Re: Welches Filesystem für Heimserver (weg von XFS?)?
Am Freitag, 30. Dezember 2011 schrieb Dirk Salva:
> On Fri, Dec 30, 2011 at 01:10:36PM +0100, Martin Steigerwald wrote:
[…]
> > Meine Gesamterfahrung ist, dass XFS etwas anfälliger ist, wenn die
> > Hardware Ausfälle hat. Aber einen xfs_repair musste ich bei abruptem
> > Abbruch der Schreibvorgänge eigentlich auch in meinen XFS-Zeiten dann
> > schon ewig nicht mehr fahren.
>
> Das System kam dann schon wieder hoch, aber ich habe sicherheitshalber
> lieber von CD gebootet und xfs_check und xfs_repair gefahren.
> Vielleicht war ich übervorsichtig, aber lieber so als ein unbemerkt
> inkonsistentes System. Bei 120GB geht das noch, bei 2TB würde ich mir
> das 10x überlegen, da dürfte alleine der Check mehrere Stunden dauern.
xfs_check ist im Grunde veraltet, wird von den XFS-Entwicklern nicht mehr
empfohlen. xfs_repair -n prüft ein XFS. Hintergrund ist, dass Entwickler
mittlerweile hauptsächlich an xfs_repair arbeiten.
> > So oder so, wenn Du SSDs einsetzen möchtest, empfehle ich Dir
> > mindestens Kernel 3.0. Für Batched Discard.
>
> Hmm. Also wirds nix mit Stable:-( Ist diese Empfehlung unabhängig vom
> Filesystem?
Nuja, vielleicht doch.
Ext4 hat Batched Discard glaub etwas früher bekommen. Und ich glaub 2.6.39
gibts als Backport. Dann bräuchtest Du evtl. nur eine neuere Version von
util-linux für den fstrim-Befehl. Ansonsten ließe sich auch 3.1 oder
vielleicht gar 3.2 dann aus Unstable auch in ein Squeeze installieren.
Ganz so schön wie ein Backport ist das aber nicht.
Du kannst aber auch einfach 1/3 der SSD erstmal frei lassen, um der SSD
Raum fürs Wear Leveling zu geben. Ich habe derzeit auf der Intel SSD 320
mit 300 GB in dem ThinkPad T520 noch ca. 20 GB frei.
Oder Du nimmst Online Discard, das gabs mit Ext4 schon früher. Weiß nicht
mehr genau ab wann. Allerdings kann das häufige Absetzen von Discard-
Requests auch zu Performance-Problemen führen.
Wie wichtig das Discard nun am Ende wirklich ist, darüber gibts
unterschiedliche Meinungen. Ich halte das Batched Discard schon für ne
gute Idee.
> Mir geht es halt - weil es eine Entscheidung auf Jahre hinaus sein
> wird, ich habe keine Lust, an laufenden Systemen rumzufummeln, um eine
> generelle Empfehlung, welches unter meinen geschilderten
> Voraussetzungen wohl das zu bevorzugende Filesystem der Wahl wäre.
Ich denke, mit Ext4 fährst Du gut. Mitunter XFS, wenn die Hardware stabil
läuft und die Gefahr von Stromausfällen gering ist. Aber für einen
einfachen Homeserver tuts Ext4 sicherlich.
Und mit Ext4 gäbe es dann mitunter auch später mal ne einfache Migration
auf BTRFS, wenn das denn mal soweit ist.
Ciao,
--
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
GPG: 03B0 0D6C 0040 0710 4AFA B82F 991B EAAC A599 84C7
Reply to: