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Re: Welches Backup-System fuer 800 GB?



Am Mittwoch, den 27.07.2005, 00:24 +0200 schrieb Jan Kesten:
> Michelle Konzack wrote:
> 
> >> Sichern auf Festplatten? oder Bandlaufwerk? Welches System? Welche
> >> Software?
> 
> Für Firmendaten halte ich nichts von einer Sicherung auf Platten, sind
> viel zu schwer, HotSwap geht zwar, aber bei genügend häufigem Wechsel
> treten früher oder später Oxidation und mechanische Abnutzung auf.
[...]
Die Diskussion über die Kosten halte ich für überflüssig, da hier der
Zweck im Mittelpunkt steht bzw. stehen sollte.

> Ernsthafte Sicherungen gehören auf Bänder und diese extern gelagert.

Bis hier hin gebe ich dir absolut recht, richtige Vollbackups gehören
auf externe Medien, bei den inkrementellen Zwischenversionen kann man
diskutieren. (bei inkrementellen Backups laufen die Bandlaufwerke nicht
gleichmäßig, die wechsler müssen sinnlos nudeln usw., das ist bei
Platten besser, und halten müseen die inkrementellen auch nicht so
lange;-) )

> Aber zu einem Backup gehört auch ein Restore und das Üben des
> Ernstfalles - was nützt mir ein zig TB großes Backup oder ein riesiger
> Plattenstapel, wenn meine Hardware kaputt ist? Oder ich nicht genügend
> Speicherplatz zur Rücksicherung frei habe? 

In diesem Fall ist das Geld alle und ich muß mir eh keine Gedanken mehr
machen;-)

> Meine Backupsoftware auch mit über den Jordan gegangen ist? 

Dafür hat man den C-Quellcode von einem Arkeia-Tool für die
Kommandozeile, das man selber übersetzen kann. 

> Was wenn der Admin gerade diese Woche auf
> Hawai ist? Das Betriebssystem neu werden muss (einfach rücksichern geht
> nämlich nicht, wenn sich die Hardwaregrundlage ändert)? 

Leute wie Admins sollten eigentlich einen Vertretung haben, zumindest
fürs Gröbste...

> Was wenn ich
> explizit verschiendene Versionsstände wiederherstellen muss (weil ich
> erst nach drei Wochen gemerkt habe, dass vor vier Wochen einer ein
> wichtiges Verzeichnis gelöscht hat? 

Dann muß ich drüber nachdenken, was ich eigentlich betreibe:

Ein Backupsystem oder ein Bandarchiv?

> Was wenn einer die Masern bekommt?
> Wenn meine Strategie viel zu viele Daten produziert? Brauche ich
> vielleicht für verschiedene Bereiche verschiedene Strategien? To be
> continued...
> 
> Was ich damit sagen will: Think!

Das sollte man allerdings tun, und vor allem vorher die festlegen, was
das System leisten soll und was nicht!!

> Für meinen einfachen, privaten Kram nehme ich auch Platten als Medium -
> aber für Firmendaten kann ich dazu nur sagen: Finger weg! Schön ist es
> ja, dass mittlerweile immer mehr Leute 'Backup-Denken', war ja vor
> einiger Zeit noch nichtso ("Was soll da schon kaputt gehen" - und dann
> ist es ein Tippfehler und alles ist weg...), nur leider wird das
> 'Restore-Denken' vernachlässigt.

Sehr richtig.

> Ein Backup ist eben mehr als einfach nur Daten irgendwo speichern ;-)

Genau.

> > 6800 € nicht leisten.  Festplatten bekommt man ja heute
> > nachgeschmissen nur beim Backup happert es.
> 
> Viele Leute scheuen auch einfach den 'Preis' eines Backups, weil dieses
> keinen direkten Nutzen bringt. 

Sehr richtig, ist aber ein Grundübel in der EDV:
Jeder will sie haben, aber keiner will sie bezahlen.
Das trifft in verstärktem Maß noch auf die faulen Adminschweine zu, die
ja sowieso nur den ganzen Tag spielen...zumindest aber machen sie sachen
die man nicht so richtig versteht und von denen man nicht weiß, ob man
sie braucht oder nicht:-[

> Wenn man bereit ist, selbst etwas zu tun
> (wie Bänder wechseln, weil man eh daneben sitzt), hält sich das aber in
> Grenzen. 

Unser Vollbackup dauert von Samstag Morgen 06:00 bis ca. 18:00, Tendenz
steigend (was auch sonst), da sitzt niemend dabei. Da werden halt für
ein Backup einfache Wechsler gebraucht, Punkt. Für ein Bandarchiv sind
es dann halt Wechsler von dem Typ, wo sich der Roboter in mindestens
zwei Ebenen bewegt;-)

> Richtig teuer wird's für die faule Fraktion, die ein Medium
> haben wollen, so sie mal eben 5 TByte am Stück wegsichern können, ohne
> einen Handschlag tun zu müssen :-) Um nochmal auf den Fragenkatalog oben
> zu verweisen: Was mache ich wenn ich mehrere Versionsstände aufheben muss?

s.o.

> Man sollte aber auch den 'Nutzen' im Auge behalten - viele kleine Daten
> können (wie Konstruktioszeichnungen z.B.) u.U. sehr wertvoll sein,
> gleichzeitig muss man aber nicht die gesamte Betriebssystem-Software
> incl. aller Anwendungen mitsichern (lässt sich eben so schnell mit einem
> dpkg --set-selections und einem apt wieder herstellen). 

Die Systempartitionen ( /, /usr, /var, /opt) werden hier mit eigenen
Scripts gesichert (im Prinzip mit cp -a ...) Da gibbet im Netz eine
Partition, da liegt von jedem Server so einen Kopie. Mit diesen Scripts
und einer Knoppix-CD hat man jeden Server innerhalb von ca. 15 Minuten
wieder komplett am laufen, einschließlich Konfiguration, versteht sich.

Die Daten befinden sich von Betriebssystem getrennt auf RAIDs und werden
automatisch von der Backupsoftware auf die Librarys (virtuelle und LTO)
geschrieben. 

> Man muss sich
> eben wirklich gut überlegen, was man wie sichert - ein Patentrezept gibt
> es genauso wenig wie 100%ige Sicherheit.

So ist es.

> > Und ann sind die Bänder mittlerweile fast in der gleichen Preisklasse
> > wie Platten.
> 
> Naja, zeig mir die Platte, wo ich für 200GByte 40 Euro zahle ;-)

Stimmt zwar, aber wie schon gesagt halte ich die Diskussion für
überflüssig.


-- 
Peter Küchler
Planungsverband Ballungsraum 
Frankfurt / Rhein-Main 
Poststraße 16 
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Tel.: +49 69 2577-1301
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