Michelle Konzack wrote: >> Sichern auf Festplatten? oder Bandlaufwerk? Welches System? Welche >> Software? Für Firmendaten halte ich nichts von einer Sicherung auf Platten, sind viel zu schwer, HotSwap geht zwar, aber bei genügend häufigem Wechsel treten früher oder später Oxidation und mechanische Abnutzung auf. Platten sind für eine einfache Spiegelung vielleicht gut zu gebrauchen, echtes Backup gehört auf externe Medien (ja auch Platten kann man transportieren, sind nur irre schwer und anfälliger als Bänder). Pro und Contra mag ich nicht nochmal aufzählen, irgendwo im Archiv ist da noch eine Mail von mir, hab mich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber eines Ferienjobs mit der Thematik rumgeschlagen.. > Bandlaufwerk bei dieser größe ? Aber klar doch, eine gute Software mal vorausgesetzt. Eine gute Backupsoftware verwaltet auch Backups über mehrere Medien hinweg (bacula zum Beispiel). Für diese Größenordnung kommen doch folgende in Frage: AIT Changer mit ~2TB Kapazität kommen ~5500 Euro (wenn man zu faul zum Bänder wechseln ist) DLT Laufwerk mit 300G nativ ~3500 Euro LTO 200G nativ ~2000 Euro, Medium ~40 Euro LTO3 400G nativ ~4200 Euro, Medium ~90 Euro > Bei den Preisen der DLTs oder LTOs kannste Dir ein paar 10er Kisten > 500 GByte OEM-Platten von IBM kaufen. Naja, das hinkt aber ein wenig, neulich mal geschaut, was die Platten kosten und wenn ich mich nicht irre kostet eine Hitachi 500G SATA irgenwas bei 380 Euro. Wenn ich also davon einen Zehnerpacken kaufe, kriege ich 5TByte, lege ich das gleiche in ein LTO2 und Bänder an, kriege ich schon 9TByte nativ. Klar, ich muss Bänder wechseln und habe nicht sofort direkten Zugriff auf alle Daten, aber für 10 Platten brauche ich, wenn ich ein RAID haben will und einen 3ware Controller nutze auch schon den 12-Port für ~800 Euronen. Und noch eine extra Platte für den Parity-Verschnitt. >> Denke Baender sind besser weil man sie wegschliessen kann - und so >> zu mindest im Brandfall noch einen Datenstand hat? > > Platten ebenfals. 300 GByte SCAs im HotSWAP zum Beispiel. Was nicht ein Vergleich - klar, SCAs sind für HotSwap gebaut, aber nicht um sooft gewechselt zu werden, wie das für ein (sinnvolles) Backup notwendig wäre. SCA HotSwap dient vielmehr dazu, eine Platte im Defekt oder für ein Upgrade im laufenden Betrieb austauschen zu können. Hatte mal in einem Datenblatt gelesen, dass die Stecker auf etwa 500 Steckzyklen spezifiziert sind. Und sich zwei Sätze 300G SCA Platten mal eben als Backupmedien in den Schrank zulegen halte ich bei 850 Euro pro Platte für nicht akzeptabel. Dafür sind die einfach nicht gebaut! >> welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ernsthafte Sicherungen gehören auf Bänder und diese extern gelagert. Aber zu einem Backup gehört auch ein Restore und das Üben des Ernstfalles - was nützt mir ein zig TB großes Backup oder ein riesiger Plattenstapel, wenn meine Hardware kaputt ist? Oder ich nicht genügend Speicherplatz zur Rücksicherung frei habe? Meine Backupsoftware auch mit über den Jordan gegangen ist? Was wenn der Admin gerade diese Woche auf Hawai ist? Das Betriebssystem neu werden muss (einfach rücksichern geht nämlich nicht, wenn sich die Hardwaregrundlage ändert)? Was wenn ich explizit verschiendene Versionsstände wiederherstellen muss (weil ich erst nach drei Wochen gemerkt habe, dass vor vier Wochen einer ein wichtiges Verzeichnis gelöscht hat? Was wenn einer die Masern bekommt? Wenn meine Strategie viel zu viele Daten produziert? Brauche ich vielleicht für verschiedene Bereiche verschiedene Strategien? To be continued... Was ich damit sagen will: Think! Für meinen einfachen, privaten Kram nehme ich auch Platten als Medium - aber für Firmendaten kann ich dazu nur sagen: Finger weg! Schön ist es ja, dass mittlerweile immer mehr Leute 'Backup-Denken', war ja vor einiger Zeit noch nichtso ("Was soll da schon kaputt gehen" - und dann ist es ein Tippfehler und alles ist weg...), nur leider wird das 'Restore-Denken' vernachlässigt. Ein Backup ist eben mehr als einfach nur Daten irgendwo speichern ;-) > 6800 € nicht leisten. Festplatten bekommt man ja heute > nachgeschmissen nur beim Backup happert es. Viele Leute scheuen auch einfach den 'Preis' eines Backups, weil dieses keinen direkten Nutzen bringt. Wenn man bereit ist, selbst etwas zu tun (wie Bänder wechseln, weil man eh daneben sitzt), hält sich das aber in Grenzen. Richtig teuer wird's für die faule Fraktion, die ein Medium haben wollen, so sie mal eben 5 TByte am Stück wegsichern können, ohne einen Handschlag tun zu müssen :-) Um nochmal auf den Fragenkatalog oben zu verweisen: Was mache ich wenn ich mehrere Versionsstände aufheben muss? Man sollte aber auch den 'Nutzen' im Auge behalten - viele kleine Daten können (wie Konstruktioszeichnungen z.B.) u.U. sehr wertvoll sein, gleichzeitig muss man aber nicht die gesamte Betriebssystem-Software incl. aller Anwendungen mitsichern (lässt sich eben so schnell mit einem dpkg --set-selections und einem apt wieder herstellen). Man muss sich eben wirklich gut überlegen, was man wie sichert - ein Patentrezept gibt es genauso wenig wie 100%ige Sicherheit. > Und ann sind die Bänder mittlerweile fast in der gleichen Preisklasse > wie Platten. Naja, zeig mir die Platte, wo ich für 200GByte 40 Euro zahle ;-) Cheers, Jan
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