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Re: [Dbian 2.2r3] System-Administration



Christian Kurz <shorty@debian.org> writes:

> > Tools wie Webmin sind durchaus hilfreich für erfahrene Admins. Ich z.B. kann
> > durchaus die /etc Dateien von Hand bearbeiten, aber etliche davon bearbeite
> 
> Inwiefern ist ein solche Tool bietet hilfreich? Ich finde es eher
> unpraktisch, dass ich so eben nicht sehe welche Dateien genau geaendert
> werden und gerade bei Webmin, dass per Browser bedient wird, fehlt mir
> die Moeglichkeit blitzschnell mit Ctrl+A die Konsole zu wechseln, um
> eine Manpage oder die Info-Doku zu einem bestimmten Feature zu lesen.

Wäre eine vernünftige Online-Hilfe integriert, wäre das wohl kein Problem. Und
wieso kannst du nicht an eine andere Konsole? Wenn du auf einer Konsole vi
laufen hast und umschalten kannst, wieso sollte das bei lynx auf der aktuellen
Konsole nicht funktionieren? Und unter X11 kannst du sogar ein xterm direkt
neben dem Browser-Fenster aufmachen.

Aber wenn du die Hilfen nicht magst gehörst du sicher auch zu denen, die die
M4 Makros für Sendmail verschmähen und es viel toller finden, direkt in der
sendmail.cf und den Rulesets rumzuspielen, gelle.

> > ich nur selten und daher kann ich die Syntax nicht auswendig und es kostet
> > mich immer einiges an Zeit, nachzusehen.
> 
> Wobei bei den meisten Dateien genug Hinweise auf die Syntax schon
> enthalten sind, so dass man diese meist schnell erkennt. Wenn nicht
> reich ein man oder pinfo $program bzw. $datei aus um dann mit Verwendung
> der Suchfunktion blitzschnell die Doku zu finden, die man gerade
> braucht.

Ich habe ja nie behauptet, dass man Konfigdateien nicht von Hand bearbeiten
könnte. Aber wie waren doch gleich die Features von Sendmail? Wie wurde jenes
genau geschrieben? Na ja, nachgucken kostet Zeit, habe ich eine Liste von
Radiobuttons oder ähnliches, muss ich nicht nachgucken und bin einfach
schneller.

> > es ja letztlich so oder so können müsse, geht schlicht an der
> > Problematik vorbei. Es geht dabei ja nicht um können oder nicht
> > können, sondern um Effizienz und Zeitersparnis.
> 
> Wobei du bitte mal bedenken solltest, dass es vielleicht fuer dich
> effizienter ist, wenn du mit einem solchen Tool arbeitest, aber fuer
> andere dies eben nicht effizienter ist, sondern die arbeit mit $EDITOR
> deutlich effizienter ist. 

Es wird für jeden effizienter, wenn er nur eine breit genug gefächerte Palette
von Diensten zu administrieren hat, denn irgendwann ist die Grenze erreicht,
wo du nicht mehr alle Details der Konfigdateien auswändig kennst und ständig
nachlesen musst -- und hier ist ein vernünftiges zentrales Tool, dass dir
zumindest die Last des Wissens um Syntaxdetails abnimmt eine Hilfe. Genauso
wie Syntaxhighlighting eine durchaus sinnvolle Eingabehilfe ist oder man
TeX/LaTeX vorzugsweise mit einem Texteditor schreibt, der die Eingabe
entsprechend unterstützt oder man eben auf M4-Makros für Sendmail
zurückgreift, weil die gegenüber der sendmail.cf eine deutlich einfachere
Syntax aufweisen.

> Und verbergen viele Optionen und Moeglichkeiten der Software, sowie die

Dann sind sie noch nicht ausgereift genug. Webmin ist immerhin noch einiges
von einer Version 1.0 entfernt, andere Alternativen, soweit mir bekannt,
ebenso. Daraus kann man aber doch nicht schließen, dass diese Hilfsprogramme
per se schlecht sind. Gimp gab's mal auch in sehr unbrauchbaren Beta- und
Alpha-Versionen. Da hat auch keiner gejammert, Malprogramme seien Schrott,
weil mit Gimp-Alpha 0.1 könne man ja noch nicht mal dies oder jenes machen.

Ein Grund warum NT/2000 erfolgreich ist, ist eben gerade die in einigen
Bereichen leichtere Bedienung -- das irgendwelche Idioten daraus ableiten,
jetzt könne jeder unerfahrene Benutzer große Server administrieren ist doch
ein völlig anderes Problem.

Es wird immer die Chaoten geben, die sagen, ich habe meine Arbeitsweise und
Punkt. Aber von einem objektiven, arbeitsergonomischen Standpunkt aus
betrachtet, sind gute Admin-Tools Gold wert. Warum gibt es wohl auch Dinge wie
SNMP, entsprechende Software von IBM/Tivoli und dergleichen mehr? Das geht
doch alles letztlich in dieselbe Richtung. Checkpoints FW-1 mag im technischen
Detail nicht der ganz große Renner sein und hat alle Nachteile von
Closed-Source, aber es bringt die Voraussetzungen um auch effizient große
Firewall-Systeme zu managen.

Diese Diskussion erinnert mich irgendwie ein wenig an devfs. "Ist irgendwie
blöd", "ist neu", "mag ich nicht", "finde ich voll doof". Aber alternative
Antworten auf die Probleme, die devfs löst, kommen praktisch gar nicht.

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Until the next mail...,
Stefan.

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