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Re: Android kann doch nicht der Weisheit letzter Schluß sein?



Am 30.03.2013 09:31, schrieb Axel Richter:
> Hallo Björn Maier, 
> das ist ne gute Frage. Ich bin auch für ein mobiles Debian. Einfach die gewünschten Pakete installieren und fertig. Google baut wirklich zu viel undurchsichtiges ein. Also aus meiner Sicht. Gibt es Möglichkeiten ein abgespecktes Debian zu bauen?
>
> MfG Axel Richter
>   

Dem kann ich mich nur anschließen. Seit einiger Zeit trage ich mich mit
dem Gedanken, ein Smartphone anzuschaffen, einige Dinge halten mich
jedoch davon ab.
Es ist eine Tatsache, das praktisch alle Systeme irgendwie verdongelt
sind. Apple ist das krasseste Beispiel, aber Google steht dem nicht viel
nach: Ohne Google-Account sollen sich einige Dienste nicht nutzen
lassen. Mozilla geht ähnliche Wege (Favoriten-Synchronisation im
Webbrowser, Cloud-Bindung bei FirefoxOS).
Natürlich kann man bei Android auch alternative App-Stores einbinden.
Ich habe aber dabei das miese Gefühl, das die Programmierer entweder
vordergründig Geld verdienen wollen oder man schädliche Software
untergeschoben bekommt. FOSS scheint da eher nur als Aushängeschild zu
dienen.
Ich habe nichts dagegen, das mit Software Geld verdient wird. Dennoch
sehe ich bei Android - wie mittlerweile auch bei Ubuntu - das an erster
Stelle stehen und das gefällt mir nicht.
Außerdem steht die Frage der Sicherheit im Raum. Ich habe keine Lust,
mich nach all den Jahren Linux-Nutzung wieder mit Dingen wie Viren und
Trojanern beschäftigen zu müssen. Leider scheint es nur diese Auswahl zu
geben: Entweder man akzeptiert das und nutzt potenziell "unsichere"
Quellen oder man akzeptiert die Einschränkungen und Marktmacht von
Firmen wie Google und Apple.

Bei Android stört mich außerdem die Tatsache, das es nur sehr
eingeschränkt Sicherheits-Updates gibt. Ist das Gerät älter als ein
Jahr, muss man Glück haben, das der Hersteller ein aktualisiertes
Android dafür anbietet. Damit meine ich nicht zwingend neue Funktionen,
denn Bugfixes gibt es nicht separat. Sollte ich damit falsch liegen,
korrigiert mich bitte!

Ich bin ebenfalls für ein mobiles Debian. Bisher gibt es einige
Projekte, die auf wenige Geräte beschränkt und mit viel Bastelarbeit
verbunden sind, wie ich das gesehen habe. Eine richtig umfassende
Nutzbarkeit scheint da noch Fremdwort zu sein.
Tools und Programme für die Konsole gibt es doch eigentlich genügend, es
fehlen "nur" Oberflächen, die sich an die verschiedenen Bildschirme und
Auflösungen der vielen Smartphones anpassen (lassen) und natürlich die
Unterstützung für die Hardware. Besonders letzteres Problem dürfte
immens sein, da sich die Hersteller nicht in die Karten gucken lassen
(Stichwort NDA). Zur Not könnte man zunächst proprietäre Treiber
akzeptieren, damit ließe sich zumindest ein ansonsten offenes System
endlich mal nutzen...

Ein Debian-Repo für mobile Plattformen wäre ideal. Entweder man erstellt
mit einem Tool auf dem PC eine Speicherkarte und installiert damit das
Smartphone oder man installiert bzw. aktualisiert per WLAN. APT auf dem
Smartphone, das wäre doch was...

Frohe Ostern! (Man darf sich doch was wünschen...)

-- 


Mit freundlichem Gruß
Jan Kappler


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