriegen.

Es kann doch ganz normal sein, das Du ihnen beim surfen über die Schulter
schaust, wenn Du es auch respektierst, wenn sie mal mit ihren
Klassenkameraden privat chatten möchten.

Es gibt bestimmt vieles im profanen Teil, was Deine Kinder nicht verstehen
werden und Du ihnen erklären kannst. Dann werden sie Dich auch an ihren
privaten Dingen so teilhaben lassen, das sie sich nicht in Gefahr zu begeben
brauchen.

Am Ende lernen sie das Wichtigste: Informationen zu bewerten, und zwischen
privaten und nichtprivaten Dingen zu unterscheiden, nicht nur im Internet,
sondern auch in unserer übrigen, informationsgeprägten Welt.

Gruß
Christian

-- 
Christian Knoke            * * *            http://cknoke.de
* * * * * * * * *  Ceterum censeo Microsoft esse dividendum.



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