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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?



On Sat, May 01, 2004 at 10:09:29PM +0200, Norbert Tretkowski wrote:

> > Darf ich Dich an Punkt 4 des Debian Social Contract erinnern?
> > ,----
> > | We will be guided by the needs of our users and the free software
> > | community. We will place their interests first in our priorities.
> > `----
> Ich kenne den Social Contract. Und um ehrlich zu sein, mir ist der
> Punkt ein Dorn im Auge. Er vertraegt sich naemlich nicht wirklich mit
> der letzten Aenderung an Punkt 1.

Seh ich genauso.

> Entweder hat freie Software oberste Prioritaet oder die User. Beides
> geht einfach nicht, so schade ich dass auch finde. Man muss einfach
> mal versuchen realistisch zu bleiben. Viele Entwickler koennen das
> leider nicht.

Ich wuerde die User als oberste Prioritaet sehen. Denn was bringt mir eine
Distribution, die niemand benutzt? Dann kann ich es auch sein lassen. 
Wenn die User gerne eine moeglichst freie Distribution benutzen, ist das
wunderbar, sollte aber nicht zu Lasten der User gehen und zu "alles muss
immer zu 100% free sein, non-free ist boese"-Fanatismus fuehren. 

> > Ja, ja, "das System von innen heraus ver?ndern wollen". Ach,
> > Norbert, Du willst mir doch nicht weismachen wollen, dass man erst
> > DD werden muss, um Kritik anbringen zu d?rfen
> Nein, das will ich nicht.

Noe, das tun schon andere DDs lautstark.... "you're no DD, you have no say!"

> > - fast 1000 Entwickler, die schon seit geraumer Zeit das Problem "Stable

Oeh, 1000 eingetragene Entwickler - und wieviele davon sind ueberhaupt noch
aktiv? (nein, ich meine nicht inaktiv = MIA ;)

> >   Release und veraltete Pakete, die aktuell sein m?ssen, weil sonst
> >   nutzlos" kennen und es nicht schaffen, eine Alternative zu
> >   entwickeln[1]
> Weil sie die Alternative nicht interessiert. Der typische Debian
> Entwickler faehrt unstable, ueberall und egal was kommt. Ihm ist
> stable einfach egal.
> Ich schuettle immer wieder den Kopf wenn ich mit Entwicklern ueber
> Probleme spreche die ihr Paket beim Bauen auf woody macht und dann nur
> zu hoeren bekomme dass sie stable nicht interessiert.

Ich sag ja: Woody ist eigentlich nur noch ein Schattenrelease, unstable
hingegen wird mehr und mehr zu dem "Release", was User verwenden, wohingegen
experimental eigentlich das ist, was unstable sein sollte. 

> > F?r mich klingt das verdammt nach "Debian in der Krise".
> Ja.

.... was aber nicht erst seit dem letztem GR der Fall ist, sondern schon
deutlich laenger. 

> > Dass man das nat?rlich nicht erkennt, wenn man mittendrin steckt und
> > nicht von au?en betrachtet, ist mir schon klar.
> Es gibt durchaus Entwickler die sich dessen bewusst sind. Nur koennen
> die nicht viel machen, und wenn sie es doch mal versuchen ist das was
> oeffentlich ueber die Listen geht Kritik an ihren Ideen, und die die
> der selben Meinung sind halten die Klappe oder schreiben einen nur
> privat an.

Auch dieses Verhalten, dass Kritik oeffentlich ist, Zustimmung aber privat
geaeussert wird, kann ich bestaetigen. Dadurch ergibt sich der
Oeffentlichkeit leider ein falsches Bild (ueber debian-devel).

Ich fuehre gerne mal wieder eine Mail hierzu an, die ich nach einer Kritik
an James Troup von einem DD privat bekommen habe: 

http://bluespice.dyndns.org/mail.txt (anonymisiert)

-- 
Ciao...              // 
      Ingo         \X/



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