Hallo Dirk! Dirk Prösdorf schrieb am Samstag, 24. August 2002: > On Fri, Aug 23, 2002 at 02:47:41AM +0200, Wilhelm Wienemann wrote: >>>> Wieso? Wo siehst Du die Probleme von Debian auf dem desktop? >>>> Einfacher wie bei Debian kann man wirklich keine Pakete installieren. >>> >>> Naja, nur das Konfiguieren eines X-Window-System mit Display- und >>> Window-Manager dauert dann halt einiges länger bei Debian. >> >> Inwiefern? >> >> Wodurch unterscheiden sich die von Dir verwendeten Distributionen >> hinsichtlich der Konfiguration des X-Window-Systems? > > Beispiel SuSE mit Sax, einem grafischen Konfigurationstool für den > X-Window Server. Grafische tools gibts ja unter Debian auch. Dennoch benutze ich hier seit meinen Linux-Kindertagen 'xf86config' und habe für eine X-Window- Konfiguration noch nicht länger als max. 1 1/2 Minuten benötigt. Keine Sorge, auch das von Dir hier so hervorgehobene tool von SuSE habe ich mehrfach benutzt und durchaus negativere Erfahrungen gesammelt als Du. > Bestimmte Teile der Hardware werden sofort erkannt (PnP > halt) und der Rest ist schnell durch drei Klicks erledigt. O weh, es tut sich aber mal eine Besonderheit auf, die diesen ach so wunderschönen tools noch nicht eingebleut wurde bzw. die die PNP-Fähigkeiten übersteigen. Sowas habe ich hier auch schon erlebt. Letztlich ist die Fertigkeit bestimmter Konfigurationshilfen von mehreren Determinanten abhängig. > Dann noch 'nen Test und der X-Window Server ist konfigiert. Deine Schilderung möchte ich überhaupt nicht bezweifeln, aber ich versichere Dir ebenso, dass ich hier auch schon andere Dinge erlebt habe. Da war ich mit meinen bewährten Werkzeugen unter Debian oder anderen Linux-Distributionen oder Unix-Varianten erheblich schneller. > Bei RedHat ist es nicht wesentlich anders, was die Hardware-Erkennung > angeht. Die Rotkäppchen-Distribution ist mir ebenso bekannt, wie das Streben von SuSE und RedHat nach immer weitergehender "Vollendung" ihrer kennzeichnenden Konfigurations- und Administrationsmechanismen. >> Was ist bei Debian nach Deiner Auffassung bei der Konfiguration >> des X-Window-Systems suboptimal? > > Erster Versuch (mittels dexconf) führte zu einem System, was nicht > startbar war ('no server found'). Erst als ich das andere Konfig-Tool > (xf86config) verwendete, funktionierte es mit geringen manuellen > Änderungen in der Konfigdatei. Könnte es sein, dass bei einer gezielten Nutzung anderer Werkzeuge der Zeitraum für die Konfiguration nicht erheblich von meinem oben genannten Konfigurationsdurchschnitt abgewichen wäre? Vielleicht funktioniert das bei einer weiteren Installation schon merklich zügiger und leichter. :-) > Ich musste aber immer wissen, was ich vor Jahren in dem Rechner verbaut > hatte. Die Kenntnis der vorhandenen Hardware ist bei der Beherrschung einer Maschine - nicht nur hinsichtlich der Konfiguration - ja grundsätzlich von Vorteil. Da würde ich mich nicht immer so einfach blind auf die PNP-Fähigkeiten der Konfigurations- und Administrationstools verlassen. >> Sorry, die Schlussfolgerung Deines obigen Statements provoziert >> geradezu meine Fragestellung: Ist für Dich ausschließlich die >> Geschwindigkeit bzw. der Zeitraum, der für eine Konfiguration >> vonnöten ist, das entscheidende Kriterium? > > Nein, ... OK! > ...aber wenn es Faktor 1:10 ist, dann wird es ein relevantes > Kritierium. Es ist sicherlich eine subjektive Wahrnehmung, die ich aus meiner Perspektive nicht unbedingt nachzuvollziehen vermag. Man könnte jetzt sehr ausgiebig über den Gesamtsachverhalt diskutieren, aber lassen wir das. > Ansonsten, es ging, wie erwähnt, um ein grafisches Desktop-System für > einen Endanwender. Auch sowas bekomme ich mit Debian zweifelsfrei hin. Ob jetzt für die endgültige Nutzung hinsichtlich der flexiblen Handhabung und Stabilität unbedingt der Zeitraum einer Konfiguration von entscheidender Bedeutung sein soll, lasse ich dahingestellt. Und ich gestehe den Wettbewerbern unter den Linux-Distributionen auch durchaus beeindruckende Entwicklungen der Hardware-Erkennungstools zu. > Bei produktiven Servern habe ich andere Kriterien. OK! >>> Wie gesagt, ich finde das nicht schlimm und mir ist eine spezialisierte >>> Distribution lieber, als 'ne Eierlegendewollmilchsau, ... >> >> Welche bezeichnest Du als 'spezialisierte Distribution' (in welcher Weise >> sollte sie nach Deiner Auffassung und worauf insbesondere spezialisiert >> sein?) und welche Distribution ist nach Deiner Auffassung als >> 'eierlegende Wollmilchsau' anzusehen? > > Es ging um Rainers Feststellung: > | Die sublime Botschaft soll sein: Debian als Distribution für Experten, > | Freaks und Server und sonst zu nichts zu gebrauchen. Wenn mir nicht > | klar wäre, dass das nur Dummheit ist, könnte man an Verschwörung > | glauben. Sorry, diesen Aspekt habe ich aus Deiner obigen Schilderung nicht entnommen. Danke für die Klarstellung! > Ja, ich würde Debian als hierauf spezialisierte Distribution ansehen. > Das Konzept 'Eierlegendewollmilchsau' funktioniert m.E. auch nicht und es > wäre die Frage, ob es anstrebenswert wäre, solche Kathetralen zu bauen > (wäre sicherlich 'ne intressante Diskussion). Derzeit halte ich es für nicht möglich einem solchen Anspruch gerecht zu werden. Persönlich habe ich aber auch nicht den Eindruck, dass die Debian-Gemeinde einen solchen Anspruch für sich erhebt. > Vielleicht wäre es dann auch sinnvoll, den nicht erfüllten Anspruch > 'Eierlegendewollmilchsau' zu sein, fallen zu lassen, zumindest solange > er nicht erfüllt ist? D'accord (sh. oben)! > Klar, es gibt auch andere Distributionen, die sowohl auf Notebooks als > auch auf SMP-Systemen eingesetzt werden. Aber auch da ist man die > Distri am aufsplitten, da das Konzept 'Eierlegendewollmilchsau' wohl > auch dort nicht funktioniert (mh, oder man sie als 'Enterprise besser > verkaufen?). Jeder soll seine eigenen Erfahrungen sammeln und sich dann entscheiden. Grüße und einen schönen Sonntag! Wilhelm -- (°> Wilhelm Wienemann <Wilhelm.Wienemann@t-online.de> -°) -°) //\ Grüße vom NiederRhein, der Region mit R(h)einKultur /\\ /\\ V_/_ _\_V _\_V
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