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Re: Download von Debian



Moin Hans-Dietrich
On Sun, 29. April 2007 20:52:19 Hans-Dietrich Kirmse wrote:
> Hallo Martin, hallo Florian,
>
> Martin Grandrath schrieb:
> > Hallo Hans-Dietrich,
> >
> > On Sun, Apr 29, 2007 at 04:35:38PM +0200, Hans-Dietrich Kirmse wrote:
> >>ich lese erst seit wenigen Tagen diese Liste mit und habe von Debian
> >>praktisch keine Ahnung. ich habe auch von Linux selbst kaum Ahnung :(
> >>Ich selbst nutze zu Hause nur Windows, habe aber das Ziel, einen
> >>(Schul-)Server mit Debian einzurichten und hoffe auf Unterstützung.
> >
> > Dann ist möglicherweise Skolelinux[1] etwas für dich.
>
> leider nein - definitiv nein.
>
> > Es basiert auf
> > Debian und ist speziell dafür ausgelegt, in Schulen als
> > Client/Server-System eingesetzt zu werden.  Ich könnte mir vorstellen,
> > dass dir damit einiges an Konfigurations- und Einarbeitungsaufwand
> > erspart bleibt.
>
> ich will mir doch den Konfigurations- und Einarbeitungsaufwand nicht
> ersparen, weil ich einen besseren Server in meiner Schule brauche.
> Sondern weil ich den eben mit Debian nachbauen will, um einerseits
> von Linux deutlich mehr zu verstehen, andererseits mich mit Debian
> "anzufreunden". keinesfalls sollte hier der Schluss gezogen werden,
> dass dieser z.Z. eingesetzte Server nicht meinen Anforderungen
> genügt. Der läuft und läuft und läuft, 600 Accounts, 50 PCs am Netz,
> Squidguard mit 200000(?) gesperrten Seiten, Anmeldezwang, und und und
>
> Noch zu Skolelinux - das kenne ich sehr wohl und habe sehr schlechte
> Erfahrungen damit gemacht. Und den (eigentlich normalen) Anforderungen
> eine Schule in Thüringen wird er an mehreren Stellen nicht gerecht.
> Stichpunkte dazu:
> - wir haben tonnenweise Schulsoftware, die nicht unter Linux läuft
> - keine brauchbare Userverwaltung (ich habe ca. 700 Accounts)
> - es gibt keine Kontrollinstrumente für die Hand des Lehrers. wurde
>    von den Entwickler kategorisch abgelehnt
> - die Entwickler sind noch weniger präsent als bei meinem Schulserver
> - Es wird von Skolelinux-Admins erwartet, dass die sich mit Linux
>    auseinandersetzen. Das darf für einen Schulserver nicht gelten!
>    (er muss "lehrersicher" sein)
Im er wieder vorgebrachtes Argument, auf das ich gerne Antworte, "Wenn man 
diesen Anspruch auf die Pädagogik der Schule abbildet dann müsste alles an 
Lehrmaterial so angeboten werden, dass es auch von totalen pädagogischen 
Laien wie den Putzfrauen oder dem Hausmeister vermittelt werden kann."
Genauso wie ich erwarten kann das ein/e Lehrer/in über eine angebrachte 
pädagogische Fachkompetenz verfügt erwarte ich auch das ein Schulserver von 
einer ebenso kompetenten Person gehandhabt wird.
(Komm mir jetzt nicht mit, Da haben wir aber keine Zeit für, da müssen wir uns 
in der Freizeit einarbeiten, das wird uns nur mit zwei Deputatstunden pro 
Woche abgegolten, etcpp. Entweder wird es verantwortungsvoll gemacht, und da 
ist die gebotene Fachkompetenz mit eines der ersten zu erfüllenden Kriterien, 
oder man lässt es sein. Ich denke die Eltern der Schüler werden mit die 
ersten sein wenn es darum geht um eine adäquate Mindestqualifizierung für 
eine solche Aufgabe zu kämpfen. Mag ja sogar sei,n dass es bei über 700 
Schülern zumindest ein Elter gibt der oder die sich beruflich mit Unix oder 
Linux Netzwerkadministration beschäftigt oder solch jemanden vermitteln 
kann.)

