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Re: Der Einfall der DebConf



* Thomas Schmidt <wert@vienna.at> [120730 23:04]:
> Problem perfekt erkannt. Es hat also, um den Gedanken weiterzuspinnen,
> keinen Sinn, wenn jemand die Übersetzung korrekturliest, der nicht auch
> das Programm sehr gut kennt und damit ständig arbeitet.

Ich würde nicht, sagen, dass es sonst keinen Sinn macht. Aber extrem
hilfreich ist es natürlich schon, zu wissen, worüber man gerade redet.
Wobei man beim Korrekturlesen ja sowohl falsche Bedeutungen als auch
falsche Sprache bemerken kann und für letzeres nur Deutsch können muss.

In einer idealen Welt(TM) hätte man immer mehrere Korrekturleser:
- Jemand der auch gut Englisch kann und weiß worum es geht, so dass
  er überprüfen kann, ob die Bedeutung erhalten wird.
- Jemand der gut Deutsch und idealerweise kein Englisch kann und die
  Übersetzungen darauf überprüft, ob sie überhaupt verständlich sind.
- Jemand der sich mit Programm gut auskennt und Deutsch kann und
  überprüft, ob das Ergebnis richtig ist.

Wobei Deutsch und English jeweils zur größeren Kompliziertheit immer
die entsprechenden fachspezifischen Teile einschließt. (Das Englische
ist ja ganz groß darin, Worten neue Bedeutungen zu geben, wohingegen
das Deutsche lieber durch Fremdworte wortschatzt, die man teilweise
in der Ursprungssprache gar nicht in dieser Bedeutung kennt).

Da man nicht soviele Resourcen hat (insbesondere an die Leute, die
kein Englisch können, heranzukommen, dürfte fast unmöglich sein,
was ich immer dann sehr bedauere, wenn mal wieder Fachbegriffe
'übersetzt' wurden, so dass man das Ergebnis ohne Englischkenntnisse
gar nicht mehr verstehen kann, weil da nur noch sinnlose deutsche
Wörter herumstehen), muss man halt mit dem Vorlieb nehmen, was da ist.
Einfach aufzugeben und absichtlich Kauderwelsch zu fabrizieren hilft
jedoch keinem...

> Und das ist erheblich
> aufwendiger als nach Schema F einfach Satz für Satz zu übersetzen.

Ich habe den Eindruck, dass viele Übersetzungen deutlich wörtlicher
als möglich und deutlich weniger frei als nötig sind. Man fragt sich
manchmal, warum überhaupt die Mühe machen, Sachen von Menschen
übersetzen zu lassen? Wenn es eh nicht auf die Bedeutung ankommt sondern
nur darum scheinbar deutsche Sätze angezeigt zu bekommen, kann man auch
gleich alles durch Babelfish/Google Translate/Wie immer das gerade heißt
jagen...

        Bernhard R. Link


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