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Re: [RFR] man://manpages-de/su.1.po (Teil 1/2)



Hallo Helge und Markus,

Am Fr., 21. Dez. 2018 um 21:56 Uhr schrieb Helge Kreutzmann
<debian@helgefjell.de>:
>
> Hallo Markus,
> On Fri, Dec 21, 2018 at 03:31:17PM +0100, Markus Hiereth wrote:
> > Falls ich es nicht schon einmal geschrieben habe: Ein
> > Debian-Projektmitglied hat mir gegenüber letztes Jahr in einem
> > persönlichen Gespräch halb mitleidig halb herablassend angemerkt,
> > Dokumentation in Deutsch lese er nicht, denn die Übersetzungen seien
> > zu schlecht. Doch kann eine Übersetzung bestenfalls so gut sein wie
> > das Original.
>
Das ist schon klar. Aber wie ich an anderer Stelle schon schrieb, sehe
ich meine Aufgabe als Übersetzer darin, Fakten und Zusammenhänge ins
Deutsche zu übertragen. Ich klebe dabei nicht wie eine Klette am
Original, und daher sehe ich durchaus Möglichkeiten, dass die
Übersetzung besser wird als der Ursprungstext. Aber ich behalte immer
die Maßgabe im Auge, nichts wegzulassen und auch nichts hinzuzufügen,
denn dann wäre die Wartung der Übersetzung bei späteren Änderungen
eine Qual.

> Ich kenne die Kritik auch. Zum Teil stimmt es, zum Teil liegt es auch
> daran, dass gerade die Debian-Entwickler so in der englischen
> Diskussion drin sind, dass ihnen viele deutsche Wörter im
> fachtechnischen Umgang nicht (mehr) geläufig sind. Das ist halt immer
> der Spagat bezüglich der Zielgruppe. Den Debian-Entwickler sehe ich da
> weniger, eher den Anwender, der nicht so gut englisch kann.
>
Eine Zielgruppe ist nicht immer klar abzugrenzen, das ist wahr. Aber
gerade bei denjenigen Dokumenten, die sich unzweifelhaft an Entwickler
richten, sollten wir von teilweise grotesken Eigenkreationen absehen
und lieber die englischen Begriffe nicht übersetzen. Die Leser werden
es uns danken.

> (Von der Arbeit, im IT-Bereich, höre ich immer wieder, dass selbst
> Admins in kleinen Firmen dankbar sind, wenn die Doku auf Deutsch ist).
>
> Und ja, oft fällt erst beim Übersetzen auf, was für ein M**ks da im
> Original wirklich steht.
>
Ja, leider ist das so. Aber um es gleich vorwegzunehmen, falls jemand
mit einem entsprechenden Vorschlag kommen sollte: Ich bin keineswegs
bereit, mit einem kleinen Bugreport hier und da einen Text zu
verschlimmbessern. Viele brauchen eine grundlegende Überarbeitung,
wozu ich mich mangels nativer Englischkenntnisse nicht berufen fühle.
Ja, gerade angesichts dieses Murkses sollten wir davon wegkommen, das
Original als heilige Kuh zu sehen, der man als Übersetzer kein Härchen
krümmen darf. Und nein, eine gegenüber dem Ursprungstext neu
formulierte Übersetzung ist keine Neufassung, auch nicht teilweise,
für die wir uns gegenüber irgendjemandem verantworten müssten.

Gruß Mario


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