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Re: [Debian]: Linx Wunschzettel. (war: Re: Kernel "backen", Linux im Betrieb?)



On Sun, Apr 05, 1998 at 10:17:48PM +0200, Norbert Gruen wrote:
> Aber unter Linux gibt es auch die eine oder andere Ungereimtheit, die
> gepflegten Aerger bereiten kann.

Dann bin ich ja mal gespannt...

> 
> Linux soll beileibe nicht Just Another Windoze werden, aber in Sachen
> Dokumentation ist einiges verbesserungswuerdig.
> 
> Die Windoofs-Hilfe ist zu simpel, immerhin hat sie sich in einigen
> Bereichen soweit gemausert, dasz sie hier und da ein Knoepfchen in den
> Text streut, das das passende Programm anwirft.
> 
> Unter Linux wird man mit technischer Information erschlagen und es
> dauert oft reichlich lange, bis man das notwendige herausgeklaubt hat.
> 
> Dabei ist mir schon mehrfach aufgefallen, dasz Software und
> Dokumentation nicht immer miteinander uebereinstimmen. Auf meiner
> S.u.S.E. 4.3 ist in pppd.8 ipx-protocol zwar schoen beschrieben, der
> pppd sagt aber "Kenn' ich nit!"

Ich moechte ja jetzt nicht sagen:ist ja eine SuSe, aber:
Ich habe auch festgestellt, das bei SuSe (bei den alten auf jeden Fall)
a.) viele Man-Pages fehlen oder b.) einige einfach falsch sind.


Wenn du sowas bei Debian feststellst, schrieb bitte den Maintainer an
oder schreibe bitte einen Bug-Report. Nur so kann man diese Luecken 
schliessen.
Bei Debian ist mir dieser Punkt (ist hatte vorher eine SuSe) sofort 
positive ins Auge gefallen.

> 
> Was die Nuetzlichkeit der ueblichen Standardantwort "RTFM!" kraeftig
> einschraenkt.
> 
> "YMMV" ist auch nur bedingt hilfreich. Eigentlich ein Eingestaendnis der
> Hilflosigkeit.
> 
> Immerhin findet man bei S.u.S.E. jede Menge Einwaehlskripte, notfalls
> auch mit Windoze zu saugen. Im Gegensatz zu dip -v tappt man bei pppd
> und chat kraeftig im Dunkeln, -v und -V lassen einen keinesfalls beim
> Verbindungsaufbau zusehen und in /etc/ppp/connect-errors findet sich
> auch nicht allzuviel.
> 
> Aber allgemein bedarf es eines Navigators, der einen zuegig zur
> relevanten Information durchbugsiert. Der Experte von Lotus WordPro ist
> brauchbar.

als bei ppp hatte ich zuhause keine Probleme. Da brauchte ich keine
Docu. Bei Debian einfach Telefon, username und Passwort eingetragen und 
alles war gut.
Eine Datenbank hat Debian wohl (noch) nicht.

> 
> Des weiteren ist die Doku nach Schnellstart/das Noetigste, Feintuning
> und Absolut Abgewixt aufzugliedern. Zweckmaeszigerweise von einer
> texinfo-Quelle, aus der dann die info-, html- und man-Quellen erzeugt
> werden.
> 
> Bei mir stapeln sich Buecher fuer ueber 1000,- Mark, die erklaeren zwar
> ganz nett das Gesamtkonzept, aber fuer ein konkretes Problem sind sie zu
> allgemein. Und ich koennte bestimmt noch einen weiteren Tausender
> hinlegen und haette nur einen Bruchteil des UN*X Universums angekratzt.
> Die Konkurrenz heiszt Windows, die Maszstaebe fuer den Aufwand bis zur
> Produktionsreife werden dort gesetzt.

Also das mit den 1000 DM liegt aber wohl an den Buechern und an der Fuelle
von Moeglichkeiten von Unix.
Es gibt Buecher, die fuer 50 DM sehr viel helfen (fuer den Hausgebrauch).
Wenn du den Vergleich mit Windows0.95 nimmst:
schau dir mal die Kosten fuer die ganzen Schulungen an, ab 1500 pro Tag
sind sie dabei...
In den Buechern (so ab 9.90) steht oft auch nicht viel drin. Richtige
Interna (die wohl in deinen Unix-Buechern stehen) findest du so schnell nicht.
(Wenn du wiedersprechen moechtest: erklaer mir bitte mal das Format von
Winword, oder auch eine gute Beschreibung aller sys und ini Dateien fuer
Windows... (oder auch eine Quellenangabe))

> Ist ja schoen, dasz wir fuer jedes Problem die beruechtigte bazillion
> Programme haben.
> 
> Debian bietet schon eine gewisse Verwaltung des Chaos an.
> 
> Hauptsaechlich handelt es sich um news und email.
> 
> Eine gemeinsame Datenbasis fuer dieses Tohuwabohu waere dringend noetig,
> so dasz die diversen Programme lediglich als Benutzerinterface dienen,
> die Listen der active files, abonnierten newsgroups und gelesenen
> Artikel laufen synchron, egal, mit welchem Programm man gerade dran ist.

da gebe ich dir recht. Das alle Newsprogramme die gleichen News-Files 
benutzen, sollte man machen (das gleiche fuer die anderen Progamme).
Vielleicht bei Debian 2.1 oder 2.2. Werde ich wohl mal bei debian vorschlagen.

