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Re: Android kann doch nicht der Weisheit letzter Schluß sein?



Bjoern Meier <bjoern.meier@gmail.com> wrote:
> Am 30. März 2013 00:57 schrieb Paul Muster <exp-311213@news.muster.de1.cc>:
>> On 29.03.2013 23:27, Bjoern Meier wrote:

>>> ich habe mich in letzter Zeit - so gut es nebenberuflich geht - mit
>>> dem Phänomen Android und Co beschäftigt.

>> Äh, ja, interessant. Sollte das auf eine Liste von/für App-Entwickler?

> Manchmal hilft es auch die komplette Mail zu lesen. Mich interessieren
> die Gründe warum es keine konkrete Versuche gibt, Debian auf
> Smart-Phones zu portieren.

Gibt's wohl schon. Google spuckt z.B. Folgendes aus:

   <http://wiki.debian.org/Smartphone>
   <http://lists.debian.org/debian-mobile/>

> Zugegeben, es wäre vermutlich eine komplett neue Sammlung von Tools,
> als das was Debian bisher bietet.

Für mich wäre in erster Linie die Frage, wie man zentrale Unix-Konzepte
auf einem einem Touch-Screen umsetzen kann/will. Z.B. das Kombinieren
vieler spezialisierter Tools zu einer maßgeschneiderten Anwendung, wie
man das auf der Konsole macht. Texteingabe per Touch-Screen ist eher
eine Notlösung. Man könnte für jedes tool ein Symbol entwerfen und sie
dann auf dem Bildschirm platzieren und mit Graphen so verbinden, wie
man es auf der Konsole mit Pipes, Ein-/Ausgabeumleitung, usw. machen
würde. Aber dann müsste man ihnen immer noch Parameter mitgeben, und
dafür wäre wieder Texteingabe nötig.

> Es wäre schade, wenn Debian mit den Desktops verraucht.

Solche Szenarien tauchen ja immer wieder auf. Behauptete nicht vor ein
paar Monaten ein Gnome-Entwickler, Linux gehe unter, weil es zu viele
Desktops gebe? Oder so ähnlich... Ich sehe die Gefahr nicht.

> Ich bin nur in der Zukunft von Debian interessiert und die Frage dürfte
> erlaubt sein.

So war Pauls Frage vermutlich nicht gemeint. Mir war nach dem Lesen
Deiner Ursprungsmail auch nicht so ganz klar, was Dich wirklich stört.
Zumindest partiell fühlst Du Dich ja wohl als Programmierer in Deiner
Freiheit/Kreativität durch Android behindert. Das muss aber nicht die
Sicht der Anwender sein. Wegen der beschränkten Eingabemöglichkeiten
des Touchscreens ist die "Lego-Methode" aus vorgefertigten Bausteinen
vielleicht wirklich die praktikabelste oder anwenderfreundlichste
Bedienmethode. Ich weiß es nicht, habe selbst kein Smartphone/Tablet.

Auf der anderen Seite ist das Smartphone/Tablet/Touchscreen ja nicht
das Ende der Entwicklung. Sprachsteuerung ist seit Jahrzehnten als
Eingabemethode im Gespräch, wird sicherlich irgendwann auch kommen.
Dann sind all die aktuellen grafisch ausgerichteten Touch-Bauklötzchen
obsolet und Text wird wieder wichtiger, was wiederum eher Unix/Linux
entgegen käme.

Ich sehe das Ganze insgesamt gelassen. Zum Telefonieren reicht mir ein
normales Handy mit Tasten. Für Unterwegs habe ich ein Thinkpad X40 mit
Debian, das ist auch nicht größer als ein Tablet, hat aber Tastatur.

Als vollwertiger Computer-Ersatz taugen Smartphones m.E. sowieso nicht.
Wer will damit Texte schreiben oder programmieren? Und um unterwegs ein
bisschen zu Surfen, braucht man m.E. doch kein vollwertiges Unix, dafür
reicht doch wirklich etwas Abgespecktes mit einem Browser als zentrale
Anwendung.

Aber, wie gesagt, ich habe selbst kein Smartphone, vielleicht täusche
ich mich ja vollkommen, was den Einsatzzweck betrifft. Dann korrigiert
mich bitte.

Danke und Gruß, Martin


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