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Re: Paketmanager für Console unter Woody...



Wolfram Schlich wrote:
> 
> On Sat, Nov 17, 2001 at 10:20:36PM +0100, Eduard Bloch wrote:
> > Moin Wolfram!
> 
> Hallo Eduard.
> 
> > > benutzt und noch nie mit .deb-Paketen und deren Verwaltungs-
> > > programmen gearbeitet. Bin nur ich der Ansicht, oder gibt es da
> > > auch noch andere, die die Pakettools von Debian furchtbar finden?
> >
> > Das Gejamere kommt immer wieder. Sind meistens die Leute, die nichtmal
> > die Referenz beim Start von dselect durchlesen, und dann Bedienung via
> > Escape und F10 erwarten (diese SuSE-Krankheit ist nur kompliziert
> > auszukurieren).
> 
> Ich habe mir die Referenz durchgelesen, danke. Woher nimmst du die
> Ueberzeugung, dass der SuSE-Bedienungsstil eine Krankheit ist?
> Koennte es nicht auch andersrum sein?

Ich betrachte SuSE generell als Krankheit :-)  Und in diesem
speziellen Fall - wenn ich von einer IRIX- oder AIX-Maschine
ein rlogin/slogin auf den Debian-Server vollführe und dort
dselect starte, ist die Bedienung mit "+", "-", "h", "q",
"/" und was weiß ich relativ problemlos, im Gegensatz zum YAST.
Man muß sich nur eben einarbeiten und das benötigt Zeit.
Bei mir in der Firma geht es immer um Linux-Server und
IRIX/AIX/HP-UX- und sonstige Clients und da hat sich dselect
als das weitaus besser bedienbare Frontend erwiesen, mal abgesehen
von der Unüberschaubarkeit der Paketliste. Aber wenn man weiß was
man will und mit der Suchfunktion klarkommt...

> > > Zumindest der erste (dselect) Blick hat mir das Entsetzen ins
> > > Gesicht getrieben... aber auch beim zweiten (aptitude) muss ich
> >
> > Dselect ist wunderbar zu bedienen, wenn man erstmal verstanden hat, was
> > eine Abhängigkeit ist und wozi sie dient.
> 
> Das habe ich schon zu RPM-Zeiten bei SuSE, dazu brauche ich weder
> das Debian-Paketformat, noch dselect zum Verwalten von Paketen eben
> dieses Formates.
> 

Sorry daß ich mich hier einmische, aber bevor es zu einem "Meine
Distribution ist besser als Deine!"-Thread wird - mal ein paar
Dinge und persönliche Erfahrungen, also u.U. rein subjektive Ein-
drücke :-)
1. deb gab es vor rpm (was allein nicht unbedingt eine Wertung zuläßt)
2. was ich als nützlich empfinde sind solche Sachen wie "suggests",
   rmp versteht (verstand?) bisher nur "depends"
3. es ist unglaublich, welche Macht im gesamten apt-Konzept steckt,
   inkl. aller Nebenprogramme (apt-move z.B.) ist das meiner Meinung
   nach das beste Paketmanagement-Tool was ich je gesehen habe, man
   schaue sich nur mal die möglichen Optionen der apt.conf an...
4. dselect erscheint deswegen so unübersichtlich, weil es erstens
   zur Zeit nur eine relativ geringe Anzahl von Sektionen gibt
   (laut den letzten Debian-Weekly-News wird darüber gerade nach-
   gedacht, da insbesondere Newbies massive Probleme mit der Über-
   schaubarkeit haben) und zweitens bei Debian aber auch wirklich
   alles als einzelnes Paket dabei ist. Bei SuSE gibt es eben das
   Netscape-Paket, bei Debian gibt die Netscape-Bestandteile als
   einzelne Pakete. Bei SuSE gibt es die Server-Dienste, bei
   Debian gibt eben telnet, telnetd, telnet-ssl, telnetd-ssl, finger,
   fingerd, ftp, ftpd, ... - alles einzeln. Woody besteht wohl zur
   Zeit aus irgendwas um die 7300 (!!) Paketen. Das treibt den
   Desktop-User und ganz besonders den Debian-unerfahrenen Desk-
   top-User in den Wahnsinn, ist aber ein Mekka für Admins!

