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Re: Debian für Senioren (War: Re: screenshots)



On Tue, 17 Feb 2004 07:48:55 +0100
Sascha Morr <ml@sturmkind.info> wrote:
>
>
> Das mit dem unbefangen sprechen können ist aber ein gutes Argument
> zumal die meist jüngeren Leute die sich mit Linux beschäftigen an ihre
> Geschwindigkeit was die Auffassungsgabe betrifft gewöhnt sind und
> ältere Menschen oft ein wenig länger brauchen. Aber was will man
> machen? Spezielle Senioren LUGs? Oder Linuxzentren?

So weit wuerde ich gar nicht gehen, denn im Zentrum aller Fragen steht
das Beduernis dessen, der etwas macht oder machen will.  Vielleicht gibt
es auf Seiten von Senioren das Beduerfnis, ein Linux System zu nutzen,
gar nicht ... vielleicht ist es gut, sich noch mal kurz an die
Realitaeten zu erinnern:  In aller Regel ist das vorinstallierte System
beim Computerkauf M$ ... kann man moegen oder nicht, aber die Frage,
die sich daran anschliesst, lautet: WESHALB sollte ein SENIOR (von deren
Beduerfnissen reden wir hier ja) danach etwas anderes wollen?  GPL & Co
ist solange ein kryptisches Thema (falls es ueberhaupt ein Thema ist),
so lange man nicht dauernd in die Tasche greifen muss (und wollen wir
nicht vergessen, dass sehr sehr viele Raubkopien proprietaerer Software
im Umlauf sind).  So gesehen gibt es fast schon gar kein Argument mehr,
warum Senioren sich auf Linux einlassen sollten.

Und, wie einer hier sagte, "die sollen halt SuSE nehmen" ... das ist
kein dummes Argument, denke ich mal, denn SuSE ist einfach, die meisten
Sachen funktionieren sofort ... und was will man mehr.  Vielleicht ist
Debian tatsaechlich nicht das richtige Einsteiger-Werkzeug fuer den
durchschnittlichen SENIOR.  Und wenn der Einstieg in die Linux Welt mit
SuSE oder Mandrake oder einem anderen mal gelungen ist, ist vielleicht
die Neugier auf Debian groesser, und die Angst vor einem Wechsel kleiner
geworden ... und bis dahin wird sich auch Debian weiter entwickelt
haben. :-)

> Evtl. Währe es dahingehend gut mit den lokalen Volkshochschulen
> zusammenzuarbeiten. Daraus könnte dann ein Kurs ala 'Linux auf dem
> Desktop für Senioren' entstehen. Allerdings würde das bedingen das die
> LUGs aber auch Einzelpersonen dafür engagieren und natürlich auch das
> Interesse seitens der VHS bestehen würde. Aber somit hätte man eine
> Schnittstelle zu den älteren Leuten. Diese sollten dann aber nicht
> gleich mit der Installation sondern mit schon vorinstallierten und
> komplett eingerichteten Geräten konfrontiert werden deren Oberfläche
> evtl. noch auf sie angepaßt wurde. Dahingehend wäre es im Voraus gut
> sich bei einigen älteren Menschen die den Computer benutzen zu
> erkundigen was für die an der grafischen Oberfläche (Textgröße etc.)
> wichtig ist um daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Ok, das waere dann natuerlich ein Einstieg ... durchaus auch mit
Installation(s Party).  Und ja, man muesste, wollte man sich ernsthaft
dieser Aufgabe stellen, tatsaechlich ein paar Senioren haben, die mit so
einer Kiste umgehen und sagen, was nicht so gut ist, was stoert, was
besser sein muesste, etc.  Volkshochschule ... ja, das macht Sinn!  Das
waere sowohl ein Rahmen als auch im Blickpunkt vieler Senioren, denn das
Beduerfnis, sich weiter zu bilden, ist bei Senioren durchaus gegeben.

> > Das duerfte m.E. fuer Senioren nicht wirklich eine Rolle spielen,
> > und falls doch, es wurde schon auf die Backports hingewiesen.  Da
> > sehe ich jedenfalls auch noch keine Probleme.
> 
> Nun ich denke schon das es eine Rolle spielt da jede neue
> Programmgeneration erhebliche Neuerungen und Verbesserungen mit sich
> bringt.