> Knackt mal die Login-Prozedur von news.supernews.com. Mit Netscape kommt
> man rein, knews kann die active file nicht lesen. E-mails an beide
> blieben unbeantwortet. Supernews hat auch die banned newsgroups, an die
> viele ISPs einen nicht ranlassen. Vor allem koennte ein news daemon sich
> dort die header holen, filtern und nur das holen, was den filter
> ueberlebt, z.B. "asa|ASA" in der alt.sex.asphyx als relevant zu
> betrachten und "bag" als interessant nach vorne zu sortieren. DejaNews
> archiviert keine Bildchen. Fuer Windoofs gibts da Saftware wie Sand am
> Meer, allerdings laeuft die selten auf NT Server im unbeaufsichtigten
> Modus.
> 
> Das Backspace/Delete Problem wird gerade hier durchgehechelt.

wir aber wohl nur eine Frage der Zeit sein ... (sorry)

> 
> Dazu ist zu bemerken, dasz die MF-II laengst zum Standard geworden ist.
> Sowohl Apple als auch Sun haben sie zum Kern ihrer Keyboards gemacht.
> Eine Rainbow-Tastatur duerfte schon Seltenheitswert haben, obwohl sie an
> den spaeten Nachfolgern des VT100 Standard war. Das VT100-Keyboard ist
> ausgestorben.
> 
> Eine Aufteilung der Keymaps in sprachspezifische Kerntastatur und
> herstellerspezifische Zusatztastatur ist dennoch sinvoll. Dann muessen
> nur n + m Kombinationen verwaltet werden statt dem kartesischen Produkt
> n x m, was schnell in unhandliche Groeszenordnungen anwaechst.
> 
> Vor allem das xterm musz kraeftig ueberarbeitet werden. Die numerische
> Belegung musz zuverlaessig zur Verfuegung stehen, heute sitzt keiner
> mehr am VT100 und arbeitet mit dem DEC EDT und dessen Tastaturoverlay.
> Windoofs hat da doch fuer Bereinigung gesorgt, wenn uns der Preis auch
> nicht gefaellt.

( bei Windows ist fuer mich der Preis das kleineste Problem.)

> 
> Auch die diversen Voreinstellungen wie .profile und .Xdefaults und wie
> sie alle heiszen, sollten konsolidiert werden. Ziel ist eine Hierarchie
> System->Gruppe->Benutzer. Dabei sollten auf den hoeheren Ebenen gemachte
> Einstellungen auch vor dem Ueberschreiben auf unteren Ebenen selektiv
> geschuetzt werden koennen. Die shells kennen readonly, aber X ressources
> .emacs und andere .<app>rc wie .fvwmrc sind da unterbelichtet. Beim fvwm
> klaffen Doku und Programmverhalten auch kraeftig auseinander.

warum sollte ein User keine X ressources aendern koennen?

> Allgemein fehlen "intelligente" Einstellwerkzeuge, die Automatik und
> manuelles Editieren miteinander versoehnen. Fuer die diversen
> Einstellmoeglichkeiten sollten die Einstellwerkzeuge auf eine
> Wissensbasis zurueckgreifen koennen, fuer die dasselbe in verschaerftem
> Masze gilt wie fuer die Doku, sie sollte mit dem Programm
> uebereinstimmen. Die termcap und die printcap sind bekanntlich schon da,
> es fehlt eine appcap, syscap, hardcap, softcap, bincap, commcap, netcap,
> protcap usw. 

Da sehe ich jetzt nicht so das Problem. Was moechtest du genau?

> Um das leidige Doku-Problem zu entschaerfen, sei auf das Werk von Don
> Knuth hingewiesen. Vor allem seine praktische Realisation von Software:
> TeX. Er brauchte ein Satzsystem fuer seine "The Art of Computer
> Programming". Programmierwerkzeuge waren damals lachhaft im heutigen
> Sinne. Also bastelte er sich sein Web-System zusammen. Das hat mit WWW
> absolut nix zu tun, sondern ist ein Werkzeug zum "Literarischen
> Programmieren". Doku und Code existieren gemeinsam in einer Datei und
> mit Tangle und Weave werden die jeweiligen Teile fuer die Fertigstellung
> extrahiert. Man stelle sich vor: MS-Office und Visual C++ und Visual
> Basic koennten so integriert zusammenarbeiten. Auch in anderen Teilen
> seines TeX-Systems ist generoese Zukunftssicherheit eingebaut. Im
> dvi-Format ist Platz fuer 8-, 16-, 24- und 32-bit Zeichensaetze. In
> Redmond denkt man anders, dank unausgereifter Gesetzgebung im
> Computerbereich. TeX gilt zu recht als kugelfest, es gibt immer eine
> saubere Fehlermeldung, es laeszt sich nicht von zufaelligen Eingaben
> verwirren, die recht zuverlaessig traditionelle UN*X Software kentern
> lassen. der GNU-Kram ist wesentlich besser, aber TeX ist unerreicht.
> 
> Klauen wir bei Billy die Moeglichkeit zur schnellen Erreichung eines
> produktionsfaehigen systems vor Ort, Don Knuth wuerde vor Freude
> platzen, wenn die Metaergebnisse seines TeX, wie Code- und
> Dokumentationsqualitaet ins FSF/GNU/Linux/Debian/SEUL-Projekt
> einflieszen wuerden.

ich denke man hat heute in ein paar Stunden (<5h) schon ein
produktionsfaehiges system. (und schneller bekommst du es mit Windows auch 
nicht)


Oder?


Gruss
Grisu
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