>
> ich weiss dass der Hinweis gut gemeint war und ihr konntet ja nicht
> wissen, dass ich bei Skolelinux "mit von der Partie" *war* und das ich
> seit ca. 2 Jahren wieder in dieser Liste (still) mitlese. Zumindest
> bei mir war dieser Werbeblock vergebens - sorry.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Hans-Dietrich


Laut:
http://arktur.schul-netz.de/cont/cms/front_content.php?idart=17
warst du ja schon mal vom 10. bis 11.12.2004 auf einem Arktur-Schulserver 
Entwicklertreffen in Bonn und hast da zumindest einige interessante Leute und 
deren SchulServer Projekte kennen gelernt. Und sonst genug Leute 
kennengelernt anlässlich des LT Chemnitz.

Da hast du sicherlich bereits mitbekommen, dass was die Kontrollelemente für 
Lehrer angeht das Arktur Blockwart System vom HH das eine extrem darstellt, 
allerdings ohne eine effektive Userverwaltung die es erlaubt 100erte oder 
1000ende Schüler zu administrieren.

Die Nachteile von Skolelinux aus Deiner Sicht hast du ja ebenfalls angeführt. 
Ich würde andere, mehr technische und konzeptionelle, anführen, zum Beispiel 
das es per se nicht vorgesehen ist Skolelinux einfach in ein bereits 
bestehendes Netz zu integrieren. Userverwaltung mit cipux ist immer noch 
nicht Bestandteil von Skolelinux, oder hat sich da was seit 2005 getan, ich 
denke wohl nicht?

Lars Rupp hast du dort ja auch kennen gelernt, der OpenSchoolserver von eXtis 
sollte dir daher auch ein Begriff sein. OSS hat eine effektive 
Userverwaltung, und anders als Arktur und Skolelinux auch eine Dokumentation 
die den Namen Wert ist. Der OSS kostet zwar etwas für Support aber ich denke 
nach dem was ich so von Schulen gehört habe die den OSS einsetzen, u.A. ein 
Berufsschulzentrum mit einigen tausend Schülern und weit über 1000 User 
Accounts, ist er diese Investition bei weitem Wert. Auch scheint er wie ich 
von mehreren Seiten gehört habe recht annehmbar die Forderungen nach 
sog. "Begleitenter Internetnutzung" zu erfüllen. Und ich habe auch bereits 
mehrfach gehört das Lars oder Peter schon mal eine Schule vor Ort besuchen 
und betreuen wenn es arg hakt.


Wenn trotzdem keine dieser Distributionen deine Erwartungen erfüllt, tja dann 
bleibt dir nichts anderes übrig als selber eine Homebrew-Distribution auf zu 
ziehen. Wie du das allerdings mit deinem Anspruch, »er muss "lehrersicher" 
sein, sprich ohne von Tuten und Blasen Ahnung zu haben zu betreuen sein, 
unter einen Hut bringen willst ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Irgendwie 
ist das mehr als ein Widerspruch in sich.


Was mir einzig noch als halbwegs gangbarer Mittelweg einfällt ist der 
corporate / groupware server (ucs / ugs) vom Peter Ganten von univention aus 
Bremen. Da fehlen eigentlich nur noch die "Kontrollinstrumente", die müsstest 
du von hand dazu stricken. Oder aber die Lösung kaufen die Peter für die 
hansestadt hamburg entwickelt hat, da werden soweit ich weis nahezu 50000 
User Accounts auf einem zentralen Server der Schulbhörde gehandhabt (sprich 
administriert, verwaltet und was sonst noch alles).
Seit 2005, nachdem ein dubioser Projektleiter und einer seiner Spiessgesellen 
aus Osnabrück so dreist waren einen seiner Mitstreiter hier in Friesland aufs 
übelste mit einem fingierten Job-Angebot zu bescheissen, wird der ucs/ugs 
auch für allen Schulen des Landkreises Friesland eingesetzt (ausser an der 
BBS in Varel, das ist die Wirkungsstelle von HH), bis dahin war Skolelinux 
bereits im Einsatz bzw. in Vorbereitung.

Tschüss,
Wolfgang



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