OT: Laberrhabarber GNU/Linux sucks (was: Re: Wo ist xorg.conf hin?)
Am 27.11.2011 23:04, schrieb Jan Kappler:
Hallo Michael,
Am 27.11.2011 21:51, schrieb Michael Schmitt:
Wenn es bei Dir wirklich quasi nie funktioniert, hast Du quasi
ausnahmslos komische / exotische Hardware oder einfach nur das Pech
der ganzen Welt gepachtet. Mal abgesehen von Hardware die einfach
gewisse Auflösungen nicht kann (viele etwas ältere
onboard-Grafikchips, gewisse ältere Nvidia-GPU-Generationen (hab da
hier z.B. ne gf 5200fx die u.A. 1680x1050 nicht kann)), habe ich grad
mal grob überschlagen und alle Kisten zusammengezählt die ich im
letzten Jahr bei mir oder im Bekanntenkreis mit Debian beglückt habe.
Ich kam auf 20 Kisten, bei allen lief X nach der Installation mit der
für den jeweils angeschlossenen Monitor passenden Auflösung ootb.
Dabei war einfach alles, vom alten PII-450 bis zu nem aktuellen Core
i7, Intel oder AMD, Grafik Intel, Radeon, Nvidia, Nouveau (fglrx packe
ich nicht mal mit ner Kneifzange an), 4:3, 5:4, 16:9, 16:10, internes
TFT Display (Laptops) oder sogar mal ein CRT.
Ich kann mich aber auch noch an zumindest einmal kaputtes VGA-Kabel
erinnern und einmal (laaaaange her) ne Grafikkarte die keinerlei DDC
übers wire schickte. Damit dieser Automatismus funktionieren kann,
braucht es natürlich gewisse Grundvorraussetzungen, das aber wie
gesagt bei geschätzten 99% (von mir aus auch leicht weniger) der
aktuell noch rumstehenden Kisten tut.
Das irgend nen Grafiktreiber auch mal Bugs haben kann (Du sprachst
u.A. nen Thread von ebenletzt an bei dem mit radeon bei $KARTE und KMS
die Kiste sich aufhängt), is nen anderes Thema und darf da nicht in
einen Topf geworfen werden.
Unterm Strich... nuja, außer Mitleid fällt mir da wenig ein. :)
Aber nun, der OP wird Dein Pech nicht haben und sobald er den
Nvidia-Treiber korrekt eingerichtet hat, wird das bei ihm auch sehr
sehr sehr wahrscheinlich passen.
Grüße
Michael
es ist nicht so, das kein X funktioniert (hat), aber die so hoch gelobte
Automatik hat eben bei mir meistens nicht funktioniert!
Soweit schon klar, es geht generell nur um korrektes automatisches
erkennen der Auflösung und der etwaigen Refreshrate.
Die verwendeten Monitore unterstützen durchaus DDC, teilweise
einstellbar (ein/aus). Auch verschiedene Kabel brachten keinen
Unterschied. Ich denke nicht, das die - ziemlich weit verbreitete -
MX400 kein DDC kann, so steinalt ist sie nun auch wieder nicht :-)
Örx, doch ist sie, aber sowas von. Die letzte GF2 MX 400 dürfte ich in
nem PIII-450 verbaut haben der glaub im Keller steht. Das Teil kam 2001
auf den Markt, hat grad mal 32/64MB RAM. Ich wette die kann zumindest
nix Breitwandiges, aber ich guck mal ob ich die Kiste noch finde und
dann hänge ich die hier mal an diverse TFTs (dürfte maximal nen Sarge
drauf sein, falls überhaupt noch ne Platte drin hängt, ansonsten muß
eben grml mal ran). Ich habe auch keine Erinnerung mehr wie es da mit
DDC ausschaute, jedenfalls ist das Teil wirklich *steinalt* und da diese
aus der "CRT Ära" kam, würde ich nicht erwarten die könne unbedingt DDC,
sollte aber schon.
Bei den Mainboards mit exotischem Via-Chipsatz kann ich noch vermuten
das der so schlecht ist, das DDC vielleicht nicht klappt, andererseits
habe ich nie etwas Verdächtiges im Log gesehen, was das bestätigt hätte.
Merkwürdig ist auch, das die Hardware durchaus die gestellten
Anforderungen erfüllt hat, aber eben erst nach manueller Konfiguration
ordentlich funktioniert.
