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Re: Welches Backup-System fuer 800 GB?



Peter Kuechler wrote:

> Die Diskussion über die Kosten halte ich für überflüssig, da hier der
> Zweck im Mittelpunkt steht bzw. stehen sollte.

Natürlich - da gebe ich Dir Recht, das sollte so sein.

Problem ist ja meistens, dass wenn man schon eingesehen hat, dass man
ein Backup braucht und man sich eine gute Strategie überlegt und dem
Chef vorgelegt hat, man sich in 95% aller Fälle mit dieser Frage
beschäftigen muss. Und warum es durchaus sinnvoll ist, mehr Geld für ein
solches System zu investieren als ein reiner Plattenstapel kostet ("Da
passt das doch auch alles drauf und IDE Platten sind doch eh billiger -
warum soll ich da teures SCSI Zeugs kaufen?")

Größtes Problem an diesem Punkt ist ja (wie immer) soll alles können
darf aber nichts kosten. Gerade bei einem Backupsystem, welches man ja
hoffentlich nie brauchen wird ist so eine Investition manchen Chefs
nicht ganz zugänglich - eine teure Maschine in der Fertigung bringt ja
einen Nutzen, ein Backup steht ja nur so rum. Spielzeug für EDVler.

> Bis hier hin gebe ich dir absolut recht, richtige Vollbackups gehören
> auf externe Medien, bei den inkrementellen Zwischenversionen kann man
> diskutieren. (bei inkrementellen Backups laufen die Bandlaufwerke nicht
> gleichmäßig, die wechsler müssen sinnlos nudeln usw., das ist bei
> Platten besser, und halten müseen die inkrementellen auch nicht so
> lange;-) )

ACK - die Software ich mal dazu genutzt habe, hat die inkrementellen
aber auch einfach immer in einem Rutsch ans Ende des Bands geschrieben
und das ging ganz gut. Aber sicherlich richtig, inkrementelle Backups
auf einem eigenen Server und auf Platten haben den Vorteil des sehr
schnelles Zurücksicherns und wahlfreien Zugriffs (ideal für Anrufe der
Art "Hilfe! Mein Verzeichnis xyz ist verschwunden! - Nein, ich habe
nichts gelöscht, ist einfach weg...").

Wenn denn dann wirklich mal die Inkrementellen weg sein sollten,
verliert man u.U. eine Woche. Ein Vollbackup hingegen ist unersetzlich,
irgendwo habe ich mal einen Artikel gelesen, dass weit über 80% aller
Firmen die einen Datencrash ohne richtige Backupstrategie erlitten haben
nicht länger als 12 Monate überleben. Um auf oben zurückzukommen: da
sollte der Zweck und nicht die Kosten im Vordergrund stehen.

[CUT]

>>Was ich damit sagen will: Think!
> 
> Das sollte man allerdings tun, und vor allem vorher die festlegen, was
> das System leisten soll und was nicht!!

Eben! Backup ist eben mehr als nur stumpfes Kopieren von Daten - man
muss sich schon genau überlegen, WAS man WIE und WIE LANGE sichern will.
Und eben auch WOHIN. Ganz viele Ws - die gute und durchdachte Antworten
suchen.

Vorallem muss einem auch der Umgang im Ernstfall geläufig sein und
geplant ablaufen. Das ist etwas was leider immer mal wieder vergessen wird.

Eine Bekannte von mir hat brav Vollbackups gemacht und diese auch schön
und sicher verstaut - bis es zum Crash kam. Tja, und dummerweise
brauchte diese Windowssoftware die Datenbank des Backupsystems - welches
sich gerade in Luft aufgelöst hatte. Das sind so die Feinheiten, wie Du
schon sagtest, man muss auch mit einfachsten Mitteln wieder an seine
Daten kommen, wenns sein muss mit tar von der Kommandozeile aus.

> Sehr richtig, ist aber ein Grundübel in der EDV:
> Jeder will sie haben, aber keiner will sie bezahlen.

Wenn man Rechenzeit in kleine, bunt bedruckte Kartons füllen und an den
Einzelhandel liefern könnte...

> Partition, da liegt von jedem Server so einen Kopie. Mit diesen Scripts
> und einer Knoppix-CD hat man jeden Server innerhalb von ca. 15 Minuten
> wieder komplett am laufen, einschließlich Konfiguration, versteht sich.

Jepp, aber hier ist es eben nicht soo tragisch, wenn da mal was
passiert, denn die Anwendungen kriegt man schneller wieder hergestellt
als die Nutzdaten. Klar, die Möglichkeit eines schnellen Restore ist
schon was feines - nur das sind dann auch Dinge die ja nicht unbedingt
bei jedem Voll-Backup gesichert werden müssen, sondern nur wenn
Änderungen anstanden.

> Stimmt zwar, aber wie schon gesagt halte ich die Diskussion für
> überflüssig.

Wenn Du einen Chef hast der das genauso sieht ist das auch überflüssig,
denn fast alle Firmen leben heute von der EDV, sei es direkt oder
indirekt. Aber manchen ist das noch nicht aufgegangen und da braucht man
gute Argumente :-)

Cheers,
Jan

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