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Serverumzug und Debian



Hallo,

ich bin seit ca. einem Jahr recht zufriedener Debian-Woody-Nutzer, was meinen 
Privatrechner anbelangt.

Außerdem bin ich Mitglied in einem Verein, welcher sich als Mini-Provider 
betätigt. Wir haben in Kürze einen Serverumzug vor uns und stellen uns in 
diesem Zusammenhang die Frage nach der geeigneten Linux-Distribution. Ich 
befürwortete sehr stark Debian.

Dabei gibt es allerdings das große Problem, dass die in woody enthaltene 
Software z.T. viel zu alt ist. Auf der anderen Seite scheint sarge noch nicht 
ausgereift genug zu sein, um uns gute Dienste zu leisten.

Ein anderes Vereinsmitglied befürwortet SuSE sehr stark, was ich überhaupt 
nicht toll finde. Dieser Mensch hat sich jetzt mal an eine Probeinstallation 
von Debian drangemacht und damit seine herbe Enttäuschung erlebt. Ich schicke 
euch hier mal einen Auszug aus seiner Mail, um seine Kritikpunkte zu sehen 
und vor allem seinen Frustrationsgrad abschätzen zu können.

Ich wäre euch echt dankbar, wenn ihr mir Tipps geben könntet, wie man die 
genannten Probleme lösen kann. Sonst wird bei uns wahrscheinlich aus einem 
Debian-betriebenen Server nichts werden und das fände ich sehr schade.

Hier nun der besagte Mail-Auszug:

> Ich finde, die Versionsbezeichnung "Sarge" hat einen Buchstaben zuviel,
> nämlich den letzten. Eigentlich müßte das Zeug "Sarg" heißen. Wenn man
> nämlich - so wie ich am vergangenen Wochenende - viel Zeit, Nerven,
> CD-Rohlinge und Traffic-Kontingent beerdigen will, dann muß man nur
> anfangen, mit Sarg herumzuspielen.
>
> Warum ich überhaupt so bescheuert bin und damit angefangen habe? - Nun, ich
> finde, Ihr wart ja nicht ganz unschuldig daran, nicht? - Eigentlich
> ausschlaggebend war aber das schockierende Alter der LDAP-Version von Woody:
> 05.11.2000.........  Das treibt einem ja die Zornesröte und Übelkeitsgrüne
> ins Gesicht  :-(  Das sind DREIEINHALB JAHRE. >Schluck< ...................

Das war ein Fehler von ihm, da er das Datum der Man-Page genommen hatte. 
Allerdings hat er diesen Fehler bemerkt und meinte, das Paket wäre trotzdem 
noch knapp drei Jahre alt.

> In der Zwischenzeit hat sich noch einiges an LDAP getan, und ich finde auch
> keine passend antiquarische LDAP-Dokumentation dazu. Insbesondere weigere
> ich mich hartnäckig, einzusehen, daß es irgendeinen Sinn haben soll, sich
> noch mit so altem Zeug auseinanderzusetzen!! Also insofern dürfen wir uns
> ganz bestimmt von Debian 3.0 verabschieden, wenn ich bitten darf.
>
> Und mit dieser Überlegung begann denn auch meine Wochenendodyssee. Was tut
> der Debian-DAU, wenn er zu der Überzeugung gelangt, daß Woody zu alt und
> gebrechlich ist? Er versucht es natürlich mit einem offiziellen Sarg.
> (Wahrscheinlich rührt die Bezeichnung ursprünglich daher, daß Woody so alt
> ist, daß es wirklich endlich Zeit wird, einen ordentlichen Sarg für ihn zu
> bauen.) Und wenn der Debian-DAU dann auf der offiziellen Debian-Seite liest,
> daß es für Testing gar keine fertigen Images gibt (wäre ja nun auch nicht
> sinnvoll, sich alle zwei Wochen den ganzen Krempel nur wegen einiger
> Paketänderungen nochmal downzuloaden), sondern eh nur
> jigdo-Zusammenstellungen, na dann wird er sich anschicken, die offiziellen
> Sarg-jigdos downzuloaden. - Ich erwischte am Samstag noch die jigdos vom
> 6.3. auf http://gluck.debian.org/cdimage/testing/cd/jigdo-area/. Das war und
> ist auch heute noch der offizielle Ort (Mittlerweile datieren die jigdos vom
> 13. März). Nun denn, drei Images sollte man schon haben. Zu dumm nur, daß
> ich kein DAU, sondern nur ein beinahe-DAU bin. Also war ich so furchtbar
> schlau, die drei images gleichzeitig downzuloaden, denn dann spare ich
> natürlich (bei 3 Images zweimal) die Zeit, die jigdo braucht, um das
> jeweilige Image zu schreiben. Solche Beinahe-DAUs sind natürlich noch
> schlimmer dran. Denn erst nach 6 Stunden stellte ich fest, daß  das zweite
> Image meckert, daß es 34 (34!!!!!!!!!!!!!!!!) Pakete nicht fand. Ich
> probierte mehrere andere Debian-Spiegel - vergeblich. Keines der 34 Pakete
> waren auch nur irgendwo auffindbar.  :-(
>
> Nun, was macht ein Beinahe-DAU, wenn er mit dem offiziellen Sarg nicht
> klarkommt? (Denn das zweite Image ist schon notwendig!) Er versucht es mit
> inoffiziellen Images. Was sonst? - Die (aller guten Dinge sind wieder drei)
> waren auch tatsächlich downloadbar. Nur wie naiv muß man eigentlich sein, um
> zu glauben, daß die Zurverfügungstellung eines Downloads impliziere, daß der
> Download auch sinnvoll geschweige denn irgendwie brauchbar sei?????? Ich
> machte nämlich die bittere Erfahrung, daß die den neuen Debian-Installer
> drauf hatten. Und der ist, wie man leicht im Netz nachlesen kann, noch gar
> nicht fertig. M.a.W.: Für eine Installation sind diese Images unbrauchbar.
> Mit dem neuen Installer läßt sich nun einmal noch nichts
> installieren......... :-( Drei Rohlinge und 6 weitere Stunden im Sarg...

Ich habe sarge noch nicht selbst getestet. Stimmt das z.B. dass man mit 
debian-installer kein Basissystem installiert bekommt?

Viele Grüße
Wolfgang



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