VIA als Grafikchip? Also quasi S3-Chips, am End Richtung
*Chrome-irgendwas... Kurzfassung: Horror! Noch nen beschisseneren Linux
support kann ich mir kaum vorstellen... da wundert mich wirklich nix! :)
Ich verstehe bis heute nicht, wieso der Debian-Installer nicht
automatisch den richtigen Grafiktreiber installiert. Wieso wird auf der
alten Athlon-Kiste nouveau installiert, wenn dieser Treiber die (ohne
Probleme mit lspci zu erkennende) MX400 nicht unterstützt? Ist es
wirklich so aufwendig, die Hardware abzufragen und mit der Liste der
unterstützten Karten abzugleichen, um dann statt nouveau den alten nv zu
installieren? Zumindest ein Hinweis auf das Problem wäre nicht schlecht!
Das alles dürfte kein Voodoo sein. Zur Not könnte man einfach ALLE
Treiber installieren und einen Hinweis ausgeben, das der Installer
unschlüssig ist und man manuell eingreifen soll...
Send Patch! Klar is das alles kein so großer Voodoo, aber den muß
erstmal einer basteln. Und ich finds absolut logisch, daß es da momentan
nix gibt. Dir Priorität ne über 10 Jahre alte Grafikkarte wie von Dir
gewünscht automatisch mit nv statt nouveau einzurichten verliert imho
eindeutig ggü. so gut wie allem anderen was der D-i so macht.
Interessant wäre da auch noch ob das jetzt ausschließlich bei alten
Nvidia-Chips nen Problem is, oder ob Ati und andere ebenfalls da ne
Sonderbehandlung brauchen und ob es die da nicht evtl. sogar schon gibt
(xs-xo-radeon|mach64|r128 == xs-xo-ati).
Machen wir uns nichts vor, auf dem Desktop wird Linux - und damit auch
Debian - erst dann erfolgreicher sein, wenn es für die
"Klicki-Bunti"-User einfacher wird. Die Konfiguration von X ist in
dieser Hinsicht schlichtweg eine Katastrophe, finde ich.
WENN man X zu Fuß konfigurieren muß, klar is das für nen Otto-Normalo zu
viel. Aber Du redest da heute von Hardware die über 10 Jahre alt is!
Gesetzt dem Fall die Grafik-Hardware is supported (mag hier und da je
nicht für die neuesten Chipgenerationen gelten), einbauen, installieren,
geht (von Bugs und Regressions mal abgesehen).
Und immer diese scheuklappige "Ja so wird das mit dem Desktop
nix"-Sichtweise *Augen extreme rolling* Als gäbe es ein allgemeingültige
Grundstimmung aller GNU/Linux-Entwickler, überhaupt auf den Desktop der
Massen abzuzielen. Als gäbe es keine logischen Erklärungen warum nicht
jegliche Hardware die je produziert wurde unterstützt wird. Als Gäbe es
eine Richtung, eine Vorstellung, eine Priorisierung, eine Meinung...
nein, das Thema überspringe ich hier, ich neige eh dazu etwas
"ausführlicher" zu schreiben, wenn ich da jetzt weiter mache wird die
Mail nen Buch!
Es muss ja
nicht mal unbedingt ein grafisches Tool sein, textbasierte Tools gab es
schon zu DOS-Zeiten.
Heutige Autos neigen dazu keinen echten Ersatzreifen mehr zu haben.
Grund, er wird um Potenzen seltener benötigt wie damals zu Omis Zeiten,
als die Straßen generell eher noch nem Acker glichen, weil er für die
Masse der Anwender unnötigen Balast bedeutet, weil er wenn er denn heute
mal gebraucht werden würde, eh zu alt is und eher ein Sicherheitsriskiko
darstellen würde (rein statistisch haben die wenigsten beim
Reifenwechsel ebenso den Reifen im Kofferraum bedacht...), weil vier
Reifen billiger sind wie fünf, weil Platz gespart werden kann. Die Welt
bewegt sich und NIE wird es einen Zustand geben in dem es für alle
Fälle, jede Eventualität, jeden Geschmack eine alle glücklich machende
Lösung geben wird. Es wird immer Kompromisse geben.
