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Re: [Debian]: Problem mit PPP



### Deutsche Debian-User-Mailingliste ###

On Aug 14, Dieter Rohlfing wrote:
> 
> ### Deutsche Debian-User-Mailingliste ###
> 
> Marcus Brinkmann wrote:
> > Zitat von  Theodore Ts'o <tytso@mit.edu>
> 
> Ich nehme zur Kenntnis, daß der aktuelle Stand der Kernel-Entwicklung
> die /dev/cua* Devices verworfen hat, und bitte zu entschuldigen, daß ich
> als Nicht-Kernel-Entwickler nicht ganz auf dem laufenden bin.

Tut mir leid, wenn meine Mail etwas forsch angekommen ist, :-(, war keine
Absicht. Du hast mit Sicherheit mehr Ahnung vom Thema als ich, nur war ich
halt besser über die Entscheidungen auf debian-devel informiert. Wenn Du
davon überzeugt bist, daß es eine andere, bessere Lösung als die momentane
gibt, dann kannst Du eine Diskussion auf debian-devel@lists.debian.org
anregen - Debian ist ein offenes System.

Falls Du dort keinen Erfolg hast, weil die Mehrheit es anders will, dann
kannst Du es immer noch für Dich anders handhaben. Man kann mit MAKEDEV über
eine Option auch die /dev/cua?? erzeugen, sie werden nur nicht mehr
standardmäßig generiert.

Andererseits ist es für User, die nicht wissen, was Locking überhaupt ist,
vielleicht besser, bei der Standardkonfiguration zu bleiben. Die ist dann
wohl auch von vornherein besser von den Debianpaketen als Standard
unterstützt, und es sind weniger eigene Anpassungen nötig.

> Tatsache ist und bleibt, daß es bei den seriellen Schnittstellen - wie
> auch bei anderen Resourcen - zu einem konkurrierenden Zugriff und damit
> zu einem Konflikt kommen kann.
> 
> Vor der Existenz von /dev/cua* war es eine freiwillige Übung der
> jeweiligen Anwendungsprogramme, entsprechende Lock-Files zu generieren
> bzw. zu respektieren. Das war jedoch nicht immer gegeben.
> 
> Die Definition von /dev/cua* war der Versuch, den konkurrierenden
> Zugriff auf Betriebssystem-Ebene in den Griff zu bekommen. Ein Ansatz,
> der bei Datenbank-Systemen die Regel ist. Die gleiche Philosophie liegt
> ja auch beim Pre-emptiven Multi-Tasking zugrunde und wenn das
> Betriebssystem den Anwendungsprogrammen keinen direkten Zugriff auf die
> Hardware erlaubt. Aus meiner Sicht war /dev/cua* ein Schritt in die
> richtige Richtung.
> 
> Daß die derzeitige Lock-Implementierung von /dev/cua* und /dev/ttyS*
> nicht in allen Punkten befriedigt, ist ein ganz anderes Problem, und
> könnte durchaus - in Analogie von Lock-Strategien bei anderen Systemen -
> verbessert werden.

Soweit ich verstanden habe (ohne wirkliche Ahnung davon zu haben), ist das
mit den Lockfiles unter Linux sowieso eine haarige Sache. Da muß glaub ich
wirklich mal was getan werden (über eine Bibliothek oder so). Das macht bis
jetzt noch jedes Programm anders ?

> Wenn POSIX Lock-Files empfiehlt, dann ist das in meinen Augen ein
> Rückschritt, da Zugriffskonflikte nun von der Kooperation der
> verschiedenen Anwendungsprogramme abhängen, letztendlich also nicht mit
> Sicherheit in den Griff zu bekommen sind.
> 
> Der Ratschlag, /dev/cua* zu löschen ist zwar POSIX-konform, aber aus
> technischer Sicht schlecht. Die POSIX-Konformität sagt nichts über die
> technische Qualität einer Lösung aus, es ist lediglich eine Vereinbarung
> meherer Parteien. Mehrheit schützt nicht vor Irrtum, es macht ihn aber
> erträglich. <g>

Über die technische Überlegenheit der einzelnen Strategien weiß ich nichts.
Ich weiß nur, was auf debian-devel beschlossen wurde. Danach sollte es
möglich sein, Debian ohne /dev/cuaXX zu betreiben. Falls dies für ein Debian
Paket nicht zutrifft, ist ein Bugreport fällig. Falls dies für ein
nicht-Debian-Programm nicht zutrifft, muß man sich halt die /dev/cuaXX
mit MAKEDEV erzeugen.

> > Christian Leutloff (hallo Christian!) hatte vollkommen recht.
> 
> Das ist eine Frage der Prämissen.

Meine Prämisse war die Einigung auf Debian-devel, für ein Standard Debian
System die /dev/cuaXX nicht zu benutzen. Jeder darf es natürlich gerne anders
machen.

Nochmals 'tschuldigung für Tonfall,
und einen schönen Tag

Marcus

-- 
"Rhubarb is no Egyptian god."
Marcus Brinkmann
Marcus.Brinkmann@rz.ruhr-uni-bochum.de
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Marcus.Brinkmann/
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