Re: Probleme beim Upgrade von Lenny auf Squeeze
Hallo Jens,
Am 18.08.2011 03:30, schrieb Jens Schüßler:
Was genau ist an Kapitel 4.Upgrade von Debian 5.0 (Lenny)
http://www.debian.org/releases/stable/i386/release-notes/ch-upgrading.de.html
mit seinen über 30 Unterpunkten den jetzt so schwierig für den Anfänger
oder "Nur-Nutzer"?
Irgendwie ist das Hauptanliegen m.E. nicht verstanden worden. Ein
Einsteiger, Anfänger oder "Nur-Nutzer", der upgraden will (bzw. muss),
will normalerweise keine ellenlange Anleitung gleich welcher Art lesen,
und je länger diese ist, umso schlimmer. Er will eine möglichst kurze
DAU-sichere Anleitung, noch besser, es sollte möglichst ohne Anleitung
(wie bei Windows) gehen.
Dort wird alles total ausfühlich beschrieben wie man vorbereitet, wie man
Upgrades durchführt, welche Probleme auftauchen können etc. Und der Rest
der Releasenotes befasst sich mit Neuerungen und speziellen Problemen
die mit bestimmten Paketen auftauchen könnten.
ja.
Das einzige Problem was ich sehe das es für faule "Ich will irgendwo
draufklicken und dann soll das automatisch gehen"-User anscheinend zu
viele Informationen sind.
Das ist etwas überspitzt, eine Liste von 10 "apt-get" Anweisungen darf
es auch sein. Und warum muss ein Admin deshalb faul sein. Vielleicht hat
er genug andere Arbeit?
Wer das sucht ist wohl mit einem buntigen Debian-Derivat wirklich besser
bedient. Ob der dann im Falle der auch dort auftauchen könnenden Probleme
bei einem Upgrade sein System besser im Griff hat und wenigstens
ansatzweise versteht wo es hängen könnte und das fixen kann wage
ich zu bezweifeln
bei Arktur war es so, dass es eine Liste gab, wo stets von anderen
erfahrenen Anwendern geholfen wurde. Auch der Entwickler war präsent.
Dem Admin war es wohl in den meisten Fällen egal, warum das so und so
sein muss, Hauptsache das System läuft. Mein Fernseher und mein
Kühlschrank ist mir auch wichtig, aber da ist es mir auch nur wichtig
das er läuft. Warum bzw. wieso - wen interessiert das?
Das es Debian nicht fertig bringt, das einsteigerfreundlich zu
backen, dafür habe ich Verständnis. Aber kein Verständnis habe ich,
wenn man hier damit kommt (manchmal noch in arroganten Ton), dass man
dann auf professionellen Support zurückzugreifen hat.
Die Wahrheit tut halt manchmal weh. Wer Server betreiben will und an
bestimmten Punkten nicht weiterkommt muß sich am End auch mal
professionelle Hilfe suchen.
langsam: es ist ja wohl die Frage, was das für spezielle Punkte sind, wo
man nicht weiterkommt. Standardaufgaben, die ca. alle 2 Jahre anfallen,
das sollte schon ohne professionelle Hilfe gehen. Bei Sonderwünschen
oder bei Problemen, weil man keine Standandardinstallation hat, da sehe
ich das natürlich genauso wie du. Außerdem auch bei Hardwareproblemen
bzw. nicht kompatibler Hardware. Aber sonst sollte das System doch
möglichst automatisch durchlaufen, gegebenenfalls auch in mehreren
Schritten.
Das ist in allen anderen Bereichen auch so. Wenn die Karre kaputt ist
und du zuhause im Hobbykeller keinen Zylinderkopf ausfräsen kannst mußt
du auch in die Werkstatt.
das trifft es nicht. auch bei Ralf war die Karre nicht kaputt und hatte
(so wie ich das mitbekommen hatte) keine Sonderkonstruktionen.
Da kannst du dann zwar in de.etc.fahrzeug.auto
darüber lamentieren, es wird dich trotzdem jeder zum Profi schicken.
Warum sollte das ausgerechnet im IT-Bereich anders sein?
Hier hinkt der Vergleich mit dem Auto, weil das alle X km sowieso in die
Werkstatt zur Inspektion muss. Aber eine Auto nimmt am Straßenverkehr
teil mit etlichen Gefahrenpotenzial für andere Verkehrsteilnehmer. Das
ist beim Computer nicht so.
