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Re: Android kann doch nicht der Weisheit letzter Schluß sein?



Am 30.03.2013 11:53, schrieb Martin Klaiber:
Hallo!

Ein interessanter Thread. Ich bin kein Programmieren, nur Anwender und bin über Debian respektive Ubuntu froh. Allerdings nutze ich auch Winxxx und Mac. Ich bin also offen und nutze das, was für mich am Effektivsten ist. Björns Argumente kann ich nachvollziehen. Beim Programmieren eingeschränkt zu sein und seine Kreativität einzubüßen ist sicherlich ein Sackgasse. Auf der anderen Seite ist der Einstieg für Anfänger im Bereich der "Baukästchenprogrammierung" sicherlich erst mal einfacher und die Lernkurve, die zu überwinden gilt geringer. (Ist eine Annahme.) Ich habe ein Smartphone mit Android. Das hat sicherlich seine Vorteile (Büchler lesen, Spielen, mal schnell was Nachschlagen, ...). Als Ersatz für den PC sehe ich es nicht. Ich werde mir auch definitiv irgendwann ein Tablet besorgen. Vermutlich von Apple, da ich die Oberflächen wesentlich durchdachter finde und es eben länger Updates gibt als bei Android. Und mit einem Gerät, mit dem ich ins Internet gehen, ist mir das sehr wichtig. Warum will ich ein Tablet. Es hat den Spaßfaktor, ist klein und kann das, was ich häufig mal brauche. Surfen, Emails checken und einfach konsumieren. Ich mache intensive Bildbearbeitung, da kann ich es nicht gebrauchen. Wenn ich längere Texte schreibe, werde ich es vermutlich auch nicht nutzen. OK, mit Zusatztastatur wird es auch gehen. Also, meine Meinung. Es kommt auf den Einsatzzweck an. Wenn ich programmieren könnte und ich meine Freiheit haben will, ist man bei Android und Apple sicherlich falsch aufgehoben. Die Cloud hat auch seine Vor- und Nachteile. Vor kurzem habe ich mein Handy verloren. Die Kontakte hatte ich in der Cloud (ja, BigBrother, ich weiß), aber: neues Handy, einmal in die Cloud: alle Kontakte und Bücher wieder da. Selbst die Lesezeichen waren noch da und ich konnte sofort weiterlesen, wo ich aufgehört hatte. Man sollte sich allerdings sehr gut überlegen, was man in die Cloud schickt. Mein Büro würde ich auch nicht auslagern. Was für mich toll war, ist die Einfachheit. Keine umständlichen Tools, um Kontakte zu sichern und zu konvertieren. Einfach anwenden und gut. Es gibt ja im Bereich des Linuxdesktops mittlerweile auch rege Diskussionen wg. App-Entwicklung. Aus Anwendersicht kann ich nur sagen: Die AppInstallation ist supereinfach. Da kämen sogar Oma und Opa mit klar. Ich habe einige Programme als App und als Software auf dem PC. Ich habe schon mehrmals gestaunt, warum sich die App wesentlich einfacher und intuitiver bedienen lässt als die Software am PC. Das war jetzt mal die Anwendersicht. Ich wäre froh über ein Debian auf dem Smartphone. Ich fürchte, da wird es aber viele Glaubenskriege geben. Es muss auch Leute geben, die die Zeit oder das Geld investieren wollen.
Bjoern Meier <bjoern.meier@gmail.com> wrote:
Am 30. März 2013 00:57 schrieb Paul Muster <exp-311213@news.muster.de1.cc>:
On 29.03.2013 23:27, Bjoern Meier wrote:
ich habe mich in letzter Zeit - so gut es nebenberuflich geht - mit
dem Phänomen Android und Co beschäftigt.
Äh, ja, interessant. Sollte das auf eine Liste von/für App-Entwickler?
Manchmal hilft es auch die komplette Mail zu lesen. Mich interessieren
die Gründe warum es keine konkrete Versuche gibt, Debian auf
Smart-Phones zu portieren.
Gibt's wohl schon. Google spuckt z.B. Folgendes aus:

    <http://wiki.debian.org/Smartphone>
    <http://lists.debian.org/debian-mobile/>

Zugegeben, es wäre vermutlich eine komplett neue Sammlung von Tools,
als das was Debian bisher bietet.
Für mich wäre in erster Linie die Frage, wie man zentrale Unix-Konzepte
auf einem einem Touch-Screen umsetzen kann/will. Z.B. das Kombinieren
vieler spezialisierter Tools zu einer maßgeschneiderten Anwendung, wie
man das auf der Konsole macht. Texteingabe per Touch-Screen ist eher
eine Notlösung. Man könnte für jedes tool ein Symbol entwerfen und sie
dann auf dem Bildschirm platzieren und mit Graphen so verbinden, wie
man es auf der Konsole mit Pipes, Ein-/Ausgabeumleitung, usw. machen
würde. Aber dann müsste man ihnen immer noch Parameter mitgeben, und
dafür wäre wieder Texteingabe nötig.

Es wäre schade, wenn Debian mit den Desktops verraucht.
Solche Szenarien tauchen ja immer wieder auf. Behauptete nicht vor ein
paar Monaten ein Gnome-Entwickler, Linux gehe unter, weil es zu viele
Desktops gebe? Oder so ähnlich... Ich sehe die Gefahr nicht.

Ich bin nur in der Zukunft von Debian interessiert und die Frage dürfte
erlaubt sein.
So war Pauls Frage vermutlich nicht gemeint. Mir war nach dem Lesen
Deiner Ursprungsmail auch nicht so ganz klar, was Dich wirklich stört.
Zumindest partiell fühlst Du Dich ja wohl als Programmierer in Deiner
Freiheit/Kreativität durch Android behindert. Das muss aber nicht die
Sicht der Anwender sein. Wegen der beschränkten Eingabemöglichkeiten
des Touchscreens ist die "Lego-Methode" aus vorgefertigten Bausteinen
vielleicht wirklich die praktikabelste oder anwenderfreundlichste
Bedienmethode. Ich weiß es nicht, habe selbst kein Smartphone/Tablet.

Auf der anderen Seite ist das Smartphone/Tablet/Touchscreen ja nicht
das Ende der Entwicklung. Sprachsteuerung ist seit Jahrzehnten als
Eingabemethode im Gespräch, wird sicherlich irgendwann auch kommen.
Dann sind all die aktuellen grafisch ausgerichteten Touch-Bauklötzchen
obsolet und Text wird wieder wichtiger, was wiederum eher Unix/Linux
entgegen käme.

Ich sehe das Ganze insgesamt gelassen. Zum Telefonieren reicht mir ein
normales Handy mit Tasten. Für Unterwegs habe ich ein Thinkpad X40 mit
Debian, das ist auch nicht größer als ein Tablet, hat aber Tastatur.

Als vollwertiger Computer-Ersatz taugen Smartphones m.E. sowieso nicht.
Wer will damit Texte schreiben oder programmieren? Und um unterwegs ein
bisschen zu Surfen, braucht man m.E. doch kein vollwertiges Unix, dafür
reicht doch wirklich etwas Abgespecktes mit einem Browser als zentrale
Anwendung.

Aber, wie gesagt, ich habe selbst kein Smartphone, vielleicht täusche
ich mich ja vollkommen, was den Einsatzzweck betrifft. Dann korrigiert
mich bitte.

Danke und Gruß, Martin



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MfG Thomas Wegner // www.tommiwe.de


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