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[Debian]:Re: Fax-Empfang mit ISDN-Karte möglich ?



Henrik Hempelmann <hh@actis.de> wrote:

>> Faxen ueber passive Karten ist bei weitem nicht so trivial zu
>> implementieren, wie Du glaubst. Du benoetigst fuer solche Sachen
>> Echtzeitfaehigkeit des OS. Dies ist bei Linux in dem Masze nicht
>> (oder noch nicht) gegeben. Vielleicht taugt RT-Linux dazu, da gibts
>> aber meines Wissens auch noch keine Treiber fuer.

> Ist Windows echtzeitfaehig?

Keine Ahnung, aber bei Windows kann ein User-Prozeß deutlich leichter
Systemresourcen blockieren als das unter Linux möglich ist. Notfalls
hält man halt alles bis auf das Softfax an.

> Softwarefax geht mit jedem normalen *nix - im Normalbetrieb.

Ähm, die Zeitform "geht" läßt darauf schließen, daß es
Softfax-Implementationen für kommerzielle Unixe gibt. Könntest Du da
vielleicht mal ein paar Quellen nennen? Oder redest Du da von
theoretischen Möglichkeiten?

>> Wir werden wohl noch ein Stueck warten muessen. Dran gearbeitet
>> wird wohl schon. Aber wenn Du eine genial einfache Loesung parat
>> hast, dann zeig sie uns ;).

> Die geniale, einfache Loesung scheitert schon am nicht vorhandenen
> Programmier- interface vom ISDN4Linux :-(

Nur aus Interesse: Was fehlt denn da? Ich dachte, isdn4linux wäre
halbwegs gut gekapselt und brauchbar, habe mir das aber nie konkret
angesehen...

> Ausserdem habe ich nie behauptet, das ein SoftwareFax trivial waere.

Du hast in Deinem vorhergehenden Posting zumindest bei mir den
Eindruck erweckt, daß z.B. Du das ganz einfach implementieren
könntest, wenn Du nur wolltest.

> Aber die Probleme liegen nicht in der mangelnden Echtzeitfaehigkeit
> vom Betriebssystem, sondern allein in der Signalverarbeitung,
> speziell dem Demodulator.

Ich denke, die Probleme liegen beim fehlenden Programmierinterface von 
i4l?

Ich habe zu dem Thema mal einen informativen Artikel in d.a.c.i4l
gelesen, der vielleicht mit etwas mehr Fakten aufwartet als Deine
Mails:

--------------------------- schnipp ---------------------------
From: <becka@rz.uni-duesseldorf.de>
Newsgroups: de.alt.comm.isdn4linux
Subject: Re: kann man ECHT NICHT FAXEN mit isdn unter linux???
Date: 28 Apr 1999 13:56:54 GMT
Message-ID: <7g7436$f0t@selena.rz.uni-duesseldorf.de>
[...]
: Wo steht denn so etwas bzw. wer sagt denn so etwas?

So klingt's leider bei vielen. Und ich darf das sagen, ich spiel naemlich
bei der Softfax-Geschichte mit. Auch wenn ich im Moment wenig dazu komme 
(jaja, ich schaem' mich ja schon), weil noch ein paar andere Projekte
druecken.

: Ich habe bisher nur Postings gesehen, in denen bedauert wird, dass
: Linux in diesem Bereich anderen OSs unterlegen zu sein scheint (nicht
: prinzipiell sondern praktisch). 

Davon klangen so einige aber nach "das muss aber, ist doch kein Problem".

Das eigentliche Problem ist, dass diejenigen, die jammern, dann nicht hingehen
und was tun.

Man muss nicht immer der Mega-Moster-Super-Programmierer sein, um was zu tun.

Es gibt viele Aufgaben bei solchen Projekten, die auch von "ganz normalen
Usern" uebernommen werden koennten. z.B. den Status zu verfolgen und
Fragen in den Newsgroups etc. entsprechend zu beantworten.

Genau das versuch' ich jetzt 'mal, wenn ich schon nicht zum dran programmieren
komme:

1. Faxen mit passiven ISDN-Karten ist z.Zt. noch nicht moeglich.

2. Es wird daran gearbeitet.

3. Es ist schwierig, weil:
 a) Man braucht massives Wissen ueber Signalverarbeitung (DFT, FFT, SNR,
    Filterberechnung, etc. pp.)
 b) An die Spezifikationen ist nicht immer leicht ranzukommen. ITU will da
    ganz gut Kohle fuer haben.
 c) Man hat "soft realtime" Anforderungen, sprich man _muss_ Rechenzeit
    bekommen wann immer man sie braucht. Und wenn der Rest stillsteht. 
 d) Faxen ist ganz schoen kompliziert, weil es tausend Moeglichkeiten gibt,
    wie man letztlich die Daten von A nach B kriegt. Das liegt an der
    kolossalen backward-compatibility.
 e) Speccs sind eine Sache - die reale Welt etwas ganz anderes
 
4. Die Loesungen fuer diese Probleme sind:
 a) Wir haben eine Arbeitsgruppe mit 4 Leuten, die da bewandert sind.
 b) *zensiert*
 c) Mit Hilfe der Realtime-Scheduler muesste das gehen. Erfordert aber
    "extra care" damit das ganze nicht bei einer Fehlfunktion den Rechner
    haengt.
 d) Es braucht seine Zeit.
 e) Wenn es soweit ist, werden wir einige Tester brauchen.
 
5. Auch wenn es das 'mal gibt, kann es noch rechtliche Probleme geben, weil
die Implementation wohl kaum zertifiziert werden wird (oder will das jemand
finanzieren ?).

6. Aktueller Stand: Die Module fuer die "Aushandlungssequenz" stehen
im wesentlichen. AFAIK auch einige Dekodermodule. Das ganze muss
zusammengepappt werden, damit man auch was damit anfangen kann. 
Ich werd' mir das aber erstmal nochmal genau anschauen, bevor ich hier
Fehlinformationen verbreite.

7. Sobald wir was haben, das was sinnvolles macht, und nicht nur in einem
Laborumfeld was von sich gibt, werden wir Betas releasen.
[...]
--------------------------- schnipp ---------------------------

Anscheinend ist die Echtzeit wohl doch ein nicht zu vernachlässigendes 
Problem (3c), das zwar vermutlich lösbar ist (4c), aber halt nicht
problemlos, weil Fehler das System zum Absturz bringen könnten (4c).

Tschoeeee

        Roland

-- 
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