Wollen wir darueber nicht streiten.  Mein Argument ist einfach auf das
bezogen, was die wahrscheinlichsten Aufgaben sind, die Senioren mit dem
Computer loesen wollen, und der aktuelle Stand der Software ist so gut,
dass die Neuerungen (die sicher auch noch "super superer" sein werden,
nicht wirklich eine Rolle spielen werden, denn wie gesagt, bevor wir das
aus den Augen verlieren, wir reden hier ueber die Beduerfnisse der
SENIOREN.

> Ach es spielt schon eine Rolle wie schnell ein Programm startet, wie
> viel Leistung es verbraucht. Es spielt schon eine Rolle wie flexibel
> ein Programm ist etc.

Vielleicht kenne ich zu wenige Senioren, die Linux Kisten haben. 
Diejenigen, die ich kenne, sind dergestalt unterwegs, das rechtzeitig,
bevor man sich an den Computer setzt, das Zimmer geheizt wird, denn man
muss es ja nur warm haben, wenn man da in dem Zimmer ist.  Es faallt mir
schwer zu glauben, dass die Geschwindigkeit, mit der der Rechner
hochbootet, eine Rolle spielt ... darueber hinaus gehe ich mal davon
aus, dass sich die Senioren, wenn sie sich denn gebrauchte Kisten
kaufen, eher in der PII-Klasse um die 500MHz landen, und da geht das
schon recht flott.

> Klar eine reine Surfstation mit Office könnte man auch problemlos
> unter Woody einrichten. Dafür bräuchte man niemals KDE oder Gnome
> sondern ein einfacher WM wie  z. B. IceWM würden vollkommen ausreichen
> und die Ressourcen des Computers schonen.

Das sehe ich ein bisschen anders ... obwohl dein Argument des
Ressourcenschonens schon trifft.  KDE vor allem ist relativ intuitiv zu
Hand haben (denke ich mal, ich nutze es selber nicht).  Und das ist es,
was am Anfang die vielleicht entscheidende Rolle spielt.  Aber
vielleicht tragen wir einfach mal die Fakten zusammen und ueberpruefen,
ob unsere Mutmasungen richtig oder falsch sind ... wie immer geht hier
probieren ueber studieren. :-)  Gehoerst du nicht zur UUGRN?  Vielleicht
treffen wir uns mal auf einem der Stammtische und tauschen uns de facto
aus ... 

> Aber was ist wen der oder die Betroffene einmal mehr will? Dann müssen
> eben die aktuellen Versionen der Software zur Verfügung stehen. Und
> diese sollten einfach zu installieren sein, ähnlich einfach wie unter
> Windows nur das man eben Passwörter braucht um sich für die
> Installation die rootrechte zu holen.

Hmmm.  Na ja, ein upgrade auf Sarge (aus heutiger Sicht) waere doch
nicht die schlechteste Wahl ... oder?  Da siehst du ein Problem?  Wie
gesagt: Muss man ausprobieren!

> Ich habe Ihr KDE verpasst was zwar Funktionstechnisch der Overkill ist
> aber dafür sehr gut anpaßbar. Die Oberfläche hat nur ein Panel welche
> Verknüpfungen zu den von ihr benötigten Programmen, eine Taskbar, die
> Uhrzeit sowie die Buttons zum abmelden bzw. sperren des Desktops
> enthält. War alles kein Problem. Als Browser kommt Mozilla Firebird
> (wohl bald Firefox wen ich es so hinbekomme wie ich es will) zum
> Einsatz und als Mailprogramm habe ich Sylpheed gewählt. Für Texte
> steht ihr Abiword (finde ich einfacher als kword zu handhaben)  zur
> Verfügung.

Ungefaehr so habe ich mir das auch vorgestellt!  Und hab ich nicht
Recht, dass das auch in aller Regel schon reicht?  Und muss sich Debian
(um bei Debian zu bleiben) in irgendeiner Weise hinter den Redmonter
verstecken?  So rum betrachtet, wenn sich die Huerde der Installation
nehmen laesst, sagen wir auch mal vielleicht eingebettet in den Rahmen
einer Volkshochschule ... ja, das koennte ich mir sehr gut vorstellen!

Gruss, Raimund 



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