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[Debian]: Re: Kernel "backen", Linux im Betrieb?



Hallo Allerseits!

Gerhard schrieb:
>Sicher ist das Untestuetzen vieler Hardwarekomponenten eine
>Grundvoraussetzung um Leute dazu zu bewegen Linux zu verwenden,
>allerdings ist man schon eine ganze Weile mit der Konfiguration und
>dem Lesen der Hilfetexte beschaeftigt.
>Das koennte abschrecken....
tut es!!!!
>Ich wuerde da an sowas wie eine automatische Hardwareerkennung
>denken.

Da muß ich mich anschließen.
Ich selbst, privat, bin halt mal der forschende Typ (=Trottel, der nie mit
dem zufrieden ist was er kann und hat), daher bin ich wohl auch bei Debian /
Linux gelandet. Für Bastler, Programmierer und naturwissenschaftliche
Anwendung ist esIMHO *das* Betriebssystem.Die Installation auf meinem
Rechner haut noch gar nicht so hin, wie sie soll. Meine Frustrationstoreranz
ist an der
Grenze,aber es wird schon werden.

Offiziell, als Fachkraft für Arbeitssicherheit, muß ich die an
Bildschirmarbeitsplätzen verwandte Software jedoch nach anderen Kriterien
beurteilen. Da muß ich mich an Gesetze und Normen halten. Ein Arbeitnehmer
muß seine Kiste (=Schnittstelle Mensch-Maschine) halt möglichst einfach
bedienen können und auch Alltagsprobleme lösen können. Die Softwareergonomie
beginnt da beim Betriebssystem und bei der Installation.

Nach DIN 66 234 Teil 8 soll eine ergonomisch gestaltete Software folgende
Mindestbedingungen erfüllen:
aufgabenangemessen, selbstbeschreibungsfähig, steuerbar, erwartungskonform,
fehlerrobust

Aufgabenangemessenheit
bedeutet, daß die Software der auszuführenden Tätigkeit angepaßt ist und den
Nutzer bei der Arbeitsaufgabe wirksam unterstützt. Beispiele: Wenn die
Bildschirmseite für die gesamte Information nicht ausreicht, kann der Nutzer
sie wahlweise verschieben oder umblättern. Neudefinition der Funktionstasten
ist möglich. Eingabe identischer Daten grundsätzlich nur einmal.

Selbstbeschreibungsfähigkeit
Der Nutzer erhält auf Verlangen Informationen über Einsatzzweck und
Funktionsumfang der Software. Dialogschritte werden durch abrufbare
Informationen bzw. Rückmeldungen verständlich erklärt. Beispiele:
Erläuterungen erfolgen grundsätzlich in deutscher Sprache und ohne
branchenfremde Kürzel. Hilfetexte werden mehrstufig angeboten, der Benutzer
kann die passende Ebene vorwählen und ggf. ändern:1. Stufe stichwortartig 2.
Stufe ausführlich 3. Stufe feldweise.

Steuerbarkeit
Die Software ist so gestaltet, daß der Nutzer den Dialogablauf steuern kann.
Beispiele: Dialog ist jederzeit unterbrechbar. Rücknahme des letzten
Dialogschrittes ist möglich, sofern keine organisatorischen Gründe dagegen
sprechen. Benutzer kann mehrere Dialogschritte zu einem zusammenfassen
(eigene Makros). Die letzten Löschungen sind umkehrbar (Papierkorbfunktion).

Erwartungskonformität
Die eingesetzte Software entspricht unter Berücksichtigung der Kenntnisse
des Nutzers der Arbeitsaufgabe. Beispiele: Alle Programmodule besitzen die
gleiche Oberfläche mit konsistenten Befehlen (innere Konsistenz). Die
Tastaturbelegung ist einheitlich. In Kurzform eingegebene Daten werden in
Klartext rückgemeldet. WYSIWYG - What you see is what you get" - Was auf dem
Bildschirm zu sehen ist, wird auch so ausgedruckt.

Fehlerrobustheit
Die verwendete Software ist so gestaltet, daß das erwartete Arbeitsergebnis
bei erkennbarer fehlerhafter Eingabe mit minimalem Korrekturaufwand erreicht
wird. Beispiele: Fehlerhafte Eingaben des Benutzers dürfen nicht zu
undefinierten Systemzuständen führen. Erkannte Fehler werden angezeigt; der
Grund der Fehlermeldung mitgeteilt. Bei erkannten Fehlern werden die
Möglichkeiten der Behebung angezeigt, jedoch bei Bedarf unterdrückt.

Nein, ich bin *kein* Anhänger von Bill & Collaborateuren.
Diese Forderungen bei LINUX sind hinsichtlich Stabilität und
Netzwerktauglichkeit
sicher mehr als gegeben.
Ich will nur, daß ich LINUX auch bei Betrieben empfehlen/ einführen kann.
Dort kann man ggf auch Geld oder Jobs für LINUXer auftreiben.

Tut leid, daß das so ein Megamonolog geworden ist, aber es mußte mal raus,
gefühlsmäßig ist das Gesagte ja eh jedem klar, ich hoffe es kann als
Checkliste
herhalten.
Im Sinne freier Verbreitung,
                                                     Andreas
Andreas Hengstberger
hengstbg@ccc.at
St. Pölten, Österreich





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