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Re: [Debian]:Zeitschrift: Linuxer sind Kulturverweigerer!



Jens Benecke <jens@pinguin.conetix.de> writes:

> Man hat die WAHL. Das ist der springende Punkt.

Ach komm, das ist doch unter Win nicht anders. Genauso wie bei Win der
Bequemlichkeit halber einfach nur Standardinstallationen gemacht
werden und möglichst alles aus einer Hand gekauft wird, passiert das
auch unter Linux.

Wäre Linux so weit verbreitet, hätten wir hier in Deutschland
höchstwahrscheinlich eine SuSE-Standardinstallation auf den meisten
Rechnern. Mit dem Standard Mailserver, Mailclient und so weiter.

Um es mal hart zu sagen: In den meisten Fällen hat man unter Windows
die größere Wahl. Das Problem ist nur, dass die meisten Leute diese
Freiheit nicht sinnvoll nutzen und dieses Problem ist ganz sicher
nicht betriebssystemabhängig.

Beim Mailclient gibt es sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose
gute Alternativen (Netscape Messenger, Pegasus, Eudora,...). Nur ist
halt Outlook [Express] automatisch dabei und damit ist es bequemer das
vorhandene zu nutzen.

Hier zwingt MS wirklich (ausnahmsweise :)) mal niemanden. Die Leute
sind zu bequem und denken zu kurzsichtig. Und damit hättest du exakt
dieselben Probleme unter Linux.

In einer Mail hat mir auch jemand geschrieben, dass man Linux viel
sicherer machen kann und verglich dies mit der Standardinstallation
von NT. Das ist doch auch wieder Augenwischerei. Zum einen ist die
Standardkonfiguration von Win2000 auch schon ein Stück sicherer
geworden (im Vergleich zu NT4) und zum anderen gibt es Linux Distris,
die auch nicht gerade optimal vorkonfiguriert sind (wie auch, geht
einfach nicht, dafür sind die Einsatzmöglichkeiten zu unterschiedlich
-- und das gilt für beide Systeme). Die Leute sind halt zu unerfahren
oder zu dumm oder zu bequem, um das vorhandene Standardsystem optimal
anzupassen -- läuft ja schließlich. Und dieses Problem ist wieder
nicht betriebssystemspezifisch.

Und da hilft es z.B. auch nicht, dass für Unix/Linux i.d.R. Patches
für Sicherheitsprobleme viel schneller erscheinen. Die Masse der Leute
wird dies schlicht ignorieren -- siehe auch DDoS-Attacken Anfang
diesen Jahres: Da wurden Unix-Server missbraucht. Also sind die
mitnichten automatisch so sicher, wie einige sich das erträumen.

Ein System sicher zu machen ist harte Arbeit, die zudem auch viel
Erfahrung erfordert. Und dann kann ich ein WinNT genauso sicher machen
wie ein Unix.

Das Hauptproblem bleibt damit weiterhin nicht das Betriebssystem
sondern schlicht die Mentalität der Benutzer/Entscheider, die sich um
Sicherheitsprobleme schlicht nicht kümmern.

> > > > nur noch Windows. Aber das viel tiefergehende Problem ist der Pfusch,
> > > > der im EDV-Bereich oft vorherrscht (und nicht nur dort, wenn ich mir
> > > ACK - und hier ist Microsoft schuld :-) denn wegen MS sind viele der
> > Völliger Unsinn. Mangemant- und Organisationsstrukuren haben nicht mit MS
> > zu tun. Und der Schwachsinn, der da teilweise so verbrochen wird, ist
> 
> Ich meinte das durchaus ernst. Gerade das Management sieht eine
> Hochglanz-A3-Anzeige von MS, guckt deren Aktienkurse an und informiert sich
> etwas über die letzten Geschäftsberichte - und dann wird MS-Software
> geordert. WAS die machen ist doch völlig egal, sie haben damit Erfolg.

Nein, davon rede ich doch überhaupt nicht. Ich meine die Struktur
einer Firma selbst. Dinge wie das Peter-Prinzip oder
Organisationsstrukuren wie projektorientiertes Arbeiten, wo
verschiedene Abteilungen einer Firma ihre Projekte bearbeiten und
damit teilweise als Konkurrenten auf dem Markt gegeneinander arbeiten
und das solange weiterläuft, solange beide Abteilungen Gewinn
machen. Das ist doch Irrsinnig. Und das hat weder mit EDV noch mit MS
zu tun.

Nicht, dass deine Aussage nicht stimmen würde, nur dass ich von völlig
anderen Dingen geredet habe. :)

> Oft genug Realität: Ein Mitarbeiter wird "wegbefördert", wenn er unbequem
> ist, z.B.  zu engagiert, oder irgendeine starre Hierarchie umkrempeln will.

Genau solche Dinge meine ich. Das ist doch dumm, kurzsichtig,
ineffektiv, Geldverschwendung usw. Und da wundere ich mich dann schon,
dass unsere Wirtschaft überhaupt noch funktioniert (unabhängig von
EDV-Problemen).

Und vor diesem Hintergrund sind dann die EDV-Probleme auch nicht mehr
ganz so dramatisch und ist die EDV-Branche auch kein Ausnahmefall mehr
in Bezug auf den Müll, mit dem sich viele zufrieden geben (und damit
meine ich nicht einfach nur MS, sondern u.a. auch die Qualität, die
viele kleine und mittelständische EDV-Betriebe so liefern, gerade im
Netzwerkbereich).

-- 
Until the next mail...,
Stefan.

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