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Re: Deutsche Anführungszeichen (in coreutils)



Am 20.01.04 um 09:48:01 schrieb Helge Kreutzmann:
> Ich übersetze auch für das Debian-Projekt, und der Standard für
> Anführungszeichen ist bei uns » sowie «. Vorteile:
> -Können stets dargestellt werden (in Mails, auf Webseiten)
> -Benötigen nur ein Zeichen
> -Benötigen kein UTF8

Nun ja. Bei mir benötigen beide Varianten nur jeweils ein Zeichen. In
Mails und auf Webseiten können beide Varianten dargestellt werden. Ich
verstehe nicht, worauf du hinauswillst.

So, die von mir bevorzugten Anführungszeichen benötigen UTF-8. Das ist
wahr.[1] Das halte ich aber für keinen generellen Nachteil. UTF-8 ist
technisch ohne weiteres machbar. Ich benutze es seit langem; anfangs
war's ziemlich nervig, aber mittlerweile gibt es so gut wie nie
Probleme.

Jeder Debian-Entwickler muss sowieso mit UTF-8 zurechtkommen, denn die
Policy gibt vor, dass debian/control und debian/changelog in UTF-8
codiert sein müssen. Da haben viele von uns natürlich Glück (zum
Beispiel du, Helge, oder Gerd oder ich selbst), weil ohne Umlaute
ASCII gleich UTF-8 ist. Warum nicht gleich auf eine UTF-8-Locale
umschalten?

Über die Schön- oder Hässlichkeit von Anführungszeichen kann man lang
und breit streiten, aber das Argument UTF-8 ist für mich eher ein
Argument _für_ die „deutschen“ Anführungszeichen. Nur wenn genügend
Leute UTF-8 benutzen, werden alle Programme UTF-8 ordentlich
unterstützen, und dann kann ich vielleicht auch mal den Namen meiner
alten Schule und eines meiner Lieblingsautoren und meiner letzten beiden
Urlaubsorte hinschreiben,[2] ohne das Encoding wechseln zu müssen.

Ciao,
    Micha


[1] Nicht _ganz_ wahr natürlich, in der Standard-Windows-Codierung
gibt's die Zeichen nämlich auch. Ist allerdings ziemlich unüblich unter
Linux, schon weil es entgegen ISO-8859 die oberen Steuerzeichen benutzt
(die aber auch niemand braucht - ich halte das mal für eine gute Idee
von Microsoft).

[2] Julius Fučik, Stanisław Lem, Besançon, Belépõdíjak

-- 
|=|  Michael Piefel
|=|  Alma Mater Berolinensis - Sectionis Informaticae
|=|  Raum III.308, Tel. 3831



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