> > > sagen, dass ich es noch lang nicht so gut (wie gesagt, zum Pakete
> > > installieren) finde, wie YaST1 von SuSE.
> >
> > Die Curses-Frontends zu apt sind IMHO weder sehr ausgereift, noch gut zu
> > bedienen. Dagegen kommt man direkt mit apt-get, apt-cache
> > {search,show,showpkg} und dlocate viel schneller weiter. Ist aber
> > natürlich Geschmackssache. Für X gibt es natürlich brauchbare Frontends:

Debian mit apt als Paket-Tool ist für die Bedingungen in unserer
Firma unschlagbar: Ein Rechner hat Internetzugang und spielt u.a.
Proxy. Auf dem Rechner liegt ein lokaler Mirror der kompletten
woody für x86 (apt-move) und der wird einmal pro Woche aktualisiert
(auch apt-move). Der Apache liefert das lokale Mirror-Verzeichnis
aus und auf den Clients ist dieser Rechner als Paketquelle
eingetragen (deb http://...). Für Installation von Debian-Rechnern
benötigt man dann zwei Disketten oder eine halbwegs aktuelle
Binary-1-CD von Debian und der Rest wird über das LAN vom lokalen
Paket-Mirror geholt. Einfacher geht es nicht. Man muß es nur
eben einmal ordentlich einrichten...
Und wenn auf einem Rechner ganz spezielle Dinge benötigt werden,
dann trägt man bei diesem Rechner die echten deb-Zeilen ein,
gibt in der apt.conf den Proxy an (das ist übrigens ein SQUID)
und schon kann sich der Rechner die Dateien aus dem I-Net ziehen.
Wenn man sich da bei SuSE die YAST1-Möglichkeiten anschaut
(u.a. extra ein echter FTP-Proxy nötig) - na gute Nacht.

> > > ausfuehrlich apt*/dpkg* anschauen, dann wird sich meine Meinung
> > > hoffentlich binnen einiger Tage/Wichen aendern (ich will meine SuSE
> > > nicht umsonst geplaettet haben...) :-)

Das hast Du mit Sicherheit nicht! Ich bin nach SuSE 5.1 auf Debian
umgestiegen. Wenn man aus der "heilen" SuSE-Welt kommt ist Debian
erstmal ein harter Schlag. Ich mußte lesen, lesen, lesen. Wenn
man aber einmal den "Debian way of Linux" begriffen hat und die
Eigenheiten versteht (update-rc.d, update-menus oder die ganze
Alternativen-Geschichte), dann fragt man sich, warum man sich
SuSE überhaupt angetan hat. Zumindest ging es mir so :-)
Letztes Jahr kam ich zu einer Firma und mußte mit Schrecken fest-
stellen, daß diese Firma eine SuSE-Festung war. Man wollte gerade
von 6.4 auf 7.0 umstellen. Um es kurz zu machen: Der größte Server
läuft seit einem halben Jahr auf potato. Seitdem gibt es praktisch
keine Probleme mehr und ich habe gemerkt, daß SuSE 7.0 schlecht
ist und 7.1 würde ich mal als "most buggy distribution ever" be-
zeichnen. Die SuSE bekommt als erste die neuesten Features
implementiert und ist nach drei Bugfixes die letzte Distri, bei
welcher es dann auch funktioniert. Oder man verweist gleich
auf das nächste Release. Und da lernt man dann ganz schnell die
Vorteile einer qualitativ hochwertigen Distribution zu
schätzen.
Als Server/Router/Gateway/Firewall ist Debian das Beste was
einem passieren kann, als Desktop-System würde ich dennoch
RedHat vorziehen. Aber da wir ja nur Server/Router/Gateways/
Firewalls bauen.....   :-)

> >
> > Vergiss die ML-FAQ nicht, und http://channel.debian.de/faq/ .
> 
> Danke, werd ich mir durchlesen.

Es gibt ein meiner Meinung nach hervorragendes Buch zum "Debian
way of Linux":

http://www.lob.de/cgi-bin/work/outputexpert?mode=viewone&titnr=2063996
 oder die neue Auflage
http://www.lob.de/cgi-bin/work/outputexpert?mode=viewone&titnr=209615835


Gruß,
ab


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