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Re: T-DSL Angebot ist keine Standleitung (was: automatisch reconnecten)



Christian Kurz <shorty@debian.org> writes:

> So, dass wird mein letzter Comment dazu, da hier eine meinen, dass sie
> alles was kein explizites Verbot hat einfach so nutzen koennen, wie sie

Nein, das meine ich nicht. Aber einfach blind gegen andere Leute zu wettern,
aus welchen Motiven auch immer, ist genauso dumm.

> > Ich kann dir nicht ganz folgen. T-DSL ist rein physikalisch eine
> > Standleitung, es unterscheidet sich erstmal zumindest physikalisch
> > rein gar nicht von einer
> 
> Eine Analoge-Einwahl­Leitung unterscheidet sich physikalisch auch
> erstmal nicht von einer Analogen-Standleitung. 

Wovon bitte redest du?

Vielleicht mal zum technischen Hintergrund, da ich dein Vorwissen nicht kenne
(und nach obiger Bemerkung scheinst du von DSL nicht allzu viel zu wissen):

Bei Analog/ISDN-Zugang habe ich einmal meine Leitung bis zur VSt. Die ist für
mich ganz allein gelegt und deren Nutzung daher erstmal irrelevant (klar, die
Daten kosten, aber das ist ja erstmal ein anderes Thema). Dann sind wir in der
Vermittlungsstelle. Und ab hier unterscheiden sich DSL ganz wesentlich von
einem Dial-In Zugang. Denn bei Analog/ISDN wird jetzt eine dedizierte
Verbindung aufgebaut, d.h. eine eigene Kupferleitung ausschließlich für meine
Nutzung reserviert, egal ob da Daten drüber gehen oder nicht. Das ist
Resourcenverschwendung und wenn ich da bei einer Flatrate 24h online bin,
kostet das die Telekom durchaus einiges an Geld, da diese eine Leitung
blockiert ist, unabhängig vom Datenverkehr.

Bei DSL hingegen geht es ab der VSt auf ein Shared-Medium, in ein
Netzwerkkabel. Also wird ab dort jetzt nicht mehr leitungs- sondern
paketorientiert weitergearbeitet. Solange keine Daten fließen werden auch
keine (nennenswerten) Resourcen belegt.

Insofern ist dein obiger Einwand also schlichter Unsinn.

Was fallen also bei DSL für Kosten an, die gegen eine 24h Nutzung sprechen, so
dass ein Missbrauchsvorwurf wenigstens in Ansätzen gerechtfertigt ist? Na ja,
da sind ein paar Bytes in den Routern (DSL ist i.d.R. ab DSL-Modem ATM und da
brauchst ein paar Bytes Verwaltungsinformationen -- aber der Platz ist eh da,
ich greife also dabei nicht auf Resourcen zurück, die anderen dann nicht mehr
zur Verfügung stehen). Bleibt noch die IP-Adresse. Aber das ist ein
Scheinargument. Mal abgesehen davon, dass eine IP-Adresse die Telekom
finanziell so gut wie nichts kostet und es problemlose Alternativen gibt
(z.B. IPv6), ist auch dieses Argument kaum griffig.

Kurz: Man mag dazu stehen wie man will, aber effektiv verursacht man bei DSL
(*ganz* vielleicht mal von der IP abgesehen) keine nennenswerten Kosten, wenn
man 24h online bleibt (und keine Daten über die Leitung gehen).

T-InterConnect ist übrigens vor allem aufgrund der viel weiterreichenden
Services so teuer (DNS-Konfig, Router,...) und weil sich die Services an eine
Klientel wendet, der man höhere Preise zumuten kann und bei der sich das
Nutzungsprofil auch anders darstellt.


> > "DSL-Standleitung" (gibt es eh nicht, DSL ist *immer* eine
> > Standleitung). Der einzige Unterschied zu einer echten Standleitung
> > ist die dynamische IP statt einer statischen. Und das ist auch von den
> > Kosten her der einzige nennenswerte Unterschied.
> 
> Wie bitte? Du zeigst mir mal die Firma, die einen Windows oder
> Linux-Rechner ernsthaft nutzt um mehr als 50 Arbeitsplaetze per DSL ans
> Internet anzubinden? Die meisten stellen sich dafuer dedizierte Router
> hin, die dafuer besser geeignet sind.

Ich kann dir nicht ganz folgen. Für eine Firma ist die normale DSL-Flat nicht
geeignet, weil sich diese auf einen einzelnen Benutzer beschränkt. Es gibt
außerdem leider sehr viele (kleinere aber auch größere) Firmen, die über NT
ins Netz gehen. Linux ist sehr wohl für den Internet-Zugang auch größerer
Firmen geeignet, nur PCs sind dies nicht unbedingt (Stichwort
I/O-Performance). Und dedizierte Router (ein Linux-PC, der nichts anderes tut
als zu routen ist übrigens auch ein dedizierter Router) stellt man sich der
Bequemlichkeit hin, weil die einfacher zu konfigurieren sind.

Wenn du jetzt darauf hinaus willst, dass Firmen eher zu S2M-Leitung oder T1
oder T2 oder so greifen, dann magst du Recht haben, aber das ist dann eine
Frage der Geschwindigkeit.

> Woher willst du wissen, was es T-Online kostet? Kennst du die Kosten pro

Weil ich mich einigermaßen mit der Technik auskenne und zumindest grob
abschätzen kann, welche Kosten dabei anfallen. Ich kenne zwar nicht im Detail
die Installation der Telekom, aber warum bewerben die wohl zur Zeit so extrem
massiv T-DSL? Ganz simpel: Da sind die Leute, die lange online sind, eben bei
weitem nicht so teuer wie bei ISDN.

> DSL-Port der belegt ist? Weisst du genau wieviel Traffic du wohin machst
> und wieviel T-Online dafuer zahlen muss?

Der Traffic ist ein anderes Problem, von dem ich aber zumindest bisher nicht
geredet habe. Ich rede nur vom online sein ohne Traffic zu produzieren. Aber
zumindest im Groben kann ich die Traffickosten der Telekom abschätzen, da ein
guter Bekannter von mir ISP ist (sprich: im gehört die Firma), ich also
durchaus Interna kenne.

> > Wenn du es so genau und so viel besser als ich weißt, wieso klärst du
> > mich dann nicht auf, statt zu polemisieren und mit Allgemeinplätzen um
> > dich zu werfen? Ich lerne wirklich gerne etwas dazu.
> 
> Wieso nutzt du nicht einfach mal eine Suchmaschine anstatt hier Infos zu
> verlangen, die jeder bekommen kann, der einen Browser bedienen kann?

Du wirfst mir Missbrauch und dergleichen vor. Ich komme mit Sachargumenten und
versuche meinen Standpunkt zu verteidigen und wenn ich nach substantiellen
Gegenargumenten frage, hast du keine bessere Antwort als obige? Ich glaube,
unter diesen Umständen lohnt sich eine weitere Diskussion wirklich nicht.

-- 
Until the next mail...,
Stefan.

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