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Re: [Debian]:(lang!) Brenner fuer Audio-CDs gesucht



Hi Silke,

Silke Abel wrote on Sun, Sep 24 2000:

>Ich habe einen SCSI-Scanner, nur taugt der Controller (ein kleiner
>Adaptec) wohl nicht für einen Brenner...

Wenn der Controller mit dem Scanner mitgeliefert wurde, dann ist in
der Tat zu befürchten, daß es eine Spar-Version eines normalen
Controllers ist. Ansonsten sollte man SCSI nicht unterschätzen, es
braucht wirklich nur einen "kleinen" Controller, um damit
DAT-Streamer, Scanner, CD-Rom und Brenner gleichzeitig prima versorgen
zu können.

Falls Du Dir einen "richtigen" COntroller zulegen solltest (wie gesagt
sind ca. 60,- DM), dann kannst Du den Scanner auch daran hängen,
sofern er Disconnect/Reconnect vernünftig beherrscht. Da nicht alle
Scanner das machen, kann es durchaus sinnvoll sein, den Scanner am
eigenen Controller zu belassen.

>Dann ist die Mehrausgabe für den Controller wohl auf Dauer doch
>besser.

Es ist einfach zukunftssicherer. Gerade wegen viel Audio-Bearbeitung
wirst Du (prophezeie ich mal einfach) eh ein PX-40 irgendwann haben
wollen und das gibt es nur als SCSI. ;-)

>>Gerade wenn es Dir auf Qualität ankommt, dann möchtest Du nichts
>>anderes als Plextor haben (...)

>Werde mir wohl den Plextor (PX-W124) zulegen. Das scheint ja das
>Beste zu sein, das ich im Moment haben kann für meine Zwecke.

Es kommt auf die Ansprüche an: wer hohe Ansprüche hat und wem Qualität
wichtig ist, der wird auch etwas mehr Geld ausgeben wollen. Für ein
wenig "Hausgebrauch" tut es natürlich auch ein ATAPI-Teil um die 400,-
DM. Eigentlich ist es fast schade, wenn Du gleich den Px-W124 nimmst,
weil Du dann meine Empfehlung kaum zu schätzen lernst, eben weil Dir
eine Menge Probleme erspart bleiben und Du evtl. Probleme anderer
Leute gar nicht nachvollziehen kannst, es läuft einfach alles völlig
selbstverständlich.

Als Aufsteiger von anderen Geräten her wärst Du fast glücklicher ;-)

Ich kann es gar nicht oft genug betonen: Audio ist die absolute
Königsklasse, sowohl für Brenner als auch für CD-Roms. Alle CD-Roms
erreichen die angegebenen Geschwindigkeiten (im Außenbereich der CD),
aber das gilt immer nur für Daten. Die Spreu scheidet sich bei DAE vom
Weizen. Fehlerfreie DAE ist unglaublich schwer, Audio-CD hat

1. keine C3 Ebene (weniger Fehlerkorrektur)
2. kein Filesystem
3. keine direkt adressierbaren Blöcke

Besonders wegen Punkt 3 gibt es Probleme. Ohne zu weit abschweifen zu
wollen: im Gegensatz zum Audio-Player spielt das CD-Rom die CD *nicht*
kontinuierlich ab, sondern muß wegen Interrupts etc. immer neu
synchronisieren. Da Blöcke aber *nicht* adressierbar sind, kann das
CD-Rom jetzt nicht wissen, ob der Aufsetzpunkt okay war oder nicht,
d.h. Blöcke werden entweder doppelt gelesen oder übersprungen. Da ein
Block nur 1/75 Sekunde lang ist, fallen solche Fehler kaum auf,
scheinbar liest das CD-Rom fehlerfrei (man hört jedenfalls nichts),
aber auf guter Anlage bzw. mit gutem Gehör tun sich Unterschiede auf,
es "stimmt" einfach irgendetwas nicht.

Ein perfekt DAE fähiges CD-Rom muß daher extrem gut gefertigt sein,
d.h. muß super-gut wieder da aufsetzen, wo es abgebrochen hat *und*
die Firmware muß von hoher Qualität sein, sprich zig Blöcke intern
gecached haben. Die neu ausgelesenen werden mit dem Cache verglichen
und *so* kann das CD-Rom feststellen, wo genau aufgesetzt werden muß
bzw. die Offset-Korrektur machen.

So etwas läßt sich nicht werbewirksam vermarkten, daher machen es die
meisten nicht (wäre zu teuer) und daher gibt es eigentlich nur zwei
CD-Roms, die wirklich vernünftig bezüglich DAE arbeiten. Teac
(langsam) und Plextor (schnell). Du hast es bei Deinem CD-Rom ja
selbst gemerkt: Daten kein Problem, aber Audio schon.

>>Ich könnte noch ganze Romane bezüglich Rohlingen schreiben, aber ich
>>glaub es reicht erstmal ;-)

>Ja. Danke. Solltest du mal einen Roman schreiben, dann lass es mich
>wissen :-)

Nur eine Kleinigkeit: vergiß die alte Mär, daß Audio möglichst langsam
gebrannt werden soll, gerade bei z.B. Kodak Ultima Gold und anderen
Rohlingen mit Dye Phtalocyanin erreicht man das genaue Gegenteil.
Dieser Dye ist (als einziger) Short Type Strategy, d.h. mit möglichst
kurzen (aber heftigen) Laserimpulsen wird optimale Brennqualität
erreicht. Genau diesen Zustand hat man beim *schnellen* Brennen, da
z.Zt. noch kein Brenner aufgrund technischer Details in der Lage ist,
das Long oder Short Type auszuwerten, bzw. anzuwenden.

>Ich denke, dass es mehr Leuten als nur mir nützt (ich hatte ja schon
>einen Abnehmer, der deine Mail unbedingt haben wollte...).

Bezüglich CD-Recording, bzw. dem Know-How dazu kann ich trotz einigen
Rauschens NG de.comp.hardware.laufwerke.brenner empfehlen, da
liest/schreibt auch Jörg Schilling (cdrecord, mkisofs, etc.) mit,
welcher deutlich mehr zum Thema beitragen kann als ich.

Ach ja: auch wenn einige Dinge jetzt (bzw. aus meiner vorigen Mail)
noch unklar sind, es dürfte sich lohnen, meine Beiträge erstmal zu
archivieren und später nochmals durchzulesen, wenn mehr eigene
Brennerfahrungen da sind. (Soll keine Arroganz von mir sein, ist eher
Erfahrungssache, weil es bei mir genauso war).

FFPX   Frederick

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What do you call a fag with a big dick? A pain in the ass.

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