Marlis & Dennis Merbach [2004-03-21 19:08 CET]: > Peter Voigt wrote: > > >Der wichtigste Teil eines Skolelinux-Netzwerkes, der die (fast) beliebige > >Skalierbarkeit ausmacht, beruht auf dem Einsatz der Terminalserver. Diese > >Funktionalität sollte man einfach ausprobiert haben, wenn man Skolelinux > >einsetzen will. > > Terminalserver und Thin-Clients klingen schon faszinierend. Im Moments > sind sie wohl aber keine geeignete Lösung, da genügend Leistung unter > Windows eine Voraussetzung ist - noch ist keiner der anderen Lehrer, die > den Raum benutzen, Linux-Fan geschweige denn hat jemals eins gesehen. Jeder der ein Terminalserversystem mal gesehen hat und ein eigenes Netz betreibt, gerät in Schwärmen. Ein TS(Terminalserver) ist eine 'normale' grafische Linuxinstallation. Die Client booten ein Minilinux, welches eine passenden XServer nebst grafischer Anmeldung zur Verfügung stellt. Die Anmeldung wird nun nicht auf den Client gemacht, sondern via X Protokoll auf dem TS. Meine grafische Oberfläche(XServer auf dem Client) nutzt nun Programme(X-Client) auf dem TS. Ein Terminalfenster auf meinem Bildschirm wird mir nur lokal angezeigt, läuft aber auf dem TS. Wenn ich dort "hostname" eingebe, dann bekomme ich den Namen des TS geliefert. Damit der Client booten kann braucht er vier Dinge: * Bootprozedur * Linuxkernel * Root Dateisystem * Automatische konfigurierter XServer mit grafischer Anmeldung. Diese drei der vier Dinge werden im LTSP angedeckt. Die Bootprozedur und das Verfügbar machen des Root Dateisystem via NFS macht der TS mit dem DHCP, TFTP und NFS Dienst/Daemon. > > Über den praktischen Betrieb von Terminal-Servern habe ich bislang keine > rechte Vorstellung, etwa wie man zusätzliche Software installiert etc. Als "root" auf dem TS "apt-get install mozilla openffice.org" eingeben. Anschließend steht allen TS Benutzern Mozilla und Openoffice zur Verfügung. Dank debian werden die Menüs für die grafischen Oberflächen gelcih mit gepflegt. > Wie viel Leistung braucht eigentlich ein Terminal-Server, um z.B. jene > 18 Clients zu versorgen, und wie sieht es mit der Netzwerk-Last beim > Booten etc. aus? Wie Peter bereist geschirben hat: Eine CPU mit möglichst großem L2 Cache. Je schneller und größer desto besser. Für die Client werden ca. 100MB gerechnet. Einen üblichen PC kann man bis 3GB aufrüsten, was auch sinnvoll sein kann. Die Anwendungen auf dem TS teilen sich das RAM. Da - genau wie unter Windows - mit gemeinsamen Bibliotheken (Linux: shared objects[.so], Windows: dynamic link library[.dll]) gearbeitet wird, werden diese Komponenten nur _einmal_ im Speicher gehalten. 10 Client laden ein shared object nurt einmal in den Speicher. Dennoch gibt es Showstopper im TS Konzept: Anwendungen die viel RAM und CPU brauchen: Videobearbeitung, Bildbearbeitung mit Fotos, Multimedia im großen Stil. Wenn Multimedia im großen Stil geplant ist, dann kommen die Arbeitsplätze ins Spiel. > > Ich weiß auch nicht, ob die vorhandene Netzwerk-Architektur das hergibt. > Alle Rechner hängen an einem Switch, ein schön gestaffelter Aufbau wie > auf den Übersichtsbildern zu Skole ist nicht machbar (wurde alles frisch > und teuer vom Stadtschulamt in Auftrag gegeben ohne zu fragen, aber das > ist ein anderes Kapitel) Wäre das trotzdem möglich? Möglich ist das, aber die Netzlast der Client ist nicht zu unterschätzen. Um das TS Konzept selbst kennenzulernen reicht das allemal. > > > Als Thin-Clients eignen sich ausrangierte Rechner sehr gut. Die kann > > man häufig bei kommunalen Verwertungsgesellschaften oder bei > > Unternehmen, die ihre alten Rechner ausrangieren wollen, für fast > > umsonst bekommen. > > Ihr hättet auf einen Schlag die Möglichkeit, mehrere Klassenräume zu > > versorgen. > > Und dann noch ein paar Klone von den Admins, die sich um > Rechnerbeschaffung und weiter Klassenräume kümmern ... ;-) Die Bedenken eines überlasteten Admin. Aber genau hier ist einer der großen Vorteile der Thinclient. Alter PC und Netzwerkkarte, Bootdiskette, bzw Netzwerkboot - fertig. > > Wir müssen jetzt einfach schauen, daß wir die Rechner einsatzbereit > bekommen (erst muß Windows laufen, das wollen alle, dann können wir die > anderen langsam Linux heranführen, ohne einen Aufstand zu riskieren.) An eurer Stelle würde ich das auch gehutsam machen. Mit einem Schnellschuß der schief geht ist keinem gedient. > > Im Moment sehe ich nur zwei Lösungen, um weiterzukommen: entweder > irgendwie einen neuen X-Server auf die Clients bekommen, oder andere > Systeme als Clients verwenden (SuSE?) Wenn das nicht hilft, müssen wir > Arktur o.ä. probieren. Was soll ich schreiben? Da ich keine Lösung "direkt aus der Verpackung" habe, kann ich Dir nicht direkt weiterhelfen. Schade wäre es, wenn DU den Umweg über eine Distribution machst, die dich im Betrieb Zeit kostet. Einer der Gründe für die deutschen Skolelinux Leute war die debian Basis. Die Basis hilft den Aufwand für Sicherheits-, Fehler- und Dsitributonsupdates klein zu halten. Skolelinux basiert auf debain stable Codename "woody". Bei "stable" ist der Name Programm. Das hat aber den Preis, das keine neueren Versionen in "stable" engebracht werden. Die Paketpflege umfasst die Behebung von Fehlern und Sicherheitslöchern. Am Beispiel "samba" wird das etwas klarer: Als "woody" stable wurde, war samba auf dem Stand "2.2.3". Zur Zeit ist die Paketversion "2.2.3a-12.3". Dabei sind aber alle Fehlerbereinigungen der nachfolgenden Sambaversion eingeflossen, auch wenn das > 2.2.3 war. Du wilst ein streßfreies Linuxsystem haben? Dann nimm debian. Wir - die Skolelinuxer - wollen ein streßfreies Linuxsystem für Schuilen habe? Darum debian. Frank. -- Frank Matthieß "Note 96.31% of all statistics are fiction." -- Dick Johnson
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