Ich sehe das Problem immernoch darin, dass es den Entwicklern bei Debian
nicht gelingt (oder diese nicht Willens sind), das System auch mal aus
der Sicht des Anwenders zu sehen.
Auch an meiner Schule werkelt inzwischen ein Debian-Server, leider noch
auf der Basis von Debian Lenny. Die Installation ist hier dokumentiert:
http://www.delixs.th.schule.de/installation/installation.html
Ich weiss, dass wird dir gar nicht gefallen, das sind ja nur 11
Screenshots (also klicki-Bunti), aber selbst das wurde von dem
Entwickler-Team als zu kompliziert gesehen. Die aktuelle Version
(Achtung: es ist auch noch eine alpha! - da fehlt leider noch einiges,
aber nach dieser Installation war mein Schulserver mit LDAP, Samba, NFS,
Postfix, Dovecot, Roundmail, NTP, DHCP, DNS, Firewall, Apache, Squid,
Squidguard, Pureftp, also das was man in der Schule so braucht,
eingerichtet. Aber es fehlen die ganzen schulspezifischen Lösungen. u.a.
müssen die User mit Bordmitteln (den smbldap-Tools) eingerichtet werden.
Wird derzeit nach folgender Anleitung gemacht:
http://www.delixs.th.schule.de/alpha18/userverwaltung.txt
(Das ist natürlich kein Zustand! Aber das wird sich noch ändern.) Die
Windows-Rechner werden windows-like in die Domäne aufgenommen. Da
braucht man keine Anleitung oder schaut notfalls in irgend ein Windows-Buch.
Aber das ist nicht das Problem für mich. Die aktuelle Version des bei
mir eingesetzten Servers geht leichter zu installieren (nur noch 8
Screenshots, u.a. muss keine LDAP-Base mehr angegeben werden, denn die
wird aus der Domain generiert):
http://www.delixs.th.schule.de/installation2/index.html
Für mich als Anwender stehe ich vor dem Problem, wie bekomme ich das auf
die aktuelle Version, also Squeeze. Mit dem Theater hier für eine alle 2
Jahre zu erwartende Aufgabe kann man keinen zur Nutzung eines Servers
auf Debian-Basis gewinnen (nichtmal mich). Für mich kommt derzeit und
hier nur eine Migration in Frage, also den neuen Server installieren und
die User- und Rechnerdaten rüber zu holen. (Wenn es mit den Rechnern
nicht gelingt, dann müssen die eben neu in die Domäne aufgenommen
werden.) Aber für die zukunft - so was wie hier angegeben: das kann es
für einen Server, wie wir ihn einsetzen, nicht sein.
Zusammengefasst:
für mich als Anwender eines Debiansystems, was wirklich für mich
kinderleicht zu installieren war und seit Monaten zuverlässig seinen
Dienst tut, möchte ich gern genauso einfach auf die neue Version
upgraden können. Diese Anleitung mit zig Punkten, das ist es einfach
nicht - Punkt!
für mich als (Möchtegern-)Entwickler würde ich gern eine
schritt-für-Schritt-Anleitung haben, weil ich dann die Chance sehe, das
dieser Vorgang mit meinem bescheidenen Programmierkenntnissen (die ich
unter Windows angeeignet habe) automatisiert werden kann. Aber das soll
jetzt hier nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Ich werde mich an diesem Thread nicht weiter beteiligen, hoffe aber,
dass wenigstens dem einen oder anderen deutlich wurde, das hier die
Sicht des Anwenders bis jetzt keine große Rolle gespielt hat. m.E. sind
mehrere Gründe deutlich geworden, woher der schlechte Ruf der
Debian-Community kommt und das wurde sogar hier in diesem Thread
vorgeführt und auch mit der Hilfsbereitschaft gerade gegenüber Anfängern
bzw. Einsteigern besteht wohl erhebliches Potenzial zur Verbesserung in
dieser Liste.
Viele Grüße
Hans-Dietrich
PS: um einen konstruktiven Beitrag zu leisten, würde ich in den nächsten
Tagen die Problematik "Ldap-Client automatisiert installieren" von Ralf
Prengel versuchen zu bearbeiten. es würde damit auch mein Anliegen aus
dem Thread "Debian als Client an Samba-Domäne" umgesetzt. Vielleicht
hilft ja jemand und es kommt eine Lösung heraus, die auch Ansprüchen von
Anfängern genügt. - ich melde mich wieder.
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