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Re: User-Profile



Frank Küster <frank@kuesterei.ch> schrieb:

>> Genauso ist das bei der schon gesehen Methode, alles grundsätzlich in
>> die .bashrc zu packen und in den dot-profiles die einfach nur noch zu
>> Sourcen. Macht es dem User einfach, aber ist einfach nur gruseliger
>> Bloat.

> Was ist daran so gruselig? Es ist sicher sinnvoll, dass man das trennen
> kann. Aber ich möchte gerne in interaktiven Shells die selbe Umgebung
> haben, egal ob ich mich per ssh einlogge oder in einem xterm.

Denk doch mal nach. Das ist megabloatig, weil man sich bei jeder
gestarteten interactiven Shell noch einmal das komplette Environment,
das sonst in .profile bzw. .bash_profile stände, reinsaugt, obwohl
das dank Vererbung völlig unnötig ist. Wenn man jedesmal wieder neu
einliest, was längst vorhanden ist, dann nenne ich das Bloat.

> Zumal wenn ich vielleicht nur ssh -X user@localhost mache. Daher source
> ich in meiner ~/.bash_profile die ~/.bashrc, und bisher ist mir keine
> andere Methode eingefallen, das sinnvoll zu lösen. Parallele Pflege
> zweier dotfiles scheint mir jedenfalls nicht sinnvoll zu sein.

Die .bashrc zu Sourcen ist wie gesagt ja auch nicht unüblich. Nur
sollten da möglichst nur die Aliase rein, die nicht vererbt werden. Die
ganzen Umgebungsvariablen, die die Shell ohnehin von der Loginshell
erbt, braucht man nun wirklich nicht immer wieder einlesen.

>> Ich bin aber nicht mehr sicher, bei welcher Distri
>> ich das mal gesehen habe - Suse vermutlich eher nicht, da die nicht
>> derart inkompetent sind.
> 
> in der /etc/skel/.bash_profile von woody ist das als auskommentierter
> Vorschlag drin (außer umask 022 ist da sowieso alles auskommentiert).

Halt. Stop. Mißverständnis! Die .bashrc (in der die Sachen stehen, die
nicht vererbt werden - siehe /etc/skel/.bashrc) zu Sourcen ist eine
Sache - die .profile aber ansonsten leerzuräumen und alles komplett in
die .bashrc zu schreiben und die dann einfach zu Sourcen was völlig
anderes. Letzteres war gemeint. Auf so eine Idee käme man bei Debian
sicher nicht.

>> Das ist traditionelles Verhalten, das man noch erwartet und von dem man
>> ausgehen kann. Man muß sich nicht erst durch die Distributionsvorlagen
>> arbeiten und erst mal suchen, was für Hacks man sich denn sonst wohl
>> noch ausgedacht haben mag.
> 
> Das mag ein Argument sein für Leute, die seit 15 Jahren mit Unix-Shells
> arbeiten. Bei manchen, die das im wesentlichen erst seit 5 Jahren tun,
> nämlich bei mir, ist das eine so unklar wie das andere.

Ist auch ein wenig mühsam zu differenzieren. Die meisten Leute sehen
natürlich auch keinen Sinn mehr darin, das zu tun, da heutige Hardware
den evtl. erzeugten Bloat versteckt. Nur summiert sich das und
mit schwacher Hardware wundert man sich dann vielleicht, warum eine
Installation so zäh geworden ist. Bloat macht halt längst nicht mehr
Halt im Windowslager.
Sicher gibt es da schwerwiegendere Probleme, als Shells, die
Konfigurationen einlesen, deren Inhalt sie längst kennen, aber irgendwo
muß man IMHO anfangen, sauber zu arbeiten.
Die Differentierungen der einzelnen Dotfiles stammen nat. auch noch aus
Zeiten, als Multigigaherzrechner noch nicht der Standard waren und es
weh getan hätte, sich die Environmentvariablen unnötigerweise immer
wieder einzulesen und immer wieder unnötige Zeilen zu parsen.
In einer .profile stehen ja auch nicht immer nur schlichte
Variablenzuweisungen.

Gruß,

Marcus

-- 
                           Reboot the world.
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