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Re: Wann kommst Sarge stable?



Norbert Tretkowski wrote:
* Jens Lehmann wrote:

Andreas Barth wrote:

Ich habe beispielsweise beim letzten Release-Plan für alle meine
Pakete überlegt, welche Bugs ich noch fixe, und welche nicht. Es
wäre für mich erheblich einfacher gewesen, wenn ich von Anfang an
gewusst hätte, das der Release-Plan ignoriert wird.

Das ist tatsächlich ein Problem. Im Prinzip bedeutet das auch, dass
durch das wenig organisierte Release das stable Release eher mehr
Bugs enthält.


Wer sagt denn, dass nur weil der erste Release Plan nicht eingehalten
wurde (bzw. eingehalten werden konnte), es jetzt ein weniger
organisiertes Release geben sollte? Und warum sollte es dadurch mehr
Bugs beinhalten?

Mit "weniger organisiert" meinte ich allgemein die aktuelle Releasepolitik von Debian, d.h. z.B. die Tatsache, dass es keinen bindenden Releaseplan gibt. Natürlich steckt auch so hinter einem Release viel Organisation, deswegen habe ich den Ausdruck "weniger organisiert" dem Ausdruck "unorganisiert" vorgezogen.

Die Anzahl der Bugs im konkreten Beispiel kann folgendermaßen steigen: Ein Maintainer hat sich nach dem alten Releaseplan orientiert und dementsprechend für die aktuellen Versionen seiner Pakete so gut es ging Bugs beseitigt. Jetzt muss dieser Maintainer zu seiner Enttäuschung feststellen, dass der Releaseplan nicht eingehalten werden konnte. Beim nächsten angepeilten Releaseplan überlegt sich der Maintainer besser zweimal, ob er nicht besser Zeit für andere wichtige Tätigkeiten investiert. Das kann natürlich dazu führen, dass er diesmal weniger gründlich Bugs beseitigt.

Im umgekehrten Fall kann es natürlich passieren, dass ein Maintainer den ersten Releaseplan nicht wirklich für realistisch hält und dementsprechend sich erst in einigen Monaten vornimmt mehr Zeit auf seine Pakete zu verwenden.

Dazu kommt, dass es während des freeze praktisch täglich passieren kann, dass gesagt wird "Morgen/Übermorgen wird released." Das trägt nicht unbedingt zur Planungssicherheit bei.

Natürlich ist der Idealzustand, dass jeder Maintainer immer versucht sich um alle Bugs zu kümmern, aber es ist fraglich, ob das realistisch ist. Es geht mir dabei nicht nur um RC-Bugs, die in keinem Paket längere Zeit existieren sollten.

Es gibt zumindest schonmal ein Unterprojekt namens Debian Desktop.

Ja, ich weiß. Nach meinem Wissensstand macht es die Diskussionen um die Struktur von Debian jedoch nicht überflüssig. Es koordiniert Bemühungen um Debian als Mainstream-Distribution zu etablieren, aber hat kein eigenständiges Release. Korrigiere mich, falls diese Informationen nicht mehr aktuell sind.

Jens




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