Re: Welches Filesystem für Heimserver (weg von XFS?)?
Am Freitag, 30. Dezember 2011 schrieb Dirk Salva:
> On Fri, Dec 30, 2011 at 09:05:23AM +0100, Tim Boneko wrote:
> > Am Freitag, den 30.12.2011, 01:02 +0100 schrieb Dirk Salva:
> > > Gibt es da eine Weiterentwicklung,
> > > bei der nicht so viel verlorengeht bzw. das Risiko geringer ist?
> > > Oder ist das Problem schlicht unlösbar?
> >
> > Was spricht gegen ext4?
>
> Keine Ahnung, deshalb frage ich ja. Ich habe mich mit der Frage seit
> Jahren nicht mehr beschäftigt, weil ich natürlich hier kein Gerät im
> laufenden Betrieb von einem filesystem auf ein anderes umgerüstet habe.
> Als ich XFS gewählt habe, gab es ext4 noch nicht einmal.
> Ist ext4 denn mittlerweile so stabil, dass es in einem Produktivsystem
> einsetzbar ist? Kann man ext4 auch problemlos auf SSD, Flash oder
> anderen Speichermedien als "normalen" Festplatten benutzen?
Ja. Das ist zumindest meine Ansicht. Das einzige Problem, dass ich bislang
mit Ext4 hatte, war ein Offline-Vergrößern mit einem Release Candidate-
Kernel. Danach ist es dann schrittweise immer mehr kaputt gegangen. Aber
der Bug ist gefixt und es könnte bei mir auch der Versuch, ein BIOS-Update
mit Tiefschlaf und Wiederaufwachen zu machen, zusammenhängen.
Ich habe Ext4 auf zwei Laptops und meiner Workstation auf der Arbeit. Wir
haben auf der Arbeit Dutzende vor allem virtuelle, aber auch physische
Maschinen mit Ext4. Das läuft einfach.
> > Im Fehlerfall checkt das sein Journal ohne
> > weiteres Zutun, der Start verzögert sich um 1 Sekunde oder so. Ich
> > wüsste nicht, was ich mir noch wünschen sollte.
>
> Hmm. Ein filesystemcheck bei 2TB dürfte Ewigkeiten dauern.
Nein. Die Größe des Dateisystems für sich genommen sagt auch bei Ext4
nichts mehr über die fsck-Zeit aus, seit Ext4 uninitialisierte
Blockgruppen unterstützt (uninit_bg oder so). Seitdem hängt die Dauer vor
allem mit der Menge an belegten Metadaten, also vor allem mit der Anzahl
von Dateien zusammen. Wie bei XFS, auch wenn dieses zusätzlich noch den
Vorteil hat, Platz für Metadaten dynamisch anzufordern, während bei Ext4
mkfs das Verhältnis Inode-Anzahl/Speicherplatz fest vorgibt.
Also ein 2 TB-Ext4 mit hauptsächlich Filmen sollte z.B. schnell geprüft
sein. Mit 10 Millionen Dateien sieht das anders aus.
--
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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