Re: [OT] Hurd
Warum ist Hurd hier eigentlich OT?
On Mon, Mai 07, 2001 at 03:20:34 +0200, Marko Schulz wrote:
> Trotzdem bin ich sehr froh, daß Leute wie Marcus Brinkmann gibt, die
> viel Energie darein stecken den Hurd aus den Startlöchern zu
> bekommen, so daß es mittlerweile etwa auch möglich ist, X zu
> starten.
Ja, ich habe mich auf die Debian-hurd-Liste eingetragen. Und da ist
eigentlich ganz gute Stimmung. Wie tot kommt es mir nicht vor,
ebensowenig machen die Leute den Eindruck, sie würden allein aus
ideologischen Gründen an der Sache arbeiten.
Diese Woche soll übrigens ein neuer Satz inoffizieller Debian GNU/Hurd
Installations-CDs (F2) erscheinen. Es gibt auch Ambitionen, das nächste
Release (0.3) zusammen mit Woody 'rauszubringen.
> Über die praktische Bedeutung und die Chancen vom Hurd läßt sich
> natürlich vortrefflich streiten, aber Meinung sind ja auch dazu da,
> daß sie unterschiedlich sein können, oder? ;-)
Och, ich kann mir schon vorstellen, dass Hurd bezeiten aus dem Ghetto
herauskommen wird. Es ist ja nicht so, dass es keine benutzbaren
Microkernel-BS gäbe. QNX oder (soweit ich weiß) BeOS sind ja wirklich
benutzbar. Und BeOS geht wirklich ab wie Zäpfchen. Ich kenne jedenfalls
nichts schnelleres.
Was spricht denn dagegen, wenn Entwickler aus Interesse abseits vom
Mainstream versuchen, ein unbeackertes Territorium zu erkunden? Debian
profitiert bestimmt davon, dass auf diese Weise ausgetestet wird, ob und
wie man es auf einen anderen Kernel portieren kann.
Dass Linux mit seiner monolithischen Architektur nicht deshalb so
populär (und gut) geworden ist, weil es besonders innovativen Konzepten
folgen würde, sondern weil Linus eine erfolgreiche pragmatische
Strategie gefahren hat, spricht IMHO nicht dagegen, dass man es auch mal
anders probieren kann.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich in ein paar Jahren für Debian
auszahlen wird, Hurd zu unterstützen.
Die ca. 750 Abonnenten der Debian-Hurd-Liste erwecken jedenfalls nicht
den Eindruck, das Projekt sei so gut wie tot.
Ciao,
Johannes
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