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Re: Deutsche Anführungszeichen (in coreutils)



Gerfried Fuchs wrote:
 Nein, kein Grund, mir eine Mail abseits der Liste zu schicken. Bitte
gehe davon aus, dass die Leute die Listen lesen, auf die sie schreiben,
auf den Debian-Listen steht das sogar extra im codeofconduct zu den
Listen :)

Habe ich doch auch:

http://lists.debian.org/debian-l10n-german/2004/debian-l10n-german-200401/msg00028.html

Diese Einigung entstand allerdings, als „ und “ überhaupt noch keine
Optionenen waren, da Fonts mit diesen Zeichen üblicherweise nicht auf
Unix-Systemen vorhanden waren. Das ist jetzt anders.


 Dann sollte man das erneut diskutieren, und nicht einfach, weil einem
grad fad ist, sich über die getroffenen Entscheidungen hinwegsetzen.
IMHO. Bloss, weil man ein Zeichen verwenden _kann_, heisst das nicht,
dass man es verwenden _muss_.

Nein. Man sollte aber, wenn möglich, an den richtigen Stellen die
richtigen Zeichen verwenden. In meinem Namen kommt ein Umlaut vor,
und *natürlich* möchte ich den Umlaut immer schreiben, wenn ich
kann (und nicht bloß, weil ich es kann, sondern weil es *richtig*
ist, ihn zu verwenden - ich heiße schließlich "v. Löwis" und
nicht "v. Loewis").

Auch wenn es gelingt, einen einzelnen Übersetzer zu disziplinieren,
wird das mit der Zeit immer schwerer werden, da die Argumente für
die Vermeidung dieser Zeichen immer weniger rational werden.


 Es geht nicht direkt um die Vermeidung der Zeichen, sondern um eine
_Konsistenz_ in der Übersetzung.

Ich glaube, Du überschätzt die Bedeutung von Konsistenz im Allgemeinen
und von Typographie im Rahmen der Konsistenz im Besonderen. Leute
regen sich (zu Recht) auf, wenn "thread" mal mit "Thread" und mal
mit "Faden" übersetzt wird. Sie regen sich nicht (*) auf, wenn nach dem
Punkt mal ein Leerzeichen und mal zwei kommen.

(*) zumindest nicht zu Recht


Für diese wurde »« gewählt. Man kann
die Diskussion gerne erneut führen, die dazu führte; jemand, der
allerdings die deutschen Anführungszeichen verwendet, arbeitet damit
aber (zumindest nach dem Hinweis) bewust gegen eine konsistente
Übersetzung.

Das ist richtig. M.E. ist das allerdings akzeptabel.

 Um nochmal auf UTF8 per se hinzukommen: Die deutschen Webseiten
verwenden durchwegs auch »«, obwohl es dort _nochweniger_ Gründe gegen
die deutschen Umlaute gibt; hier ließe sich seit Ewigkeiten leicht mit
“ und ” arbeiten (obwohl natürlich “ oben und nicht
unten wäre).

Das wäre dann keine richtige Verwendung der Zeichen. In der deutschen
Typographie steht links „ (was man auch schon seit Ewigkeiten
hätte schreiben können)

Trotzdem hat man sich aus Konsistenzgedanken bewusst
daneben augesprochen, da »« in der sonstigen Literatur auch zunehmender
verbreitet ist.

Ich glaube nicht, dass Konsistenz die einzige Triebkraft war. Wichtig
war sicher auch, dass die Autoren jeweils wussten, wie sie diese Zeichen
eingeben, oder wie der Name der HTML-Entity lautet (was sie von
den deutschen Zeichen nicht wissen, da es für das linke
Anführungszeichen gar keine HTML-Entity gibt, und man also eine
character reference verwenden muss).

Ciao,
Martin




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