Ich vermute, der damalige Code für die manuelle aber menügeführte
Konfiguration der Bildschirmwerte (prä D-I) wurde einfach nicht
portiert, hat sich keiner gefunden der spontan sagte "Ja, ich portiers,
das brauchen wir unbedingt!", evtl. war der code auch so häßlich, daß
die D-I-Hacker froh waren ihn loszuwerden. Vielleicht wurde eine spätere
Neu-Implementierung immer weiter verschoben und schließlich in
Ermangelung eines gesteigerten Nutzwertes schlicht komplett
fallengelassen. Allerdings, ich bin fest davon überzeugt, wenn sich
heute jemand meldet und den Kram in den d-i integrieren will, wird sich
keiner beschweren. Send Patch! Zur Erinnerung, Du zahlst (vermutlich)
nix für Debian GNU/Linux, Du hast keinen Anspruch auf Erfüllung Deiner
Wünsche, Du darfst nicht mosern, aber Du darfst helfen, Du darfst
freundlich bitten. Vielleicht wartet ja einer auf genau die Inspiration?
irc://#debian-boot@irc.oftc.net, mailto:debian-boot@lists.debian.org und
sprechs an! http://bugs.debian.org, Wishlist-Bug einreichen! Aber das
beste wird wirklich sein, machs selbst. Debian mangelt es permanent an
Personal. Es gibt viele offene Baustellen, die meisten vermutlich um
einiges wichtiger, wie heute obsolete Hardware oder Hardware die
heutigen gemeingültigen Standards nicht entspricht "besser" zu
unterstützen. Und es is ja nicht so als Gäbe es garkeine Unterstützung.
Wie in ner anderen Mail teilweise schon gesagt: apt-get install
videogen, X --configure, man xorg.conf, x-www-browser
/usr/share/doc/xorg/index.html...
Angesichts der miesen Dokumentation von X.org
(Beschreibung der Optionen?)
Err... man xorg.conf? Was is an den Erklärungen der Optionen da bitte
mies? Das die nicht nen Otto-Normalo in Gänze versteht is klar, und?
wäre das vor allem für nicht so versierte
User von Vorteil.
... die obsolete oder den heutigen Standards nicht entsprechende
Hardware verwenden und zudem noch Ihr OS selbst installieren... haha!
Otto-Normalos sind auch mit ner Windows Installation überfordert (im
Kontrast zu denen so ne Zwischenspezies namens "Power-User"). Auch der
Windows-Installer ist nicht perfekt, er ist sogar dem d-i in Komfort,
Flexibilität und OOTB-Erlebnis imho maßlos unterlegen. Sicher ist das
nicht 1:1 zu vergleichen, GNU/Linux ist eben nicht Windows. Aber so im
Schnitt empfinde ich persönlich Windows-Installationen generell als nen
Krampf, GNU/Linux hingegen idR als einfach schick.
Sicher wird der OP das Problem lösen können, so wie ich - oft Dank der
Hilfe dieser ML - die Probleme letztlich gelöst bekommen habe, aber muss
es meistens in ein stundenlanges, ja tagelanges IT-Studium ausarten?
U.A. da GNU/Linux offensichtlich nicht Windows is... im Zweifel, ja? Ich
bin allerdings ein Vertreter der Admin+User-strickt-trennen-Fraktion. Im
Bekanntenkreis bin ich für die Otto-Normalos der Computer-Fuzzi. Egal ob
es um nen schicken Debian-Rechner für das ältere Elternpaar eines
Kumpels zum surfen, mailen und Solitär-spielen geht, oder nen Spiel was
so alt is wie Deine Grafikkarte auf ner aktuellen Kiste unter Windows
zum laufen bringen (damit habe ich gestern 2 Stunden meines Nachmittags
verbracht). OS-agnostisch, wer sich nicht mit der Materie
auseinandersetzen will, holt sich Hilfe. Zahlt er, hat er Anspruch auf
Lätzchen umwickeln und füttern wenns sein muß. Erwartet er kostenlose
Hilfe, muß er bereit sein im Zweifel selbst nen bissl zu "arbeiten". Bei
Kumpels sieht das natürlich nen bissl anders aus. Aber da bekommt man
dann halt mal ne Pizza ausgegeben oder darf sich bei denen mal nen Ohr
und ne Schulter zum ausheulen leihen, dann passt das auch.
Da ich allerdings so nebenbei noch selbsternannter GNU/Linux-Evangelist
und FreeSoftware / OpenSource Apostel bin, helfe ich für mein
Lieblings-OS gerne etwas mehr :) Sofern es keine
Dokumentationsvorlesestunde wird...
Grüße
Michael
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