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Re: Wann kommst Sarge stable?



Jan Lühr wrote:

Woran das gescheitert ist, ist auch klar: Er wurde nicht durchgesetzt.
Schon am 17. September wurden nochmal toolchain-packages hochgeladen
(letzte Frist: 15. September). Mittlerweile sind wir ungefähr beim 1.
Oktober (etwa 350 RC-bugs) - und da sind wir seit etwa Anfang Januar.

Ansonsten hast Du sicher recht, was die Vorteile eines Release-Plans
angeht. Viel Spaß beim Durchsetzen.


Wenn du einen Release Plan haben willst bist du bei Debian bei der falschen Disitribution gelandet. Hier betreiben das alle Hobbymäßig, also nach dem Lust-Prinzip.
Das überträgt sich dann auf die Release-Zyklen.

So einfach ist es nicht, da das bedeuten würde, dass jedes Opensource-Projekt keinen Release-Plan hat.

Die momentane Release-Planung halte ich nicht für perfekt. Für Entwickler ist es schwer nachzuvollziehen, wann es wichtig ist Bugs besetigt zu haben und wann nicht. Einige Entwickler sind nicht davon überzeugt, dass es bald ein Release geben wird und setzen deswegen ihre Prioritäten anders. Andere Entwickler versuchen schon seit vielen Monaten Debian in einen release-fähigen Zustand zu bringen und "verschwenden" sozusagen ihre Zeit. Natürlich sollte Debian theoretisch immer release-fähig sein, aber es ist offensichtlich, dass das praktisch nicht umsetzbar ist. Debian hat eine starke Entwicklergemeinde, aber in vielerlei Hinsicht wird das Potential nicht komplett ausgeschöpft. Eine häufig anzutreffende Meinung ist auch: "Je länger es dauert, destso stabiler wird das nächste stable release." Das halte ich für falsch. Man kann auch jedes Jahr eine stabiles Release herausbringen ohne an Qualität zu verlieren. In vielem stimme ich mit dem überein, was Adrian Bunk hier öfter geschrieben hat.

Für Anwender ist der lange Abstand zum nächsten stable Release auch nicht schön. 2 Jahre sind in der heutigen Softare- bzw. Hardwarewelt eine sehr lange Zeit und es ergeben sich mit fortlaufender Zeit automatisch viele Probleme. Als Gegenargument wird hier angeführt, dass in bestimmten Fällen (Serverbetrieb o.ä.) möglichst wenige Updates durchgeführt werden sollten um Stabilität zu gewährleisten. Das ist zum Teil richtig, obwohl auch "alte" Distributionen noch eine Zeit lang mit Security-Updates unterstützt werden und das Update bei Debian oft ohne Probleme abläuft. Um diese Diskrepanz zwischen Desktop-Nutzern und Debian auf Servern komplett zu beseitigen, müsste man etwas an der Struktur von Debian selber ändern, was schwer zu realisieren ist. Auf keinen Fall sollte man jedoch den Fehler machen und den Desktop-Nutzer vernachlässigen.

Jens




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