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Re: [fast OT] INet Kinderschutz unter Linux



On Fri, 11 Nov 2005 18:20:12 +0100
Gebhard Dettmar <gebhard.dettmar@student.hu-berlin.de> wrote:

> > >Kann mir mal jemand erklaeren was an Pornoseiten [1] bitte schlimm
> > > ist? Das hab ich mit 14 schon nicht verstanden. Das aelteste
> > > Gewerbe boomt wie eh und je.
> >
> > Ich finde daran nichts schlimm, das ist halt so das gängige
> > Klischee.
> >
> V.a. @Sven (dessen Mail ich hier nicht habe, so dass ich im Archiv 
> gucken musste)
> Na ja - jedem seine eigene Geschmacksverirrung, aber dem OP gehts um 

Hoppla! Das geht über Polemik hinaus. Geschmacksfrage ist die Art von
Pornos, nicht ob oder ob nicht.

> seine Kinder!!! Würdest du sagen, dass es dich nicht stört, wenn deine
> 14-jährige Tochter Sachen sieht, deren Aufzählung ich mir hier erspare

(Theoretisch kann es sein, daß ihr euch kennt und Thorsten wirklich eine
14-jährige Tochter hat, aber sonst:) wie würde es assoziativ aussehen,
wenn Du "14-jähriger Sohn" geschrieben hättest?

> dazu  gehören? Und was ersteres angeht - woran siehst du, dass das
> alles so  freiwillig ist? Wie definiert man hier überhaupt freiwillig?

Wie schlimm Skaverei und Mißbrauch sind, darüber herrscht hier Konsens.
Der Zweig hier beschäftigt sich jedoch mit den psychischen Gefährdungen
von Kindern und Jugendlichen. Und die Gefahren aus meiner Sicht sind:
*  per Gewöhnung durch freiwilliges, häufiges Sehen, schlimme sexuelle
und andere Perversionen nicht mehr schlimm finden: wer nach mehrfacher
Überwindung und dann sich einstellendem "Genuß" z. B. Filme mit
Kettensägen und Co. anschaut als Kind, dem Kind hat sich ohne zu merken
das ethische Gefüge verrüttelt. Bei medialer Gewalt(-darstellung) ist es
nicht die entscheidende Frage der Nachahmung kontra Abreaktion, sondern
der geistigen Deformation.
*  Konsum von medialer Sexualitätsdarstellung, die die Fantasie
kastriert, anstatt sie auf Touren zu bringen, was Pornografie im
positiven Fall kann.
*  zuviel Zeit den technischen Medien widmen; dies ist in diesem Zweig
der Knackpunkt, auf den sich der Fokus richten sollte.
*  Versuche einer Sexualerziehung über Verbote. Verbote bezüglich der
Menge des medialen Konsum: ja, auf dem Gebiet der Sexualität: nein. Die
Leitung und Führung darf hier nur in positiver Form stattfinden.


> Das erinnert irgendwie an den Friedmann-Fall - "was, das war alles 
> unfreiwillig? Wär ich nie drauf gekommen, wenn ich das geahnt hätte, 
> hätte ich niemals ..."

Doppelmoral und Lüge sind ein ganz anderes Kaliber. Friedmann ist ein
Brechreizauslöser, weil er zu allem noch dazu seinen Mitmenschen
moralisch auf die Finger klopft.

     Gerhard



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